Gründonnerstag: Erinnerung an das Letzte Abendmahl
Am Gründonnerstag erinnert die Kirche an das letzte Abendmahl, mit dem das Sakrament der Eucharistie eingesetzt wurde. Schon im 4. Jahrhundert vergegenwärtigte man sich an diesem Tag die biblischen Ereignisse der Fußwaschung, der Einsetzung des Altarsakramentes, der Todesangst Jesu auf dem Ölberg und den Verrat durch Judas.
Aus dem Hochmittelalter ist bereits die Bezeichnung "gruener dunrestac" überliefert, wie die Universität Innsbruck auf ihrer Website informiert. Woher der Name Gründonnerstag kommt, ist nicht vollständig sicher. Viele leiten ihn vom mittelhochdeutschen Wort „greinen“ für „weinen“ ab. Dennoch will es der Volksbrauch, dass an diesem Tag etwas Grünes gegessen wird.
Eine Feier, die an viele Begebenheiten erinnert
Über lange Zeit wurde die Erstkommunion am Gründonnerstag empfangen. In der Abendmesse verstummen dann wegen der bevorstehenden Passion Jesu nach dem Gloria Orgel und Glocken – sie „fliegen nach Rom“, wie es landläufig bezeichnet wird.
Die Ölbergandacht kann als eine kleine Prozession durch die Kirche verstanden werden. Der Priester trägt das Allerheiligste in Begleitung seiner Ministrant:innen zu einem schlicht geschmückten Nebenaltar. Während dieser kleinen Prozession verharren die Gläubigen in Stille. In manchen Gemeinden folgt eine stille Gebetswache. Nach der Messfeier werden auch der Blumenschmuck und Kerzen beiseite geräumt.
Mit der Abendmahlfeier beginnt das „Triduum Sacrum“ (die „Heiligen Drei Tage“). Prozessionen auf den Kalvarienberg und Leiden-Christi-Singen, Passionsspiele, sowie Besuche eines geschmückten Heiligen Grabes finden häufig in der Zeit von Gründonnerstag bis Karsamstag statt.
Aufgrund des Verzichts auf Glockenläuten wird an den folgenden Tagen häufig mit Ratschen zu Gottesdiensten gerufen. Dies hat einen so hohen Stellenwert, dass das Ratschen beispielsweise zum immateriellen UNESCO-Kulturerbe zählt.