Hoher Frauentag: Kräuter, Prozessionen und Ehrungen
Das am 15. August gefeierte Hochfest wird volkstümlich "Mariä Himmelfahrt" genannt. Ein anderer Name dafür ist Hoher Frauentag. Der Feiertag ist zudem mit einer Reihe von Bräuchen wie den Kräutersegnungen verbunden. An diesem Tag gedenken die Gläubigen der leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel. In vielen Pfarrgemeinden werden auch Prozessionen abgehalten wie z. B. in Neustift, Mieming, Axams, Matrei am Brenner, Pfunds, Prutz oder in Schwaz-Maria Himmelfahrt. In letzterer Pfarre feiert die Gemeinde zugleich das Patrozinium ihrer Kirche – wie über 25 Kirchen im Gebiet der Diözese Innsbruck.
In Tirol wird das Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel zugleich als Landesfeiertag zur Erinnerung an die Befreiung Tirols begangen. Zum Landesfeiertag wird in Innsbruck um 9 Uhr ein Festgottesdienst in der Jesuitenkirche von Abt Leopold Baumberger OPraem zelebriert, im Anschluss an einen landesüblichen Empfang vor der Hofburg. Traditionell ehrt das Land Tirol an diesem Tag in einem Festakt verdiente Persönlichkeiten.
Zu diesem Feiertag bittet die Caritas der Diözese Innsbruck bei den Gottesdiensten um Spenden für eine Zukunft ohne Hunger. Konkret geht es um Hilfsprojekte in Mali und Burkina Faso, wo die Tiroler Caritas seit Jahrzehnten aktiv ist. (Infos und Spenden: www.caritas-tirol.at )
Ältestes bekanntes Marienfest
Mariä Himmelfahrt ist das älteste bekannte Marienfest. Der Festtag wird bereits seit dem 5. Jahrhundert gefeiert. Mit Einverständnis aller Bischöfe wurde die leibliche Aufnahme Mariens 1950 durch Papst Pius XII. für die katholische Kirche zum Dogma erklärt. Mariä Himmelfahrt steht jedoch nicht in der Bibel geschrieben, sondern ist auf eine Legende zurückzuführen. Demnach fanden die Apostel drei Tage nach Marias Tod ein leeres Grab vor. Marias Leichnam war verschwunden, stattdessen lagen duftende Blumen und Kräuter darin.
Am 15. August bringen deshalb die Gläubigen zum Festgottesdienst einen Kräuterbuschen mit. Der Tradition nach werden die Kräuter vom Priester gesegnet (umgangssprachlich spricht man auch von einer Weihe) und als Zeichen des Schutzes im eigenen Heim aufgehängt. Dieser alte Brauch, der Kräutern und Gewürzen eine besondere Kraft verleihen soll, ist seit rund 1.000 Jahren überliefert. Bei der Kräutersegnung werden besonders die schützenden und heilenden Kräfte der Natur hervorgehoben. Bei Binden des Buschen sollten die Gläubigen auf eine „magische“ Anzahl von Kräutern achten. So müssen mindestens sieben Kräuter (steht für die Anzahl der Schöpfungstage) zusammengebunden werden. Häufig greift man auf Rosmarin, Salbei, Wermut, Minze, Arnika, Kamille, und Thymian zurück.
Hier wäre ein Youtube video
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