Protestaktion gegen Jugendarbeitslosigkeit

Anlässlich des Tages der Arbeitslosen veranstaltete die Katholische Jugend der Diözese Innsbruck mit Partnerinstitutionen am Mittwoch, 30. April, eine Protestaktion gegen Jugendarbeitslosigkeit unter dem Motto %u201EIs dir des Wurscht?%u201C

Anlässlich des Tages der Arbeitslosen veranstaltete die Katholische Jugend der Diözese Innsbruck mit Partnerinstitutionen am Mittwoch, 30. April, eine Protestaktion unter dem Motto „Is dir des Wurscht?“. Die Initiative richtet sich gegen die Benachteiligung von Jugendlichen am Tiroler Arbeitsmarkt und fand in den Zentren von Innsbruck und Lienz statt. Zählt man derzeit alle Problemgruppen zusammen, sind in Summe 18.000 junge Menschen in Tirol (13,2%) davon bedroht, nicht dauerhaft in den Arbeitsmarkt integriert zu werden, so eine Studie
 
Im Rahmen der Informationsveranstaltung wurden gratis Würstel an die PassantInnen verteilt. Jeder/Jede bekam allerdings nur ein viertel Würstel. Symbolhaft sollte damit dargestellt werden, dass die Chancen am Arbeitsmarkt für benachteiligte Jugendliche sehr gering sind. Der Würstelteller fungierte zugleich als Informationsflyer.
Bei der Aktion in Innsbruck zeigten sich Bischof Manfred Scheuer, LR Christine Baur, Bgm.Stv. Sonja Pitscheider und AK-Präsident Erwin Zangerl sehr interessiert an der Thematik.
 
Scheuer: Arbeitslose und Menschen ohne Erwerbschance werden buchstäblich wertlos gemacht
Bischof Manfred Scheuer unterstützt die Protestaktion: „Junge Menschen brauchen zu einem erfüllten Leben eine Lebensrichtung, eine Lebenstiefe, Lebenskraft, ein „Warum“ im Leben. Und sie brauchen einen Lebensplatz. „Lebensplatz“ ist analog zum „Arbeitsplatz“ mehr als nur „Leben“ so wie ein Arbeitsplatz mehr als nur Arbeit ist. Und doch bleibt die Arbeit und die Erwerbsarbeit eine Säule unserer Identität. Arbeitslose und Menschen ohne Erwerbschance werden buchstäblich wertlos gemacht. Das Ansehen eines Menschen in seiner Umgebung hängt nicht zuletzt von der Arbeit ab. Abwertung der Arbeit führt auch zu einer Abwertung der Menschen. Jugendarbeitslosigkeit ist eine schwere Hypothek für die zukünftige Entwicklung der Gesellschaft.“
 
Katholische Jugend die Partnerorganisationen
Die Katholische Jugend organisierte diesen Tag zusammen mit der youngCaritas, der Gewerkschaftsjugend Tirol, der Aktion kritischer SchülerInnen, den Dekanatsjugendstellen Lienz, Matrei, Sillians und Innsbruck sowie dem AufBauWerk – Unternehmen für junge Menschen und dem Haus der Begegnung. 

DATEN UND FAKTEN ZUR JUGENDARBEITSLOSIGKEIT IN TIROL
 
Betroffene - Wer ist eigentlich betroffen?
Eine Studie im Auftrag des Beschäftigungspakts Tirols definiert drei typische Gruppen junger Menschen in Tirol, die häufig Probleme bei der Integration in den Arbeitsmarkt haben.
 
Vorzeitige Bildungsabbrecher/-innen
Jugendliche zwischen 18-24 die sich nicht in einer Ausbildung befinden und maximal einen Pflichtschulabschluss aufweisen können (Early School Leavers, ESL).
 
NEETs (Not in Education, Employment or Training)
Als NEETS bezeichnet man Jugendliche, die sich aktuell weder in einer Ausbildung, noch in einem Beschäftigungsverhältnis oder sonstigen Fortbildungsprogrammen befinden. Die formale Höhe ihres Bildungsabschlusses ist uninteressant. Diese Gruppe ist nur zum Teil als „Problemgruppe“ zu sehen. Auch Jugendliche, die sich z.B. nach der Schule ein paar Monate Auszeit gönnen, bevor sie mit ihrer Ausbildung fortfahren, oder gerade fertig gewordene StudentInnen auf Weltreise sind NEETs.
 
Geringqualifizierte junge Menschen
Personen zwischen 20-24, deren höchster formaler Bildungsabschluss maximal der Pflichtschulabschluss ist, bezeichnet man als gering-qualifiziert. Diese Gruppe ist besonders häufig von prekärer Beschäftigung bedroht.Die drei Gruppen überschneiden sich miteinander.
Zählt man alle drei Problemgruppen zusammen, sind in Summe 18.000 junge Menschen in Tirol (13,2%) davon bedroht, nicht dauerhaft in den Arbeitsmarkt integriert zu werden. 

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Diözese Innsbruck - Aktuell