SDGs: Handlungsbedarf in Kirche und Gesellschaft

Eine Umfrage aus dem November 2020 durchgeführten geht hervor, dass der Bekanntheitsgrad der SDGs in der Kirche auch nach fünfjähriger Laufzeit gering ist und sie daher auch wenig Niederschlag im Alltag und der Bildungsarbeit finden.

Die Umfrage war Teil des Projektes „mit den SDGs den WANDEL mitgestalten“, das auf Kompetenz und eigenverantwortliches Handeln zielt. Trotz jahrelanger Projekttätigkeit der ARGE Schöpfungsverantwortung im Rahmen der SDGs sind diese nur bei der Hälfte der Befragten bekannt oder aktiv in Umsetzung. Etwa 25 % können mit den SDGs nur wenig anfangen und einem weiteren Viertel sind diese gar nicht bekannt. Ähnlich sieht die Situation beim 1983 vom WCC (World Council of Chruches) initiierten „Konziliaren Prozess“ für Gerechtigkeit, Frieden aus; auch dieser ist nahezu der Hälfte der Befragten unbekannt.

 

Besser steht es um den Bekanntheitsgrad der Enzyklika „Laudato Si“, diese wurde auch von anderen medialen Einrichtungen immer wieder aufgegriffen und erreichte bei der Umfrage einen Bekanntheitsgrad von 60 %, auch wenn die Umsetzung nur schleichend vor sich geht. Die jahrelangen Schwerpunktthemen der ARGE Schöpfungsverantwortung – Maßnahmen zum Klimaschutz, Frieden und Gerechtigkeit – erreichten bei den Befragten die höchste Relevanz von 54 % bzw. 59 %, „dies bestärkt uns, die Arbeit fortzuführen“, so die Projektbeauftragte Angelika Fabrizy-Söllner.Weitere Goals der SDGs mit einer hohen Relevanz für die Befragten waren Goal 1 (Keine Armut), beinahe bei allen Teilnehmern spielte dieses eine wichtige Rolle. Des weiteren waren Goal 2 (Kein Hunger) mit 50 %, Goal 12 (Nachhaltiger Konsum) mit 46 %, Goal 4 (hochwertige Bildung) mit 46 % und Goal 6 (Sauberes Wasser) mit 41 % von hoher Bedeutung.

 

Bei einer weiteren Frage zur Entwicklung der SDGs in den letzten 12 Monaten im eigenen Land gaben lediglich 13 % an, eine Verbesserung zu bemerken, und fast die Hälfte der Befragten verspürte keine Änderung. Bei 26 % wurde sogar eine Verschlechterung der Situation festgestellt.Bei den Befragten findet die Umsetzung der SDGs vor allem beim Einkauf, in der Familie, bei der Energieversorgung und bei der eigenen Mobilität statt. Lediglich 24% der Befragten gaben an, dass sie die Ziele in der Pfarre oder in der Politik umsetzen.

Des Weiteren wurde der Bekanntheitsgrad der SDGs sowie das Bewusstsein für Nachhaltigkeit in der Katholischen Kirche erfragt. Das Ergebnis war sehr ernüchternd, da weder das Bewusstsein für Nachhaltigkeit noch der Bekanntheitsgrad der SDGs bei den Befragten als hoch eingeschätzt wurde. 60 % gaben an, dass die SDGs in der Katholischen Kirche eher oder sogar sehr wenig bekannt sind, eventuell lässt sich dies auf das gering geschätzte Nachhaltigkeitsbewusstsein zurückführen.

 

Die Befragten gaben an, dass durch gezielte Zusammenarbeit mit anderen Verantwortungsträgern und Sensibilisierung sowie auch eine entsprechend verbesserte Öffentlichkeitsarbeit zur Verbesserung der Situation beigetragen werden könnte. Um dem verbleibenden Zeitraum bis 2030 zur Erfüllungdes UN „Welt-Zukunftsplanes“ die nötige Dynamik zu verleihen, leistet die ARGE Schöpfungsverantwortung im Rahmen des Projektes „mit den SDGs den WANDEL mitgestalten“ Hilfestellung auf allen Ebenen des kirchlichen und gesellschaftlichen Lebens – in Form von Bildungsarbeit und Umsetzungsprojekten.

Link zu den Gratisdownloads:
https://www.argeschoepfung.at/