Mieminger Sternsinger beim Bundespräsidenten

Die Sternsinger der Pfarre Mieming haben den Bundespräsidenten und seine Gattin in der Hofburg besucht. Mehr als 400 Sternsinger kamen zu den Sendungsfeiern in Lienz und Reutte.

Die Sternsinger der Tiroler Pfarre Mieming haben zusammen mit ihren Kollegen aus andern Bundesländern die Hofburg besucht. Verstärkt durch eine Delegation aus Deutschland, brachten sie Bundespräsident Heinz Fischer und seiner Gattin die Friedensbotschaft und den Segen für das Neue Jahr. Mit dem farbenprächtigen und stimmkräftigen Empfang würdigt der Bundespräsident den großartigen Einsatz der Sternsinger/innen der Katholischen Jungschar.

„Die lange Tradition des Sternsingens ist sehr gut und sehr wichtig. Nur was sich bewährt und Akzeptanz findet, kann so lange funktionieren. Die erfreulich hohen Beträge bewirken erfreulich viel Gutes: Heuer zum Beispiel in Guatemala, wo die Armut und Ausbeutung sehr groß ist. Dort Unterstützung zu geben ist etwas sehr Wichtiges. Das Engagement zahlt sich aus, weil Solidarität die Welt lebenswerter macht.“ würdigte der Bundespräsident den großartigen Einsatz der 85.000 Kinder für eine gerechte Welt.

Martin Krenn, Bundesvorsitzender der Katholischen Jungschar, war mit einer konkreten Bitte in die Hofburg gekommen: „Alle Sternsinger/innen zusammen wenden die unvorstellbare Zahl von 1,7 Millionen Stunden auf, um den Ärmsten zur Seite zu stehen. Unsere Kinder gehen mit gutem Beispiel voran, da darf das offizielle Österreich nicht nachstehen: Wir bitten den Herrn Bundespräsidenten, sich weiter dafür einzusetzen, dass die beschämend geringen Mittel für Entwicklungszusammenarbeit in den nächsten Jahren wieder deutlich aufgestockt werden: Auf ein Niveau, das einem der reichsten Länder der Welt würdig ist.“

Bundespräsident Fischer unterstrich die Forderung nach einer Aufstockung der Entwicklungszusammenarbeit: „Es ist eine bedauernswerte Tatsache, dass Österreich im kommenden Jahr der Entwicklungszusammenarbeit weniger finanzielle Mittel zur Verfügung stellen wird. Damit darf man sich nicht als Dauerzustand abfinden. Ein Land mit den Möglichkeiten wie Österreich muss in dem Bereich der Entwicklungszusammenarbeit die Tendenz wieder nach oben richten.“

Die 85.000 Sternsinger/innen setzen mit dem in rund 3.000 Pfarren ersungenen Geld ein starkes Zeichen gegen Armut und Unrecht: 500 Hilfsprojekte in Afrika, Asien und Lateinamerika werden jährlich unterstützt und führen zu positiven Veränderungen für eine Million Menschen. Im letzen Jahr hat die österreichische Bevölkerung 14,5 Millionen Euro gespendet. Seit den Anfängen im Jahr 1954 wurden mehr als 300 Mio. Euro für notleidende Mitmenschen gesammelt. Damit ist die Sternsingeraktion die größte Sammlung für Entwicklungsländer und das viertgrößte österreichische Hilfswerk.

Sendungsfeiern für die Sternsinger in der Diözese Innsbruck 

Reutte und Lienz waren für einen Tag die Hauptstädte der Tiroler Sternsinger/innen. Zu Beginn der Sternsingeraktion 2011 trafen sich je 200 Kinder bei den Sendungsfeiern für einen Nachmittag um neues über das Schwerpunktland Guatemala zu erfahren und in einem königlichen Umzug zu zeigen: Sternsingen macht Spaß und ist ein Zeichen für eine gerechte Welt.

Die Katholische Jungschar Innsbruck ermöglichte durch den Einsatz von je 30 Ehrenamtlichen ein Programm, bei dem es viel zu erleben gab. Die Sternsinger/innen fanden heraus was mit dem Geld in ihren Kassen passiert: Unterstützung von Bauernfamilien in Guatemala. Dabei konnten die Kinder selber eine Finca (spanisch für Landgut bzw. Bauernhof) mit 2.000 Bauklötzen bauen, bei der Spielgeschichte „Erntezeit auf der Finca La Florida“ wurde gesprungen, gelaufen und getanzt, bei den Reisen nach Guatemala deckten die Sternsinger/innen Frühstückstische und diskutierten über Landwirtschaft in Guatemala und Österreich und beim 1, 2 oder 3 konnten sie ihr Wissen rund um die Geschichte des Sternsingens unter Beweis stellen.

„Am besten hat mir das Bauklötze Bauen gefallen“, bestätigte ein Mädchen aus Leisach bevor sie ihre Königinnengewänder für den Gottesdienst anzog. Teil davon war an beiden Tagen ein Umzug zu den Pfarrkirchen. Zum Gottesdienst begrüßte Bischof Manfred Scheuer an beiden Tagen die Sternsinger/innen und sprach ihnen ein großes Lob aus und bedankte sich für den Einsatz der Kinder: „Das was ihr als Sternsinger/innen tut ist super und einfach spitze!“. In Reutte begleiteten sogar Dromedare den königlichen Umzug zur Pfarrkirche Breitenwang. Der Abschluss der Aussendungen wurde an beiden Tagen gefeiert und die Kinder erhielten den Segen von Bischof Manfred Scheuer: „Der Herr segne euch alle, damit ihr selbst für die Menschen zum Segen werdet.“

Mehr zur Dreikönigsaktion: www.sternsinger.at

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Mieminger Sternsinger beim Bundespräsidenten