Gebet für Mutter Erde

Zum Ende der Schöpfungszeit laden die VertreterInnen der christlichen Konfessionen in Innsbruck zum Gebet

In allen Diözesen Österreichs wird seit 2015 die fünfwöchige „Schöpfungszeit“ begangen. Sie startete am 1. September, dem sogenannten „Schöpfungstag“, und reicht hin bis zum 4. Oktober, dem Gedenktag des Heiligen Franz von Assisi. In dieser Zeit soll mit ökumenischen Gottesdiensten, Andachten, Gebeten und aktivierenden Projekten nicht nur die Schöpfung gefeiert werden. Es soll auch an die besondere Verantwortung erinnert werden, vor allem in den Bereichen Konsum, Ernährung und Mobilität.

 

Gemeinsames „Gebet für Mutter Erde“ aller christlichen Konfessionen 

VertreterInnen der christlichen Konfessionen kommen zum Gebet, einemSchöpfungslob“ in Innsbruck zusammen und bringen vereint ihre Sorge um das gemeinsame Haus, Mutter Erde zum Ausdruck. An diesem Gebet wird auch Diözesanadministrator Jakob Bürgler teilnehmen.
Termin: Dienstag, 3. Oktober 2017, 18.00 Uhr
Ort: Jesuitenkirche Innsbruck, Karl-Rahner-Platz 

Elisabeth Ratgeb:Frieden und Gerechtigkeit sind eng mit der Bewahrung der Schöpfung verbunden  

Seelsorgeamtsleiterin Elisabeth Rathgeb: „Wir alle spüren erste Auswirkungen des Klimawandels: Stürme und Niederschläge werden heftiger, Steinschlag-Ereignisse häufen sich, die Gletscher gehen zurück. Andere Regionen der Erde kämpfen mit katastrophaler Dürre oder dem ansteigenden Meeresspiegel. Die Erderwärmung ist nicht mehr zu stoppen. Das 2-Grad-Ziel lässt sich dann erreichen, wenn wir alle einen Beitrag leisten. Das ist nicht nur eine Aufgabe für NaturschützerInnen und Öko-Freaks, sondern ein zutiefst spirituelles Anliegen: Wir haben nur diese eine Welt. Gutes Leben für alle Menschen jetzt und auch in Zukunft ist möglich. Dazu müssen wir das Ganze in den Blick nehmen. Denn Frieden und Gerechtigkeit sind eng mit der Bewahrung der Schöpfung verbunden.“

Rathgeb weiter: „Die Diözese Innsbruck bemüht sich um ein deutliches Zeichen zur Bewahrung der Schöpfung und erarbeitet gerade eine Nachhaltigkeits-Strategie.“ Sie wird im Herbst zur Diskussion gestellt und soll im November verabschiedet werden.“

 

Papst hat Blick auf Nachhaltigkeit geschärft 

Die Umweltenzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus hat die Sensibilität für Nachhaltigkeit in der katholischen Kirche merklich verstärkt, aber auch außerhalb findet diese erstaunliche Beachtung.  

Die Kirchen stünden weltweit vor denselben Herausforderungen, so der Papst in einem Schreiben. Um „glaubwürdig und wirkungsvoll“ sein zu können, müsse man gemeinsam Antwort geben, betont Papst Franziskus. Abschließend erinnert er in dem Schreiben an die Schutzheiligen für das Anliegen. Er rufe für „eine umfangreiche Zusammenarbeit, für einen guten Beginn und eine gute Entwicklung dieses Gebetstages für die Bewahrung der Schöpfung“ die Fürsprache „Marias, der Allerheiligsten Mutter Gottes und Franziskus von Assisis an, der in seinem Sonnengesang so viele Frauen und Männer guten Willens zum Lob des Schöpfers und zum Respekt vor der Schöpfung inspiriert hat“.

  

„Schöpfungszeit“ in Österreich hat bereits Tradition 

In Österreich hat die „Schöpfungszeit“ bereits Tradition. Jährlich finden im September zahlreiche Gottesdienste, Wallfahrten, Diskussionen sowie Konzerte und aktivierende Projekte statt. Im Rahmen der „Schöpfungszeit“ werden in vielen Pfarren die Erntedankfeste gefeiert.

Besondere Vorhaben unterstützen soll auch der ökumenisch ausgeschriebene „Kirchliche Umweltpreis Österreich“, der nachhaltige Projekte in den Bereichen Energiewende, Beschaffung und Bewirtschaftung auszeichnet. Katholische und evangelische Pfarrgemeinden sind aufgerufen, zur Bewahrung der Schöpfung beizutragen und ihr Projekt einzureichen. Die Preisverleihung findet im Juni 2018 statt.

Details zu Veranstaltungen in ganz Österreich unter www.schoepfung.at 

Gebet für Mutter Erde
Gebet für Mutter Erde Bild: pixabay.at