Hoffnung und Dankbarkeit aus Diözesanen Gremien
Roland Buemberger, Generalvikar der Diözese Innsbruck
Am Morgen des Ostermontags ist Papst Franziskus in die österliche Ewigkeit vorausgegangen. Als Nachklang der Osterbotschaft wird in den Gottesdiensten des Ostermontags immer das Emmaus-Evangelium gelesen. Zu den traurigen Emmausjüngern kommt zuerst unerkannt Jesus als Weggefährte hinzu. Durch seine Weggemeinschaft und schließlich beim Segen über das Brot werden sie getröstet und bekommen neue Hoffnung. Papst Franziskus war uns so ein Weggefährte, der mit den Menschen mitging und Hoffnung brachte. Bewusst besuchte er auf seinen Reisen Menschen in Randgebieten der Welt und setzte sich ein für die Würde des Lebens, für einen neuen Stil der Synodalität und Partizipation in der Kirche und für den Frieden. Im Detail ließ er gestern seinen Friedensappell für verscheiden Krisenherde der Welt verlesen. Sein letzter österlicher Segen gestern für den ganzen Erdkreis drückt sein Anliegen der Versöhnung, der Hoffnung und der Weggemeinschaft aus. Franziskus war es ein motivierendes Anliegen, den Glauben zu vertiefen, in der Erneuerung der Kirche nicht stehenzubleiben und den Menschen am Rand, den Armen, den Flüchtlingen und den Verfolgten nahe zu sein. Bei persönlichen Begegnungen mit ihm war ich immer wieder erstaunt über seine Wachheit, seine Präsenz und seine schlichte Freundlichkeit. In Predigten, Impulsen und in seinen oft unerwarteten Handlungen war Papst Franziskus für mich ein Zeuge des Glaubens in einer ungeheuren Frische, der die mögliche Alternative zum Establishment aufzeigte. In seiner Osterbotschaft gestern betonte Franziskus, über den Horizont hinauszuschauen, Jesus zu suchen und nicht stehenzubleiben. Sein Glaube, sein Hoffen, sein Vermächtnis wird die Kirche weiter gestalten und voranbringen. Als Pilger der Hoffnung ist er uns mit einem österlichen, hoffnungsvollen Schlussakzent vorausgegangen. Österliche Freude dir, Papst Franziskus!
Angelika Stegmayr, Leitung BILDUNG.gestalten
Wenn ich an die Begegnungen mit Papst Franziskus denke, sind es vor allem seine Augen, die mir unweigerlich in den Sinn kommen. Staunende Augen eines Lausbuben, die neugierig und liebevoll in die Welt blickten. Er ermutigte dazu aufrichtig, echt und barmherzig zu sein.
Harald Fleißner MA, Leitung SEELSORGE.leben
Mit Franziskus haben wir einen lächelnden, einen freundlichen und einen zugänglichen Papst verloren, der ganz im Sinne des Zweiten Vaticanums die Nähe zu den Menschen gesucht hat, besonders zu den Armen und Bedrängten aller Art. Persönlich habe ich in den letzten Jahren sein synodales Reformprogramm immer stärker schätzen gelernt, durch das er unserer Kirche die Worte Gemeinschaft, Partizipation und Mission ins Stammbuch geschrieben hat. Und ich bin davon überzeugt, dass es sich lohnt, diesen Weg konsequent weiterzugehen - mit brennenden Herzen wie die Jünger von Emmaus, von denen wir an Papst Franziskus' Todestag im Evangelium gelesen haben.
