Kundige Ritualmeister:innen und Mystagog:innen gesucht
Liturgieschaffende und Interessierte aus der ganzen Diözese waren am Freitag, 7. März, zu Fortbildung und Erfahrungsaustausch eingeladen. Heuer drehte sich alles um das Thema „Symbole und Rituale“. Christoph Freilinger (Österreichisches Liturgisches Institut) arbeitete in seinem Hauptreferat pointiert heraus, wie entscheidend es ist, Symbole und Rituale mutig und entschieden zu vollziehen bzw. sie so anzuleiten, dass sie lebendig werden. Das Ziel liegt einzig darin, auf jene andere, uns mit unseren Sinnen nicht zugängliche Wirklichkeit, die wir Gott nennen, zu verweisen. Gottesdienst feiern ist als Ganzes symbolisches Handeln, rituell verdichtete Zeit.
Problematisch ist jede Tendenz zur Deritualisierung, sei es durch gut gemeinte Erklärungen, Intellektualisierung oder katechetische Verzweckung. Es geht um das gemeinsame Vollziehen eines Rituals, in dem wir uns in die Wirklichkeit Gottes hineinspielen. Eine Show mit Publikum ist nicht im Sinne des Erfinders. Vielmehr brauchen wir kundige Ritualmeister:innen und erfahrene Mystagog:innen, die sich in der Dramaturgie des Feierns gut zurechtfinden.
In acht Workshops zu verschiedenen Aspekten dieser komplexen Thematik wurde am Nachtmittag intensiv weitergearbeitet. Die Zugänge erstreckten sich von der Auseinandersetzung mit dem Brot-Symbol im Kontext der Eucharistiefeier über die Frage nach bewährten und nach neuen Symbolen und Ritualen – sei es im sonntäglichen Wortgottesdienst, in der Feier mit Kindern und Jugendlichen oder zu besonderen liturgischen Anlässen – bis hin zur Frage der Körperhaltungen in der Liturgie, des Zusammenhangs von Kirchenraum und Feierqualität und last but not least der musikalischen Annäherung an liturgische Zeichen und Rituale.
Miteinander essen und trinken, singen, beten, erzählen und zuhören – das waren über das Programm hinaus die wichtigen Zutaten für einen ermutigenden Tag voller Impulse und Anregungen.
