Was eine Weggemeinschaft ist

Blitzlichter vom Info- und Vertiefungstag für Weggemeinschaften

Von Martin Lesky

 

Am Samstag, 29. Jänner 2022 trafen sich beim Info- und Vertiefungstag für Weggemeinschaften TeilnehmerInnen aus der ganzen Diözese online. Nach der Begrüßung und einem gemeinsamen Gebet bekamen wir Einblick in einzelne Weggemeinschaften. „Wir treffen uns regelmäßig privat. Wir hören das Evangelium in einem neuen Blickwinkel. Der Austausch hat einen großen Stellenwert. Die Gruppe besteht nicht aus Nachbarn, sondern ist über die ganze Stadt verteilt.“

„Wir gehen zu zweit zu Fuß ca. 30 Minuten hin. Das ist für mich ein Teil der Weggemeinschaft, den ich nicht missen möchte.“

„Mit Familie und Kinder bewährt sich einmal im Monat.“

„Der Gastgeber sucht einen Text, der ihn berührt. Wir bilden dann eine Weggehmeinschaft.“

„Wir sind eine reine Frauengruppe aus drei Pfarren und treffen uns regelmäßig. Während Corona sind wir in der Luft gehangen und sind dann einfach spazieren gegangen. Es sind immer sehr persönliche Gedanken.“

Diese Rückmeldungen zeigen, wie wichtig die Weggemeinschaften sind. Eine Aussage einer Teilnehmerin bringt dies auf den Punkt: „Eine schöne Bereicherung, die ich nicht mehr missen mag.“

 

Dann wurde der Ablauf der Weggemeinschaften vorgestellt. Sie beginnt mit einer Willkommensphase, bei der unsere Befindlichkeit ausgetauscht wird. Dann laden wir den Herrn mit einem einfachen Gebet ein, lesen das Evangelium und kommen zum wichtigsten Teil, dem Austausch über das Evangelium anhand von Fragen, wie „Was hat mich berührt? Was bewegt mein Herz? Was sind Zeichen der Hoffnung?“ Es geht um die Verbindung des Evangeliums mit meinem Leben und meinem Glauben. Anschließend wird die Frage gestellt, wo Menschen unsere Aufmerksamkeit brauchen, wo wir Bedürftigkeit wahrnehmen. Das mündet dann in ein freies Fürbittgebet füreinander, für Menschen, an die wir besonders denken, für Menschen in der Nachbarschaft, für alle Gebetsanliegen. Die Weggemeinschaft endet dann mit einem Vater unser und einem Segensgebet. Wichtig sind regelmäßige Treffen, nicht länger als eine gute Stunde und dass es ein oder zwei Gastgeber/innen gibt.

 

Beim anschließenden Impuls ging Bischof Hermann Glettler auf die Bedeutung der Weggemeinschaften in der Weltkirche ein. Wo Kirche lebt, frisch ist, wächst, gibt es die Kleinstrukturiertheit von Weggemeinschaften. Durch geistliche Impulse, Exerzitien im Alltag, Alpha erfahren Menschen einen innerlichen Aufwecker und vertiefen ihren Glauben in Weggemeinschaften. Auch durch persönliche Krisen wird oft die Frage gestellt, was im Leben trägt, wie unser Glaube Trost gibt, wie man sich im Glauben wieder verwurzeln kann. Da ist der gemeinsame Weg in der Gruppe wichtig. Menschen mit gleichen Erfahrungen wie nach einer Taufe, der Erstkommunion, auch einem Todesfall, können sich in Weggemeinschaften austauschen. Die Frage lautet, wie kommen wir mit unseren Nachbarn in Beziehung. Beim Thema „Wie konkret starten?“ hatte Bischof Hermann Glettler die Idee, am besten mit einer Gruppe zu starten, die das Anliegen der Gründung von Weggemeinschaften schon in sich trägt und dann Erfahrungen sammeln. Dann könnten nach einem Jahr Probephase einzelne TeilnehmerInnen als GastgeberInnen mit ihren Weggemeinschaftstreffen in der Nachbarschaft zu starten. Die Tageszeit entscheidet dann die Gruppe. „Es muss nicht unbedingt die Primetime des Abends sein.“

Der Infotag hat online stattgefunden – Foto: StartupStockPhotos/pixabay