Osttirol feierte Abschluss des Petrus-Canisius-Jahres

Bischof Hermann: Petrus Canisius - ein Herzschrittmacher des Glaubens und himmlischer Coach

Sehr abwechslungsreich und mit einem vielfältigen Programmangebot hat die Diözese Innsbruck seit Jänner an ihren Diözesanpatron Petrus Canisius erinnert, dessen Geburtstag sich heuer zum 500. Mal jährt.

Nach dem FEST in Innsbruck am vergangenen Samstag wurde eine Woche später nun auch in Osttirol das Petrus-Canisius-Jahr unter dem Motto FEST.feiern abgeschlossen. Teams aus dem Bildungshaus Osttirol, dem Dekanat Lienz und fleißigen Helfern aus Osttiroler hatten in den vergangenen Wochen die Vorbereitungen für diesen Festtag getroffen. Höhepunkt des Tages war ein Festgottesdienst am Lienzer Hauptplatz mit Bischof Hermann Glettler.

 

Lustige Schnitzeljagd mit 270 MinistrantInnen aus drei Dekanaten 

Den Start machte eine bunte Schnitzeljagd für rund 270 MinistrantInnen und ihre BegleiterInnen aus den Dekanaten Lienz, Sillian und Matrei i.O. quer durch die Bezirkshauptstadt. Spaß und Vergnügen für Kinder gab es auch mit dem Spielbus der Katholischen Jungschar, der Station im Garten des Franziskanerklosters machte. Für Jugendliche wurde ein Graffitiworkshop unter der Leitung der Kunstpädagogin Ioana-Carmen Pils angeboten. Sie gestalteten im Franziskanerkloster eine bunte Graffitiwand.

  

Im Gespräch mit Bischof Hermann und Bischofsvikar Jakob 

Unter dem Titel „Was ich die beiden schon immer fragen wollte!“ konnten die FestbesucherInnen am Johannesplatz mit Bischof Hermann Glettler und Bischofsvikar Jakob Bürgler, selbst ein Osttiroler, unkompliziert ins Gespräch kommen. Im Mittelpunkt stand das Geburtstagsjubiläum von Petrus Canisius. Neben persönlichen Fragen kamen auch Themen wie Mission, Kirchenbeitrag, Frauenpriestertum, Zölibat und Glaube zur Sprache.

 

Führungen durch Lienzer Kirchen 

Dekan Franz Troyer zeigte in der Stadtpfarrkirche St. Andrä die biblischen Darstellungen mit den Ereignissen der Bibel von der Erschaffung der Welt bis zum Endgericht. Sie sind damit eine echte „Biblia pauperum“ (Armenbibel).

P. Martin Bichler führt durch das Franziskanerkloster (Refektorium – Kapitelsaal – Klausur/Zelle) und gab Informationen zur Spiritualität der Franziskaner, abgerundet mit Gedanken zur Enzyklika Laudato Si’ von Papst Franziskus.

Osttirol feierte Abschluss des Petrus-Canisius-Jahres
Fotos: Gstaltmeyr, Webhofer, Varga, Zamojska

Bischof Glettler: Jesus in der Mitte unseres Lebens wahrnehmen

Das Glaubensfest endete mit dem gemeinsamen Festgottesdienst mit rund 1200 TeilnehmerInnen am Lienzer Hauptplatz. Mit Bischof Hermann Glettler zelebrierten unter anderem Bischofsvikar Jakob Bürgler und die Dekane Franz Troyer und Anno Schulte-Herbrüggen.

Das zentrale Element in der Predigt von Bischof Hermann war die Einladung zu einer persönlichen Gottesfreundschaft, zu einer Spiritualität des Herzens. Es gehe darum, „Jesus in der Mitte unseres Lebens wahrzunehmen, gerade auch dort, wo wir persönlich oder gesellschaftlich mit Überforderungen zu kämpfen haben“. Aus einer „herzlichen Vertrauensbeziehung“ mit ihm erwachse die nötige Herzens- und Geisteskraft, um in den großen Fragen unsrer Zeit „kreativ, unverzagt und geduldig miteinander um Antworten zu ringen“.

 

Mehrmals ging Bischof Hermann auf die ökologische Krise ein. Er plädierte leidenschaftlich für ein „Runtergekommen von den übertriebenen Ansprüchen einer müde gewordenen Wohlstandsgesellschaft zugunsten einer neuen, geistvollen Lebensweise“, die dem Paradigma der Achtsamkeit und des Teilens folge. Bischof Glettler lud alle Gläubigen der Diözese zu einem neuen „missionarischen Mut“ ein, der mit einem aufmerksamen Blick und Dienst für die Leute im eigenen Lebensumfeld beginnt.

„Petrus Canisius wird uns zukünftig nicht nur ‚Herzschrittmacher im Glauben‘ sein, sondern auch ‚ein guter himmlischer Coach‘, der uns vor Resignation, Spaltung und kirchlicher Eigenbrötlerei bewahren wird“, so Bischof Hermann Glettler.


"Running Gag" in Osttirol

Ein Bischof und viele bunte Socken

Rund 270 MinistrantInnen und ihre BegleiterInnen erlebten zum Abschluss des Petrus-Canisius-Jahres 2021 eine lustige Schnitzeljagd quer durch Lienz. Als eine der Aufgaben mussten sie Bischof Hermann nach der Farbe seiner Socken fragen.

 

Dieser spielte den Kindern schließlich einen Streich: Nach so mancher Gruppe wechselte der Bischof die Socken(farbe). Am Ende des Gottesdienstes wurde das Rätsel der unterschiedlichen Fußbekleidung schließlich aufgelöst.

 

Auch einen Bezug zum Diözesanpatron stellte der Bischof her: Zum einen vermutete er, dass auch Petrus Canisius bei all den zu Fuß zurückgelegten Reisen viele Socken gebraucht haben dürfte, zum Anderen müsse man sich, was den Glauben betrifft, "auf die Socken machen".

 

„Eine coole Socke, der Bischof“, so eine Ministrantin.

"Running Gag" in Osttirol

Foto: Varga