Darstellung des Herrn oder Mariä Lichtmess

Zusätzlich ist der 2. Februar auch der Tag des geweihten Lebens

Vierzig Tage nach dem Hochfest der Geburt des Herrn ist jedes Jahr die Verwirrung groß: Heißt es nun "Mariä Lichtmess" oder "Darstellung des Herrn"? Was macht Maria mit den Kerzen und wieso wird Jesus dargestellt?

 

Das Lukasevangelium (Lk 2,22–40) berichtet, wie die Heilige Familie nach Jerusalem zieht. Nach den Vorschriften des Moses galt eine Frau nach der Geburt eines Jungen 40 Tage als unrein. Maria ging also zum Tempel, um nach dieser Frist ihr Reinigungsopfer darzubringen. Gleichzeitig wurde der erstgeborene Sohn als Eigentum Gottes angesehen. Dieser Tradition entsprechend wurde Jesus von seinen Eltern im Tempel übergeben ("dargestellt") und durch ein Geldopfer ausgelöst.

 

Bereits im 4. Jahrhundert feierte die Kirche in Jerusalem das Fest der "Darstellung des Herrn", wobei bald die "Reinigung" Marias in den Mittelpunkt rückte. Erst die Liturgiereform nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil setzte wieder einen christologischen Schwerpunkt und kehrte zum älteren Namen "Darstellung des Herrn" zurück.

 

Und die Kerzen?  

Es war antiker Brauch, dass die Bewohner einer Stadt ihrem Herrscher bei seinem ersten Besuch entgegenzogen – und da Jesus im Lukasevangelium hier zum ersten Mal nach Jerusalem "einzieht", wollten ihm bereits die Christen im 5. Jahrhundert mit einer Lichterprozession entgegengehen. Begründet wurde dies auch mit der Weissagung des greisen Simeon im Tempel, der das Jesuskind als "ein Licht, dass die Heiden erleuchtet" bezeichnete. In Anlehnung an das von Lukas beschriebene Zusammentreffen mit Simeon und Hanna nennt die Ostkirche das Fest schlicht "Hypapante" (Begegnung).

 

Wertschätzung für das Ordensleben fördern 

Eingeführt hat den „Tag des geweihten Lebens" Papst Johannes Paul II. am Kirchenfest Mariä Lichtmess im Jahr 1997, um die Wertschätzung von Orden und anderen Gemeinschaftlichen geistlichen Lebens zu fördern. Erinnert wird dabei daran, dass Maria und Josef ihren Erstgeborenen im Tempel Gott geweiht hatten.

 

In Österreich gibt es derzeit 106 weibliche und 86 männliche Ordensgemeinschaften. Rund 4.500 Ordensfrauen und -männer wirken im Land. Die 233 Ordensschulen werden von mehr als 52.000 Schülerinnen und Schülern besucht. Es gibt 500 heimische Ordensarchive bzw. -bibliotheken mit vier Millionen Büchern. In den 23 Ordensspitälern steht bundesweit jedes fünfte Spitalsbett. Die Ordensspitäler verfügen insgesamt über 7.800 Betten. 

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