Goldener Stab, Bischofsmütze und weißer Bart

Der 6. Dezember ist der Tag des Heiligen Nikolaus

Ob Jung oder Alt, der heilige Nikolaus ist jedem bekannt. An seinem Gedenktag, dem 6. Dezember besucht der hl. Nikolaus die Kinder und beschenkt sie. Markant sind sein goldener Stab, die Bischofsmütze sowie sein langer weißer Bart.

Nikolaus wurde um das Jahr 280 nach Christus in der antiken Stadt Patara in der heutigen Türkei geboren. Bereits mit 19 Jahren wurde er zum Bischof geweiht, ehe er in einem Kloster nahe Myra zum Abt ernannt wurde. Von daher kommt deswegen geläufige Bezeichnung des hl. Nikolaus von Myra. Während der Christenverfolgung soll er gefangen genommen und gefoltert worden sein. Er starb um das Jahr 350 in Myra. Ein paar Briefe und Schriften zeugen, dass Nikolaus sein Vermögen und reiches Erbe oft an die Armen verschenkt hat. Vieles ist jedoch um den Heiligen nicht bekannt, und so ranken sich viele Mythen um seine Person.

 

Nikolaus ist Patron der Kinder, Frauen sowie Seefahrer. Dies ist vor allem auf die zahlreichen Legenden über ihn zurückzuführen. Eines Tages sollen einige Seefahrern während eines Sturmes den heiligen Nikolaus um Hilfe gebeten haben. Plötzlich erschien ihnen ein Mann, der ihre Segel richtig setzte und so das Schiff vor dem Untergang rettete. Als Dank besuchten die Seeleute die Kirche von Myra.

 

Weiters erzählt man sich, half Nikolaus einem armen Mann und dessen drei Töchter. Das Geld der Familie war knapp, weshalb der Vater seine Töchter als Sklavinnen verkaufen wollte. Um die jungen Frauen vor einer ungewissen Zukunft zu retten, warf Nikolaus in drei Nächten drei Goldklumpen durch das offene Fenster. Seither stellen Kinder traditionell ihre Teller und Stiefel bereit, damit Nikolaus diese mit Schokoladen und weiteren kleinen Geschenken füllen kann.

 

Traditionell finden zwischen dem 3. und 6. Dezember in vielen Tiroler Dörfern Nikolausumzüge und -spiele statt. Der erste Nikolausumzug in Innsbruck fand im Jahre 1945 statt. Das Nikolausspiel in Pfunds ist ungefähr 200 Jahre alt und wurde stets mündlich von Generation zu Generation weitergegeben. Es wird am Abend des 5. Dezembers aufgeführt.

 

Vielerorts kommt der hl. Nikolaus in Begleitung. Während in Österreich, Südtirol sowie Bayern der Krampus den unartigen Kindern das Fürchten lehren soll, begleitet in anderen Teilen des deutschen Sprachraums Knecht Ruprecht den hl. Nikolaus. Im Gegensatz zum Krampus kennzeichnen Knecht Ruprecht ein langer grauer Bart sowie ein dunkelbrauner Kapuzenumhang. Beide entstammen dem alpenländischen Brauchtum der Perchten, die in der vorweihnachtlichen Zeit und ursprünglich auch in den Rauhnächten böse Geister vertreiben sollen.

 

Durch seine guten Taten und sein offenes Herz steht Nikolaus für den Friedens und die Verbundenheit.

Der Nikolaus von Bruder und Schwester in Not auf Besuch beim "Amtskollegen" - Foto: Baitrock