Bischof Glettler: „Schöpfung achten und bewahren“

Von 1. September bis 4. Oktober begehen die christlichen Kirchen die fünfwöchige Schöpfungszeit.

Mit den Worten „Mögen Gerechtigkeit und Frieden strömen“ leitet Papst Franziskus in einem Schreiben die diesjährige ökumenische Zeit der Schöpfung ein. Diese beginnt mit 1. September und endet am 4. Oktober, Festtag des heiligen Franziskus. Mit Einführung der Schöpfungszeit im Jahre 2015 veröffentlichte Papst Franziskus ebenfalls seine Öko-Enzyklika „Laudato Si“, deren Fortsetzung am 4. Oktober präsentiert werden soll. 

 

Nachhaltigkeit in der Diözese Innsbruck 

In der Diözese Innsbruck wird Nachhaltigkeit seit Jahren eine besondere Bedeutung beigemessen. „Schöpfungsverantwortung war ursprünglich in der Diözese Innsbruck mit Bildungsarbeit verknüpft, schimmerte aber auch in einigen Pilotprojekten und Vorzeigebeispielen durch“, so Daniela Soier, Umweltbeauftragte der Diözese Innsbruck. Neben erneuerbarer Energie, verantwortungsvolle Mülltrennung sowie weiteren Energiesparmaßnahmen werden auch in den hauseigenen Kantinen auf regionale Lebensmittel und Bio-Produkte gesetzt. Pfarren werden für zeitgemäße Energiemaßnahmen eigens beraten. In puncto Mobilität unterstützt die Diözese Energiesparmaßnahmen.

Damit möchte die Diözese weltweite Gerechtigkeit gegenüber allen Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern schaffen sowie Verantwortung für die folgende Generationen zeigen. „Unsere Verantwortung liegt darin, die Schöpfung zu achten und zu bewahren, auch für künftige Generationen“, so Bischof Hermann Glettler zur Aufgabe der Schöpfungsverantwortung.

 

Diözesane Angebote während der Schöpfungszeit: 

 

  • Natur im Herbst – Zeit zum Ernten (Spaziergang und Workshop)

Freitag, 08. September 2023, 15:00 – 18:00 Uhr, Matrei am Brenner

Lebensmittel aus der Region? Wofür die Ernte achtsam und rücksichtsvoll verwendet werden kann und was daraus hergestellt werden kann, entdecken und probieren Sie bei dieser Wanderung. Mehr unter https://hdb.dibk.at/de/Termine/Natur-im-Herbst-Zeit-zum-Ernten

 

  • Der Wald als Therapeut. Natürliche Stärkung der psychischen und mentalen Gesundheit (Outdoorseminar)

Mittwoch, 13. September 2023, 14:00 – 18:30, (bei Schlechtwetter am Donnerstag, 14. September 2023; 09:00-13:30 Uhr); Pfarrkirche Vill

Im Seminar „Der Wald als Therapeut“ erleben Sie Methoden aus der Naturpädagogik, dem Systemischen Outdoor-Coaching und Ansätze aus der Körperarbeit. Es gibt Raum für Selbsterfahrung in der Natur und Detailwissen, wie die diversen Methoden für den eigenen (Arbeits-)Alltag genutzt werden können. Lesen Sie mehr unter https://hdb.dibk.at/de/Termine/Der-Wald-als-Therapeut

 

  • Fermentieren in aller Munde … -Workshop

Freitag, 15. September 2023, 15:00 – 18:00 Uhr; Bildungshaus Osttirol

Heutzutage steht die Haltbarkeit von Lebensmitteln nur mehr sehr selten im Vordergrund. Viel wichtiger sind die gesundheitlichen Vorteile. Während der Fermentation vervielfachen sich die Vitamine und das Gemüse wird für uns viel bekömmlicher. In diesem Workshop erhalten Sie Grundinfos zum Fermentieren und gemeinsam stellen wir Sauerkraut, Gemüse und einen leckeren Kombucha her. Mehr unter https://bho.dibk.at/termine/Fermentieren-in-aller-Munde-Workshop3

 

  • Orte des Miteinanders besuchen: Gemeinschaftsgärten (Exkursion mit dem Fahrrad)

Samstag, 16. September 2023, 14:30 – 17:30 Uhr; Gemeinschaftsgartl Zirl

Auf einer kleinen Radtour bekommen Sie einige der schönsten Gemeinschaftsgärten im Umkreis von Innsbruck zu sehen. Bei Gartenführungen werden die Erfolge, Herausforderungen sowie die ökologische Vielfalt in den gemeinsam genutzten Gärten mit ihren Mitgliedern vor Ort thematisiert. Weiteres finden Sie unter https://hdb.dibk.at/de/Termine/Orte-des-Miteinanders-besuchen-Gemeinschaftsgaerten

 

  • Ökumenisches Schöpfungslob

Samstag, 16. September 2023, 18:00 – 19:00 Uhr; Serbisch – Orthodoxe Kirche

Vesper mit ökumenischen Gästen und mit Schöpfungsgedenken.

