Karmelitinnen erinnern an Edith Stein

Aus Anlass des 70. Todestages von Edith Stein erinnern die Karmelitinnen von Innsbruck an die Theologin und Karmelitin, die 1942 im KZ Auschwitz ermordet wurde.

(KAP) Am 9. August jährt sich der Todestag der heiligen Edith Stein, der "Mitpatronin Europas", zum 70. Mal. Die große Philosophin und Karmelitin wurde 1942 im KZ Auschwitz ermordet. Anlässlich dessen wird an diesem Tag ein Gedenkgottesdienst in Innsbruck gefeiert. Die Ordensgemeinschaften der Karmelitinnen und Karmeliten begehen seit Oktober 2011 ein "Edith Stein-Gedenkjahr 2011/2012": Neben dem 70. Todestag fallen auch ihr 120. Geburtstag (12. Oktober 1891) und der 25. Jahrestag ihrer Seligsprechung (1. Mai 1987) in diese Zeitspanne.
In Innsbruck findet der feierliche Gedenkgottesdienst am Todestag Edith Steins um 17 Uhr im Karmel St. Josef statt. Im Anschluss hält der Historiker, Theologe und katholische Priester Harm Klueting einen Vortrag. Das "Europäische Forum Alpbach" beschäftigt sich am 20. August mit "Edith Stein als Europäerin". Im Rahmen eines Kamingesprächs um 18
Uhr in Alpbach referiert die Dresdener Religionsphilosophin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz.
Das Gedenkjahr wird mit einem "Schluss-Triduum" rund um ihren Geburtstag beendet: Den Auftakt bildet eine Vesper am 12. Oktober um 17 Uhr im Stift Wilten mit Abt Raimund Schreier. Tags darauf wird um 17 Uhr zur Messe mit Bischof Manfred Scheuer in den Innsbrucker Karmel geladen. Den Schlussgottesdienst am 14. Oktober um 17 Uhr im
Innsbrucker Dom zelebriert Erzbischof Alois Kothgasser.
Leben einer Heiligen
Edith Stein wurde 1891 als Tochter einer jüdischen Kaufmannsfamilie in Breslau (heute: Wroclaw) geboren. Sie studierte Philosophie, Germanistik, Geschichte und Psychologie. 1922 trat sie zum katholischen Glauben über. Sie wurde Lehrerin am Lehrerinnenseminar
in Speyer, das von Dominikanerinnen geführt wurde. Stein lebte wie eine Ordensfrau. 1933 trat sie in den Kölner Karmel "Maria vom Frieden" ein; ihr Ordensname lautete Sr. Teresia Benedicta vom Kreuz. Nach dem NS-Pogrom am 9. November 1938 konnte auch Stein mit ihrer jüdischen Herkunft nicht mehr in Deutschland bleiben. Sie floh nach Holland und lebte dort im Karmel in Echt. Mit der Besetzung der Niederlande durch die Deutschen und nach der Verlesung eines Hirtenbriefs der katholischen Bischöfe 1942 in niederländischen
Kirchen, in denen sie gegen die Judenverfolgung protestierten, wurde es auch hier  gefährlich.
Am 2. August 1942 wurden Stein und ihre mittlerweile ebenfalls getaufte und zu ihr nach Echt gereiste Schwester Rosa verhaftet. Wenige Tage später wurden die Frauen in das KZ Westerbork und von dort nach Auschwitz gebracht. Edith Stein gehörte zu jenen
Gefangenen, die sofort getötet wurden.
Papst Johannes Paul II. sprach sie 1987 bei seinem Deutschlandbesuch in Köln selig. 1998 wurde sie heiliggesprochen und ein Jahr später zur "Mitpatronin Europas" erhoben. 

www.edithstein.karmel.at
www.edithstein.at 

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