Ostern: Das Fest der Auferstehung

Das Osterfest ist das höchste Fest der Katholischen Kirche. An diesem Tag feiert die Kirche, dass Jesus nach seinem Tod am Kreuz auferstanden ist.

Zu Ostern wird die Auferstehung von den Toten gefeiert. Darin verdichtet sich auch die Dramaturgie unseres Lebens. Menschen erleben Verzweiflung und den Beginn neuen Lebens. Die Auferstehung ist der Moment, in dem uns in der Zeit dieses Lebens, in der Zeit des Leidens, Gott selbst entgegenkommt, „alle Tränen abwischt“ und den Tod in ein Leben in Fülle verwandelt.

 

Hochkonjunktur auch für Sprachforscher
Etymologen leiten das deutsche Wort "Ostern" vom altgermanischen "Austro" oder "Ausro" für "Morgenröte" ab, das eventuell ein germanisches Frühlingsfest bezeichnete und sich im Althochdeutschen zu „ostarun" fortbildete. 

Honorius Augustodunensis, ein Theologe des 12. Jahrhunderts, leitete „Ostern“ von Osten ab, der Himmelsrichtung des Sonnenaufgangs; viele neue Christen ließen sich im Hochmittelalter „bei Sonnenaufgang“ am Ostermorgen - althochdeutsch zu den „ostarun“ - taufen.
Im deutschen Sprachraum setzte sich der Begriff Ostern (wie das engl. „easter“) gegen das in anderen Regionen gebräuchliche „pasche“ durch.  

 

Karsamstag

Am Karsamstag hält die Kirche Grabesruhe. Es ist der einzige Tag im ganzen Jahr, der keine Eucharistie kennt. Der Karsamstag ist der liturgische Trauertag, ein ruhiger Tag. Die Gläubigen besuchen das in den Kirchen aufgestellte Grab Jesu. In den Pfarren werden Gebetsstunden für Kinder, Jugendliche und Erwachsene angeboten. 

 

Heilige Gräber 

Die Heiligen Gräber, deren Häufigkeit in Tirol einzigartig ist, sind ein Musterbeispiel von sinnlicher Erlebbarkeit von Glaubensgeheimnissen, die der Verstand allein nur schwer zu fassen vermag; zu großartig ist das Geschehen zwischen Palmsonntag und dem Ostermorgen. Die Heiligen Gräber sind Hinführung zu den Geschehnissen der Karwoche und Ostern, öffnen die Herzen und regen zum Nachdenken an.

Heilige Gräber sind meist perspektivisch angeordnete Kulissentafeln. Sie füllen den Altarraum einer Kirche. Sie geben den Geschehnissen der Passion wie der Auferstehung Christi Raum und dienen der Aussetzung des Allerheiligsten. Sie erinnern an das Grab Christi bzw. die Grabeskirche in Jerusalem, dessen Aussehen seit dem Hochmittelalter in Europa bekannt war.
So waren die ersten Heiligen Gräber feststehende, dauerhafte Bauten, die Merkmale der Grabeskirche in Jerusalem, besonders die runde Grundrissform, aufgreifen. Das erste, und monumentalste Beispiel in Tirol ist die „Engelsburg“ des Klosters Neustift. Erst im Hochmittelalter werden die Gräber mobil, erinnern aber noch an Tumben, wie Beispiele im Brixener Diözesanmuseum oder Schloss Amras zeigen. In der Barockzeit wird die heute bekannte Form gefunden, die an Festarchitekturen erinnert, die bei Festen wie dem Besuch eines Herrschers oder auch einer Totenfeier als bemaltes Gerüst gezimmert wurden. 

