Pax-Christi-Präsident: Aktive Gewaltfreiheit ein Auftrag für alle
Diplomatie, Multilateralismus und aktive Gewaltfreiheit macht der Sozialethiker Wolfgang Palaver als Bausteine für gerechten Frieden aus. In einem Beitrag in der aktuellen Ausgabe des "Tiroler Sonntag" (Nr. 27/2025) stellt der Präsident von Pax Christi Österreich Friedenslösungen für den von Papst Franziskus betitelten "Weltkrieg in Stücken" vor, der sich in Form von Kriegen, Terrorakten, wirtschaftlicher Ausbeutung oder Umweltzerstörung vor aller Augen ereigne. Derzeit bestimmten Machtspiele und das Recht des Stärkeren den Lauf der Welt. Dem sei der Dialog, das Einbinden möglichst aller Menschen und das gegenseitige Knüpfen von Beziehungen entgegenzuhalten.
Die Stärkung von sozialer Gerechtigkeit auf nationaler und internationaler Ebene trage wesentlich zur langfristigen Überwindung des Krieges bei und helfe, die Konfliktursachen an der Wurzel anzugehen, so Palaver. Außerdem greift der Ethiker die Botschaft zum Weltfriedenstag von Papst Franziskus 2017 auf, der eine aktive Gewaltfreiheit auf allen Ebenen forderte: "Möge die Gewaltfreiheit von der Ebene des lokalen Alltags bis zur Ebene der Weltordnung der kennzeichnende Stil unserer Entscheidungen, unserer Beziehungen, unseres Handelns und der Politik in allen ihren Formen sein."
Die aktive Gewaltfreiheit versuche einem Denken entgegenzuwirken, "das Sicherheit nur durch militärische Rüstung gewährleistet sieht", erläutert Palaver. Die Stärkung aktiver Gewaltfreiheit sei ein "Auftrag an uns alle". Sie müsse in den kleinsten Lebenskreisen genauso gelebt werden wie auf der Ebene internationaler Politik, fordert der Sozialethiker: "Gelebte Gewaltfreiheit bedeutet das aktive Knüpfen jener Beziehungsgewebe, die ein geschwisterliches Miteinander möglich machen und verstärken."
Eine Meldung von www.kathpress.at