Fiona Zöhrer, Leitung Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Mich berührt das Ableben von Papst Franziskus sehr. Mit seiner großen Liebe zu Gott und den Menschen hat er in seiner Amtszeit - unter anderem mit dem Synodalen Prozess - wichtige Zeichen für die Zukunft gesetzt. Dabei stellte er immer die Botschaft der Liebe, der Barmherzigkeit und der Hoffnung in den Mittelpunkt und bewies auch eine große Portion Humor und Menschlichkeit. Papst Franziskus hat großartige Enzykliken geschrieben. Mit sehr klaren Botschaften, die berühren und zum Dienst an den Nächsten auffordern. In Erinnerung bleiben aber auch seine großen und kleinen Taten und unvergesslichen Bilder, die ohne große Worte tief bewegten: Das schüchterne Lächeln mit dem „Buena sera“ bei der Verkündigung des neuen Papstes, Papst Franziskus vor dem menschenleeren Petersplatz im Regen beim Urbi et Orbi inmitten der Corona Krise, seine zukunftsorientierte Herangehensweise mit den „Zuhörrunden“ beim Synodalen Prozess, das Öffnen der Hl. Pforte am 24.12. anlässlich des Hl. Jahres der Hoffnung und der Ostersegen Urbi et Orbi eines von Krankheit gezeichneten aber mit Gottvertrauen gestärkten Papstes am 20.04.2025 einen Tag vor seinem Tod am Ostermontag. Er hat uns als Pilgerinnen und Pilger der Hoffnung aufgefordert uns gemeinsam und auf den Weg zu machen und dies sollten wir auch in seinem Gedenken mit Gottvertrauen machen. Möge er ruhen in Frieden – jenen Frieden, den er immer forcierte und der Welt einzuprägen versucht.
Elisabeth Rathgeb, Leitung CARITAS.stärken
Papst Franziskus war und bleibt für mich ein Hoffnungszeichen:
Für eine Kirche, die nahe bei den Menschen ist.
Für eine Kirche, die sich für die Armen einsetzt.
Für eine Kirche, die mutig für Frieden und Gerechtigkeit eintritt und auch an Schöpfungsverantwortung denkt.
Für eine Kirche, die Spiritualität und den tatkräftigen Einsatz für ein neues Miteinander lebendig und glaubwürdig verbindet.
Der große Durchbruch in der Frage des Frauen-Diakonates ist ausgeblieben. Aber sein Bemühen um eine neue Gesprächs- und Entscheidungskultur in der Kirche durch die Wiederentdeckung der Synodalität ermöglicht in Zukunft mehr Mitbeteiligung.
Ich bin dankbar, dass er diesen Prozess noch in Gang setzen konnte.
Für meine Arbeit in der Caritas und auch für mich ganz persönlich war und bleibt Papst Franziskus ein großes Vorbild.
Elisabeth Hammer, Leitung SCHULE.bilden – Bischöfliches Schulamt
Welch Dramaturgie … Sterben am Ostermontag. Wie so viele habe ich bei der Agape nach der Messe vom Tod von Papst Franziskus erfahren. Ich bin traurig, wie die Emmaus-Jünger auf ihrem Weg von Jerusalem hinaus, aber auch zuversichtlich, dass die starken Botschaften weiterhin unsere Herzen brennen lassen. Eine ganz wichtige Stimme für die Stimmlosen ist verstummt, unvergessen bleibt die Kranzniederlegung im Meer vor Lampedusa zu Beginn seiner Amtszeit. Das Recht auf umfassende Bildung von Kindern und Jugendlichen lagen ihm besonders am Herzen. Seine einfachen, in der Sache sehr prägnanten Gesten und Worte stießen bei den Schülerinnen und Schülern in meinem Religionsunterricht immer auf großes Interesse. Dass heute weltweit über Religions- und Ideologiegrenzen hinweg Kondolenzen formuliert werden, zeigt wie sehr es Papst Franziskus gelungen ist, allen freundlich, offen und mit ehrlichem Interesse zu begegnen und zuzuhören. Wie zu Beginn des Pontifikats der Gruß „Fratelli e sorelle, buonasera“ stand, so verabschiedet sich Papst Franziskus in meinen Ohren mit einem leisen „Ci vediamo, a presto!“.
