Armut gemeinsam überwinden

Kirche appelliert am Welttag der Armen, 17. November 2024, das Erbe der Hl. Elisabeth weiterzutragen

Am kommenden Wochenende feiert die Kirche den traditionellen Elisabethsonntag. Zugleich ist dieser Tag der „Welttag der Armen“, den Papst Franziskus 2017 erstmals ins Leben gerufen hat und der heuer auf den 17. November fällt. Beide Anlässe sind „ein kraftvoller Appell zu einem aufmerksamen Menschsein“, wie Bischof Hermann Glettler erläutert: „Die Zahlen sprechen für sich. Die zunehmende Anzahl krasser Armutsfälle in unserem Land verpflichtet uns zu einem raschen, solidarischen Handeln. Nur gemeinsam können wir die Armut überwinden!“  

 

Papst Franziskus hat seiner diesjährigen Botschaft einen Gedanken aus dem Buch Jesus Sirach vorangestellt: „Das Gebet des Armen steigt zu Gott empor“ (vgl. Sir 21,5). Dieses Motto ist ein Hinweis auf die vielen Bitten, die in der Not an Gott gerichtet werden. Und zugleich, so interpretiert es Bischof Glettler, „begegnen wir mit diesem biblischen Satz dem hörenden und mitfühlenden Gott, der sein Herz bewegen lässt“.   

 

Im Blick auf das kommende Jahr 2025, das von der katholischen Kirche weltweit als „Heiliges Jahr“ begangen wird, ergänzt Bischof Glettler: „Es ist unser Auftrag als Christen, auf die leisen, nahezu resignierten Stimmen zu hören, aber auch auf die lauten Hilferufe, wenn sich Menschen überfordert fühlen. Gerade im Heiligen Jahr braucht es viele, konkrete Gesten der Nächstenliebe, um den Menschen Hoffnung zu geben.“ 

 

Caritas-Inlandssammlung   

„Während sich für manche die Lage wieder normalisiert hat, ist die Krise für viele Menschen in Tirol nach wie vor deutlich spürbar. Neben Frauen, insbesondere Alleinerzieherinnen und Pensionistinnen, sind auch Kinder zunehmend von Armut bedroht“, so Caritas-Direktorin Elisabeth Rathgeb. Im Jahr 2023 waren 88.000 Kinder und Jugendliche in Österreich stark von Armut betroffen – mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Diese prekäre Lebenssituation mindert nicht nur ihre Bildungschancen, sondern erhöht auch das Risiko, als Erwachsene in die Armut abzurutschen.

 

„Der Elisabethsonntag ist für uns stärker als jeder andere mit Nächstenliebe und dem Blick zu den Armen verbunden. Zentrales Element ist dabei die Elisabethsammlung, mit dem Ziel Menschen in Not in unserem Land mit Lebensnotwendigem zu versorgen. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!“, betont Rathgeb.

 

Einladung zur Buchpräsentation am Gedenktag der Hl. Elisabeth  

Den Spuren der ersten sieben Jahre christlicher Hilfstätigkeit nach 1945 ist der ehemalige Caritas-Präsident Franz Küberl nachgegangen. In seinem Buch „Von der Kriegs- zur Friedenscaritas“ zeichnet er ein detailliertes, aber durchaus auch kritisches Bild organisierter Nächstenliebe, wie sie die Caritas als römisch-katholische Hilfsorganisation praktiziert.

 

Franz Küberl: "Die Caritas ist in ihrer heutigen Form seit über 100 Jahren eine Erfolgsgeschichte. Ihre Kapazität, sich auf die politischen, religiösen, gesellschaftlichen Bedingungen der jeweiligen Zeit einzustellen, hat unendlich vielen Menschen geholfen. Und hat in unserer Zeit Herz und Daseinsverständnis der Katholischen Kirche wesentlich mitgeprägt." 

 

Am Dienstag, 19. November 2024, präsentiert er sein Buch um 19 Uhr im Caritas-Integrationshaus der Diözese Innsbruck, Gumppstraße 71.

Armut gemeinsam überwinden
Symbolfoto Sozialberatung: Ruben Lackner/Caritas Tirol