Bischof Scheuer: Krippen sind Schulen des Lebens und des Friedens
An die 900 Krippenfreunde nehmen vom 15. bis 17. November am großen Weltkrippenkongress teil, der am 15. November im Innsbrucker Congress feierlich eröffnet wurde. Bereits am Vortag hat Abt Raimund Schreier von Stift Wilten im Gotischen Keller der Hofburg eine hochkarätisch bestückte Krippenausstellung eröffnet.
Einer der Festredner des ersten Kongresstages war Bischof Manfred Scheuer. Er bezeichnete in seinem Vortrag die Krippen als "Schulen des Lebens und des wahren Friedens". Der Brauch des Krippenbauens verinnerliche und verleibliche den Glauben und fördere die Gemeinschaft, so der Bischof. In den Krippen spiegle sich das Anliegen, sich von der Botschaft der Menschwerdung Jesu berühren zu lassen.
Bischof Scheuer wies in seiner Rede auch darauf hin, dass die Krippen nicht nur ein historisches Geschehen wiedergeben wollen: "Gott wird Mensch in Bethlehem, aber auch an den vielen anderen Orten der Welt", so Scheuer. Darauf würden die Krippen verweisen. "Die Krippen mögen uns helfen, das Kind von Bethlehem besser zu erkennen und es je mehr zu lieben." Der Aufbau des Schauplatzes, das Hineindenken in die Personen, in Maria, Josef, die Hirten, die Engel, die Weisen möge unsere Beziehung zu Jesus Christus selbst stärken", so der Wunsch des Bischofs. Krippen mögen ein Anstoß sein, "gegenwärtigen Herbergssuchern Gastfreundschaft zu gewähren". Gott werde Mensch, damit wir wahrhaft Mensch werden, damit wir einander wahrhaft menschlich begegnen. Scheuer: "An den Krippen erwacht eine tiefe Sehnsucht, dass das Leben letztlich doch mehr enthält als das Kreisen in den eigenen Problemen und Bedürfnissen.
In den Bau und in die Pflege der Krippen sei sehr viel Frömmigkeit eingegangen, so Bischof Scheuer. "Krippenbauer haben ihre Krippen in großer Ehrfrucht vor dem Geheimnis der Inkarnation erstellt. Wenn in Krippen heimatliche Berufe und Trachten, wenn die Tiere der Region und die Landschaft dargestellt werden, so liege darin auch das Wissen, dass die Menschwerdung Jesu im Hier und Heute geschehe. "Das bloße Wiederholen einer traditionellen Geste, das bloße Brauchtum wäre nicht genug. Man muss versuchen das, was die Krippe darstellt, in der alltäglichen Wirklichkeit zu leben. Krippen sind in ihrer Bedeutung eine „Schule fürs Leben“, die „das Geheimnis der wahren Freude“ zeigen."
Den Wortlaut der gesamten Predigt finden Sie im Download: