Jugend-Protestaktion am Tag der Arbeitslosen

Escape-Box des Aktionsbündnis „Was, wenn du fällst?“ bei der Annasäule um „fünf vor 12“ Uhr präsentiert – Aufmerksamkeit auf Hürden für junge Menschen in der Arbeitswelt gelenkt

Mit einer Escape-Box zum Thema Jugendarbeitslosigkeit sollte am Samstag, 30. April 2022, auf die Erschwernisse aufmerksam machen, denen Jugendliche am Jobmarkt gegenüberstehen. Besonders durch die Pandemie ist das Finden einer guten Ausbildungs- oder Arbeitsstelle schwierig, da Praktika und Schnuppertage wegfallen und Bewerbungsgespräche online stattfinden. Dennoch finden Jugendliche selten Gehör und werden mit ihren Herausforderungen allein gelassen. Das Aktionsbündnis „Was, wenn du fällst“ übernahm bereits zum 11. Mal am Tag der Arbeitslosen die Aufgabe, ein Sprachrohr für die Bedürfnisse und Wünsche für arbeitssuchende Jugendliche zu sein.

 

Die Box zeigt die Herausforderungen der Arbeitssuche für junge Menschen auf. Durch das Lösen verschiedenster Rätsel wird der Weg zur Ausbildungsstelle nachgezeichnet. VertreterInnen aus Politik, Kirche und Wirtschaft wurden im Vorfeld zu einem Probespiel mit Jugendlichen eingeladen. Die Lösungsversuche und Erfahrungen aus diesem Probespiel wurden am Aktionstag vorgestellt. An der öffentlichen Präsentation der Escape-Box nahmen Bischof Hermann Glettler, Caritas-Direktorin Elisabeth Rathgeb, ÖGJ-Landesvorsitzende Bianca Gassler sowie Alfred Lercher und Sabine Platzer-Werlberger vom AMS Tirol teil.

 

Das Aktionsbündnis „Was, wenn du fällst?“ setzt sich aus sechs Organisationen zusammen: youngCaritas Tirol, Haus der Begegnung, POJAT (Plattform Offene Jugendarbeit Tirol), Dekanatsjugend Innsbruck, Gewerkschaftsjugend Tirol und Katholische Jugend Innsbruck. Die Gesamtkoordination liegt bei der Katholischen Jugend Innsbruck. Leitthema ist der Übergang zwischen Schule und Beruf.

Fotos: Am Tag der Arbeitslosen wurde die Escape-Box bei der Annasäule präsentiert. Cincelli/dibk.at
Gemeinsam Hürden überwinden

Arbeitslosigkeit ist mit Scham behaftet und wird oft als Scheitern der jeweiligen Person gesehen. Das Aktionsbündnis möchte diesem Thema Raum geben und zudem auf die strukturelle Komponente von Jugendarbeitslosigkeit hinweisen. Zudem soll die psychische Komponente der Arbeitslosigkeit beleuchtet und jungen Menschen eine Möglichkeit gegeben werden, zu Wort zu kommen.

 

Die jährliche Aktion zum Tag der Arbeitslosen soll einer breiten Öffentlichkeit bewusst machen, was es für den weiteren Lebensweg bedeutet (oder bedeuten kann) als junger Mensch bereits (langzeit)arbeitslos zu sein.

 

Die Hürden, die in der Box überwunden werden müssen, sind nur gemeinsam lösbar. Es benötigt ein starkes Zusammenspiel von allen gesellschaftlichen Akteuren, um jungen Menschen eine faire Chance am Arbeitsmarkt zu ermöglichen.