Bischof Glettler: Kirchen als Tankstellen für Zukunftsmut

Von Lienz bis nach Reutte öffneten am Freitagabend, 2. Juni, wieder rund 50 kirchliche Einrichtungen mit weit über 100 Programmpunkten in der Diözese Innsbruck ihre Tore zur „Langen Nacht der Kirchen“. Tausende Menschen legten einen frühsommerlichen Stopp in einer der „Langen-Nacht-Kirchen“ ein.

Ungebrochen war auch heuer das Interesse an einem niederschwelligen Zugang zu den Kirchen mit einer bunten Vielfalt an Angeboten. In ganz Österreich standen etwa 3.000 Einzelveranstaltungen in rund 700 Kirchen auf dem Programm.

 

Bischof Glettler: Türen öffnen, aber auch ansprechbar sein 

„In dieser Nacht geht es vor allem auch darum, Zukunftsmut zu tanken“, so der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler. In der von Krisen geprägten Gegenwart suchten die Menschen nach Orientierung und Zuversicht, so Glettler über eine der wichtigsten Aufgaben der „Langen Nacht“. Nicht nur Türen zu öffnen, sondern auch ansprechbar zu sein und Möglichkeiten zum kreativen Mitgestalten zu bieten, erachtet Bischof Glettler als einen „zukunftsmutigen Schritt“ der Kirche. Nur so könne sie jungen Leuten ein Signal des Willkommens geben. Wenn dies in den Kirchen erlebbar sei, können Menschen wieder auf die Spur des Glaubens kommen, betont der Bischof im Gespräch.

 

Lange Nacht im Geist der Ökumene 

Mit einem Ökumenischen Gottesdienst in der Spitalskirche wurde die Lange Nacht in der Diözese Innsbruck eröffnet. Vertreten waren die Katholische und Evangelische Kirche, die serbisch-orthodoxe Kirche, die Neuapostolische und die Altkatholische Kirche.

Auch im Programmangebot widerspiegelt sich die Ökumene. Seit vielen Jahren im Boot der Langen Nacht ist die evangelische Kirche Salzburg und Tirol, die in der Innsbrucker Auferstehungskirche eine „Lange Nacht der Religionen“ vorbereitet hatte. Superintendent Olivier Dantine: „Unter dem Titel ‚Unbreak Our World‘ wollten wir Zugänge von zehn christlichen Kirchen zu den Themen Versöhnung, Befreiung und Heilwerden aufzeigen“. Gerade in einer von multiplen Krisen gebeutelten Welt sei es wichtig, in diesem Bereich Akzente zu setzen, so Dantine.

Ein beliebtes Ziel vieler Besucherinnen und Besucher der Langen Nacht war die serbisch-orthodoxe Kirche in der Maximilianstraße in Innsbruck, die zu einem Akathistos Hymnus und einer Ikonenausstellung mit Begegnung, Gespräch und Gesängen einlud.

 

Abenderlebnis Kirchen-Hopping in der Landeshauptstadt – Begeisterung in den „Außenbezirken“ 

Durch die räumliche Nähe der Innenstadtkirchen in Innsbruck bot sich eine besondere Gelegenheit, mehrere Kirchen zu besuchen und verschiedene Programmpunkte des Abends zu kombinieren. Die Organisatoren der Langen Nacht verwiesen im Programm auf gut getaktete Themenwege, um nacheinander Kirchen zu besuchen und so einer speziellen Spur zu folgen. Als besondere Besuchermagnete erwiesen sich der „Familienweg“, die „Klangspur“ sowie die „Vielfalt der Völker“.

Cineasten kamen im Bischofshaus auf ihre Rechnung, wo drei Filme nonstop gezeigt wurden, darunter der Papstfilm von Wim Wenders.

In den „Außenbezirken“ begeisterten die kirchlichen Einrichtungen mit innovativen Angeboten, die von einem Ökumenischen Besinnungsweg in Lienz über interessante Bildungsveranstaltungen bis hin zu einem abendfüllenden Theater wie etwa in der Pfarre Fritzens reichten.

In den Pfarren Pinswang (Außerfern) und Grafendorf/Gaimberg (Osttirol) führte die langjährige Zusammenarbeit mit dem Tiroler Volksmusikverein zu zwei beachtenswerten Auftritten von volkstümlichen Musik- und Gesangsgruppen.

 

Dank an Ehrenamtliche und Sponsoren 

Karin Bayer-Ortner von der diözesanen Abteilung Pfarre und Gemeinschaften, zuständig für die organisatorischen Belange der Langen Nacht der Kirchen, betonte erneut den ökumenischen Gemeinschaftscharakter der Veranstaltung. Ihr Dank gilt allen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Pfarren und den Sponsoren, ohne die das Projekt nicht durchführbar wäre. „Mit ihrer Hilfe bietet die Lange Nacht der Kirchen die Chance, viele Kirchen zu Orten der Begegnung und der Berührung zu machen“, so Bayer-Ortner.

 

Wiener Städtische Versicherung als langjährige Partnerin 

Walter Peer, Landesdirektor der Wiener Städtischen Versicherung Tirol, sieht in der jahrzehntelangen engen Partnerschaft mit der Kirche in unterschiedlichsten Projekten einen Grund für die treue Zusammenarbeit. „Die Lange Nacht der Kirchen leistet einen unverzichtbaren Beitrag dazu, die traditionsreiche Kultur und Vielfalt von Österreichs Kirchen der Öffentlichkeit näher zu bringen“, so Peer in einer Grußbotschaft.

 

Lange Nacht der Kirchen auch in Südtirol – Termin 2024 steht mit 7. Juni bereits fest 

Die "Lange Nacht der Kirchen" findet nicht nur in Österreich statt, sondern am gleichen Tag auch in Südtirol, Tschechien und in einigen Kantonen der Schweiz. Auch die Termine der nächsten Veranstaltungsreihe stehen bereits fest: 7. Juni 2024 und 23. Mai 2025. Infos: www.langenachtderkirchen.at

Bilder zur Langen Nacht der Kirchen 2023 finden Sie im Bilderbuch (siehe unten) und auf https://photos.app.goo.gl/w3KuXBc3aSFzCiCVA 

Weitere Bilder und ein Vorausblick auf die Lange Nacht der Kirchen 2024 auf: 

https://www.dibk.at/Media/Organisationen/Abteilung-Pfarre-und-Gemeinschaften/Lange-Nacht-der-Kirchen-in-Tirol 

Bischof Glettler: Kirchen als Tankstellen für Zukunftsmut
Die fünfköpfige Band NullProblemos steckte mit ihrer Begeisterung das Publikum in der Spitalskirche an. Bild Sigl/dibk.at