Caritas Tirol im Einsatz für Flüchtlinge in Burkina Faso

Die Caritas Tirol kümmert sich um Menschen, die vor der Hungersnot und den Kämpfen in Mali in das benachbarte Burkina Faso geflüchtet sind. Eine Reportage von Ulli Pizzignacco-Widerhofer.

Sicher, aber hungrig. Malische Flüchtlinge in Burkina Faso
Caritas: Jetzt Aufstehen für das Überleben eines Menschen 

Zeynaba Wellet Mohamed hat beschlossen ihre Hoffnung nicht aufzugeben. Die Hoffnung, dass sie und die Familie ihres Sohnes das alles heil überstehen werden. Im Feber sind sie vor den Unruhen im Norden Malis über die Grenze ins politisch stabile Burkina Faso geflüchtet. Seitdem halten sie sich in einem Flüchtlingslager in der Nähe von Tin-Akoff auf. Hier sind sie sicher vor der Gewalt zu Hause. Der Hunger ist geblieben. Die Hoffnung ebenso.
Die verwitwete Zeynaba Wellet Mohamed und ihre Familie sind nicht die einzigen, die sich hierher an diesen unwirtlichen Ort gerettet haben. Es ist Trockenzeit, Sandstürme fegen über die ausgedörrte, unendlich weite Ebene. Unter Tags versengt die Sonne die wenigen Bäume. Selbst nachts bleibt es mit durchschnittlich 25 Grad warm. Anfang Feber waren 9000 Menschen auf verschiedene Camps verstreut, eine Woche später schon 18.000. Derzeit leben 32.468 malische Flüchtlinge in der Grenzregion im  burkinischen Sahel. Die lokale Bevölkerung ist ihrem Ruf Gastfreundschaft groß zu schreiben mehr als nachgekommen: Sie brachten Stoffe, Decken und Tierfelle, haben die wenigen Nahrungsmittel und das spärliche Wasser geteilt.
  

Nicht nur die Flüchtlinge brauchen Hilfe
Auch die Ocades, die lokale Caritas, hilft: Neben Kochtöpfen verteilte die Partnerorganisation der Caritas Tirol Wasserbehälter, Hirse, Reis, Öl, Zucker und Tee. Brunnen wurden repariert. Die MitarbeiterInnen der Ocades Dori, wie der lokale Caritasdirektor Abbé Bertrand oder Sr. Clotilde als Nothilfekoordinatorin, kümmern sich darum, dass die Nothilfe ankommt. Aber nicht nur die Flüchtlinge brauchen Hilfe, auch die lokale Bevölkerung hat alle Vorräte aufgebraucht. Anhaltende Dürre, exorbitante Lebensmittelpreise, Ernteausfälle in den vergangenen Jahren und die weit verbreitete Armut sorgen für eine äußerst kritische Situation. Ohne Hilfe werden viele die Monate bis zur nächsten Ernte nicht überleben. Und die nächste Ernte ist erst im Oktober fällig. 

Der Appell ist dringlich und nicht zu überhören: „Bei uns in der Sahelzone stehen Mangel- und Unterernährung schon in normalen Zeiten auf der Tagesordnung. Jetzt kommen noch die Hungersnot und die Flüchtlinge dazu. Wir wollen allen das Überleben sichern“, erzählt Abbé Bertrand im gleichen Atemzug von den Ernährungszentren in Djibo und in Gorom Gorom, die aufgrund der Hungersnot besonders stark frequentiert werden. Mütter können sich dort Lebensmittel und Spezialnahrung für Kleinkinder abholen. Schwer unterernährte Kinder werden bis mit ihren Müttern im Zentrum aufgenommen.

Solidarität jetzt leben
Generell hat die Caritas in Mali, Burkina Faso, Niger, Tschad und Senegal die Hilfsprogramme gestartet, die sich auf u.a. auf die Versorgung von Kindern, Schwangeren, Stillenden und alten Menschen konzentriert. Die Caritas sucht deshalb TirolerInnen, die von April bis September eine Patenschaft gegen den Hunger, für ein Kind (7 Euro monatlich) oder für eine Familie (42 Euro monatlich) übernehmen.
Spenden unter dem Kennwort „Hungerkrise Westafrika“ auf das Konto 670.950 bei der RLB Tirol BLZ 36.000 kommen ebenfalls den Menschen in der Sahelzone zu Gute.  

www.caritas-tirol.athttp://www.caritas-tirol.at

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