Für Ältere, Einsame und Kranke da sein

Gemeinsamer Lehrgang für ehrenamtliche SeelsorgerInnen in Krankenhaus-, Altenheim- und mobiler Hausseelsorge

Für Menschen da sein, ihre Ängste und Hoffnungen teilen, sich Zeit für sie nehmen und ihrer Sehnsucht nach erfülltem Leben gemeinsam nachspüren – gerade die vergangenen Jahre zeigten, wie unverzichtbar ehrenamtliche SeelsorgerInnen in Altenheimen und Krankenhäusern sind. Nicht nur für BewohnerInnen, KlientInnen und PatientInnen, auch für die Belegschaft sind sie wichtige Ansprechpersonen. Im Jänner 2023 starten Alten- und Pflegeheimseelsorge, Krankenhausseelsorge und mobile Hausseelsorge in Tirol einen umfangreichen ökumenischen Lehrgang für ehrenamtliche SeelsorgerInnen.

 

Zusammenlegen bündelt Ressourcen 

„Als Krankenhausseelsorgerin nehme ich einen großen Bedarf nach Begleitung und menschlicher Nähe in unserer Gesellschaft wahr. Einfühlsame Menschen als Seelsorgerinnen und Seelsorger anzusprechen und durch eine gemeinsame Ausbildung zu diesem Dienst zu befähigen“, wünscht sich Hildegard Anegg, Leiterin der Krankenhausseelsorge. Eingeladen sind Frauen und Männer, die bereit sind, durch die Begegnung mit älteren oder kranken Menschen persönlich und spirituell zu wachsen und im Gegenzug anderen etwas von ihrer Zeit zu schenken.

 

In gemeinsamen und spezifischen Ausbildungsmodulen wird den angehenden Ehrenamtlichen das „Handwerkszeug“ für die Seelsorgearbeit mitgegeben. Dazu kommt ein Praktikum im Ausmaß von ca. 60 Stunden. „Wir wollen durch die Zusammenlegung unserer Ausbildungen die Ressourcen bündeln und auch das Image unserer Seelsorgebereiche aufbessern“, erklärt Rudolf Wiesmann, Fachreferent für Altenpastoral/ Alten- und Pflegeheimseelsorge in der Diözese Innsbruck.

 

In den drei Seelsorgebereichen gebe es viele Überschneidungspunkte. Der gemeinsame Kurs soll auch einen Wechsel zwischen den einzelnen Bereichen erleichtern, so Wiesmann. In diesem Fall wären nur die spezifischen Module nachzuholen. Der Lehrgang umfasst neben der Reflexion der eigenen Glaubens- und Lebensgeschichte die Themen Kontakt und Kommunikation, theologische Grundlagen, spirituelle Begleitung, Trauernde begleiten sowie Gebete, Rituale und Sakramente in der katholischen und evangelischen Kirche.

 

Anmeldung bis Ende November 2022 

Beginn des Lehrgangs ist am 13. Jänner 2023. Die gemeinsamen Module finden monatlich bis April jeweils von Freitag, 15 Uhr, bis Samstag, 17 Uhr, im Bildungshaus St. Michael statt. Die spezifischen Module beginnen ab Mai 2023 (Haus der Begegnung, Bildungshaus St. Michael und Innsbrucker Klinik).

 

Die TeilnehmerInnenzahl für die Lehrgänge ist begrenzt, die Anmeldung ist bis 25. November 2022 möglich. Die Kosten für Kurs, Unterkunft und Verpflegung von 800 Euro übernehmen – bis auf einen Selbstbehalt von 100 Euro – die katholische und evangelische Kirche. Mit der Anmeldung sagen die TeilnehmerInnen zu, jeweils für zwei Jahre ehrenamtlich in ihren Bereichen für etwa vier Stunden pro Woche als SeelsorgerInnen tätig zu bleiben und an Weiterbildungen und Supervisionen teilzunehmen. Letztere seien besonders wichtig, um die SeelsorgerInnen in ihrer Arbeit auch gut zu unterstützen, so Wiesmann: „Seelsorgende sind nie allein auf sich gestellt!“

 

Regionale Informationsveranstaltungen im Vorfeld 

Um die Ausbildungslehrgänge für ehrenamtliche SeelsorgerInnen kennenlernen zu können, bieten die veranstaltenden Einrichtungen regionale Informationsveranstaltungen an. Diese finden im Tiroler Oberland, im Außerfern, in Innsbruck und in Osttirol statt. Die Termine sind:

 

  • Zams/Krankenhaus am 4. Oktober 2022, 16.30 Uhr
  • Jenbach/Kolpinghaus-Schülerheim am 5. Oktober 2022, 19 Uhr
  • Reutte, Haus Ehrenberg am 13. Oktober 2022, 19 Uhr
  • Lienz: Ort und Termin noch nicht fixiert

 

Bewerbung und Anmeldung 

Klinkseelsorge

Anichstraße 35

6020 Innsbruck

Lki.seelsorge@tirol-kliniken.at 

 

Bei der Anmeldung werden folgende Angaben erbeten: Name, Anschrift, Telefonnummer, E-Mail-Adresse, Geburtsdatum, Konfession, Motivationsschreiben

Sich Zeit nehmen für andere, das ist ein Kerngedanke in der ehrenamtlichen Seelsorge. Bildnachweis: Gottfried Rießlegger