Aus der Frühzeit dieser Gräber kennen wir nur Nachrichten, wie etwa aus dem Dom oder der Hofkirche. Einige Entwurfszeichnungen haben sich dagegen erhalten. Einen frühen Höhepunkt bildete das teils zerstörte, 1708 entstandene Grab in der Wiltener Stiftskirche. Älter, wenngleich im 19. übermalt, ist das fast vergessene, doch erhaltene Heilige Grab in der Pfarrkirche Prutz. Aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhundert stammen die Gräber in Breitenwang von B. Riepp oder das Grab in Lana bei Meran.
Waren die ersten Gräber vornehmlich durch einen strengen Aufbau geprägt, so spiegelt sich im Laufe des 18. Jahrhunderts die malerische Unbeschwertheit des Rokoko wider. Bekannt wie schön sind die Gräber des Schönberger Kuraten J. N. Pfaundler in Schönberg, Patsch, Telfes, Mutters und, erst seit wenigen Jahren bekannt, in Eben am Achensee (gemeinsam mit F. Fihrler). Wurde bei diesen Gräbern das „Gartele“ noch mittels echter Pflanzen gestaltet, so finden im 19. Jahrhundert gemalte Pflanzenkulissen vermehrt Eingang in die Grabgestaltung; erstmalig 1829 im Grab in der Flaurlinger Pfarrkirche.  

  

Osternacht

Traditionelle Osternacht
Bereits in der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag wird der Sieg Jesu über den Tod gefeiert. In vielen Gemeinden brennen vor der Kirche die sogenannten „Osterfeuer“. An diesem wird die Osterkerze entzündet, die begleitet vom Ruf „Christus, das Licht“ in die noch dunkle Kirche getragen wird. In der Feier der Osternacht ist die Osterkerze ein Symbol dafür. Die kleine Flamme, die dann nach und nach an alle Feiernden im Gottesdienst weitergegeben wird, erleuchtet den Raum; sie ist im Christentum ein Zeichen der Hoffnung.
Die Osternachtsfeier ist der liturgische Höhepunkt des Kirchenjahres. 

  

Ostersonntag

Auferstehungsfeier am Ostermorgen
Die Botschaft von Ostern verweist auf den „ganz neuen Morgen, der aus dem Dunkel des Grabes heraus wächst“. Das Osterfest ist vor dem Hintergrund der Pessach-Feier entstanden, mit dem die Juden den Auszug des Volkes Israel aus der Sklaverei Ägyptens feiern. Mit dem Ostersonntag beginnt die 50-tägige österliche Freudenzeit ("Osterzeit") bis Pfingsten. 

In vielen Kirchen werden zu den Ostergottesdiensten die mitgebrachten Speisen gesegnet. Dahinter steht der Gedanke, dass nach der Entbehrung der Fastenzeit der erste Genuss gesegnet wird und dass durch die Segnung der Speisen der Zusammenhang des Familienessens mit dem Gottesdienst spürbar wird.

  

Ostermontag

Emmausgang zum Sonnenaufgang
Der Emmausgang am Ostermontag erinnert an den Gang der Jünger nach Emmaus, denen sich Jesus Christus unerkannt anschließt (LK 24,13-29). Manche Pfarren an diesem Tag zu Osterspaziergängen oder Osterwanderungen zum Sonnenaufgang. 

 

Ausgewählte Emmausgänge in der Diözese Innsbruck: 

  • In Göriach in Osttirol etwa ist der Abmarsch zum Emmausgang um 07.00 Uhr bei der Pfarrkirche Schlaiten und führt zum Göriacher Kirchl. Dort findet um 8.30 Uhr ein Gottesdienst statt.
  • Die Jungbauernschaft/Landjugend Sillian laden ebenfalls zum Emmausgang am Ostermontag ein. Treffpunkt ist um 6 Uhr in bei der Pfarrkirche Sillian, gemeinsam wird zur Kapelle Kopsgute gegangen, wo ein Morgenlob stattfindet. Anschließend laden die Familien Tädler und Rautlate zum gemeinsamen Frühstück ein.
  • Die Pfarre Hall St. Nikolaus lädt ganz besonders die Jugendlichen am Ostermontag, um 5 Uhr zum traditionellen Emmausgang zum Thaurer Romediuskirchl mit anschließendem Frühstück im Pfarrheim ein. Danach feiern wir in der Pfarrkirche um 9.30 Uhr den österlichen Familiengottesdienst, vorbereitet vom Kinderliturgieteam und dem Kinderchor Cantini. Zu diesem Gottesdienst sind besonders die Erstkommunionkinder mit ihren Eltern eingeladen.