Weitere Informationen unter https://hdb.dibk.at/de/Termine/Oekumenisches-Schoepfungslob

 

  • Pfarrfest zum Thema Nachhaltigkeit

Samstag, 30. September 2023, 10:00 – 16:00 Uhr; Pfarre Lienz- Heilige Familie

Zusammen mit der Dekanatsjugend Lienz veranstaltet die Pfarre Lienz – Heilige Familie ein Pfarrfest, welches rund um das Thema Nachhaltigkeit gestaltet wird. Höhepunkt bildet das „Radlkino“ am Ende des Festes.

 

Österreichweiter Umweltpreis und „Österreich Radelt“ 

Unter dem Motto „Jede Radfahrt zählt!“ möchten die Diözesen Österreichs auch in diesem Jahr auf die Aktion „Österreich Radelt“ aufmerksam machen. Besonders am 17. September, dem autofreien Sonntag der europäischen Mobilitätswoche plädieren die Pfarren für ein „RADLn in die Kirche“.

Zur Bewahrung der Schöpfung wird in diesem Jahr erneut der Kirchliche Umweltpreis vergeben. Alle katholischen und evangelischen Pfarrgemeinden sowie Ordensgemeinschaften werden aufgerufen, an der aktiven Bewahrung der Schöpfung teilzunehmen. Frei nach der Devise „Lebendiges Miteinander in nachhaltigen kirchlichen Gebäuden“ werden nachahmenswerte Projekte im Jänner 2024 in St. Pölten ausgezeichnet. Dabei soll es sich um ein ökologisches Gebäude mit einem nachhaltigen, klimagerechten und sozialen Nutzungskonzept handeln.

 

 

DATEN UND FAKTEN

 

Orthodoxe Kirche als Impulsgeberin 

Den Impuls für die Schöpfungszeit und Enzyklika (= päpstliches Rundschreiben) „Laudato si“ lieferte die orthodoxe Kirche. 1989 lud Patriarch Dimitros I. von Konstantinopel die gesamte Christenheit ein, den ersten Tag im September als einen Tag der Schöpfung zu feiern. Alle Ortskirchen wurden dazu aufgerufen, einen nachhaltigen Lebensstil zu fördern und zum Schöpfer der Erde zu beten.

 

Enzyklika „Laudato si“ 

Am 24. Mai 2015 legte Papst Franziskus seine zweite Enzyklika mit dem Titel „Laudato Si“ (Gelobt seist du) der Bevölkerung vor. Das päpstliche Rundschreiben berichtet von grundlegenden Zukunftsfragen, welche dringend behandelt werden müssen und solidarisches Handeln erfordern. Der Titel soll an den gleichnamigen Lobgesang des heiligen Franziskus von Assisi erinnern, dem Patron des Naturschutzes. In der Enzyklika spricht Papst Franziskus über die „Sorge für das gemeinsame Haus“, womit er vor allem die Umweltproblematik in der heutigen Gesellschaft ansprechen möchte. "Es gibt nicht zwei Krisen nebeneinander, eine der Umwelt und eine der Gesellschaft, sondern eine einzige und komplexe sozio-ökologische Krise“, so der Papst. Unter der Öko – Krise seien vor allem die ärmeren Menschen schwer betroffen. Die Lösung siehe er deshalb in einer „ganzheitlichen Ökologie“ oder „Human – Ökologie“.

Österreichs Bischöfe empfinden die Umweltenzyklika als ein „epochales Dokument“ sowie „Gabe und Aufgabe zugleich“.

Am Montag, dem 21.08.2023 kündigte Papst Franziskus vor einer Delegation von Juristen aus europäischen Ländern eine Fortsetzung an. „Ich schreibe einen zweiten Teil von Laudato si“, so der Papst. „Wir dürfen nie vergessen, dass die jüngeren Generationen ein Recht darauf haben, von uns eine schöne und lebenswerte Welt zu erhalte“, erklärte er weiter. Das Schreiben soll am 4. Oktober veröffentlicht werden.

In der Schöpfungszeit finden in der Diözese Innsbruck themenbezogene Veranstaltungen, Gottesdienste und Seminare statt. Bildnachweis: pixabay