Auftakt zur Aktion Familienfasttag

Mit der traditionellen Fastensuppe beim Innsbrucker Stadtturm ist am Aschermittwoch die "Aktion Familienfasttag" gestartet. Mit dem Erlös werden Hilfsprojekte in aller Welt unterstützt. Schwerpunktland heuer ist Nepal.

Trockenheit, Sturzfluten, Schädlinge, Hitze: Menschen im globalen Süden spüren die Auswirkungen des Klimawandels besonders stark, und dass, obwohl sie kaum zu den klimaschädlichen Emissionen beigetragen haben. Die großen Ursachen für die Erderwärmung finden sich im ausbeuterischen Wirtschaften der Industrienationen. Darauf machte die Aktion Familienfasttag am Aschermittwoch, 14. Februar 2024, bei ihrem traditionellen Benefizsuppenessen vor dem Innsbrucker Stadtturm aufmerksam, an dem wieder zahlreiche Gäste aus dem politischen, kirchlichen und gesellschaftlichen Leben Tirols teilnahmen. Dazu geladen haben die Katholische Frauenbewegung (kfb) der Diözese Innsbruck und Bischof Hermann Glettler. Die Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung der Diözese Innsbruck, Helene Daxacher-Okon, ging in ihrer Begrüßung auf die Bedeutung der Aktion Familienfasttag ein, die sich heuer besonders der Klimagerechtigkeit widmet.

 

Bischof Glettler: Symbolik in Asche, Blumen und Suppe zum Auftakt der Fastenzeit 

Bischof Hermann Glettler hob in seinen Grußworten die drei Symbole Asche, Blumen und Suppe hervor, die heuer am Aschermittwoch und Valentinstag zusammenfallen: „Mit dem Aschenkreuz beginnen wir eine geistvolle Zeit, in der es ein Mehr an Nachdenklichkeit, Geduld und Sensibilität für das Leben braucht. Ebenso wäre ein Weniger an pauschalierender Verurteilung von Menschen, an Empörung und Aggression für uns alle ein heilsamer Fastenvorsatz. Ich lade heuer besonders dazu ein, dem Gebet einen neuen Stellenwert zu geben. Es öffnet unsere Herzen und alltäglichen Räume für Gottes Wirken, für seinen Frieden und seine Inspiration.“

Bischof Glettler weiter: „Die Blumen sind heute am Tag des Hl. Valentin ein verständliches Zeichen, dass in allen Lebensbereichen die Liebe entscheidend ist. Liebe bedeutet auch die Entscheidung, im Jetzt zu leben – im Hier und Heute einer nervösen Gesellschaft. Liebe zeigt sich in einem vielfältigen Engagement und nicht selten auch in der Widerstandskraft, wenn bestimmt Menschen Ziel von Ausgrenzung oder Verhetzung werden.“

Glettler abschließend: „Die wohlschmeckenden Suppen sind bereits zum weitverbreitenden Zeichen solidarischer Verbundenheit geworden. Mein Dank gilt allen Frauen der kfb, die mit ihrem Engagement das ganze Jahr über Gemeinschaft und Fürsorge leben – und weltweit in 70 Projektinitiativen mit Professionalität und Herzblut dranbleiben, gerade dort, wo Frauen sehr viele Lasten des sozialen Lebens zu tragen haben.“

 

Besuch von Partnerinnen aus Nepal 

Teilgenommen an der Benefizaktion haben auch zwei Mitarbeiterinnen des Social Work Institutes (SWI) aus Nepal. Sunita Chaudhary (Agrartechnikerin) und Januka Khatiwada (Projektkoordinatorin) berichteten bei einer Suppe vom Küchenchef des Priesterseminars sowie Brot der Bäckerei Moschen von ihrem Alltag im Schwerpunktland der diesjährigen Aktion Familienfasttag. Dort zeige sich konkret, wie sich die Auswirkungen des Klimawandels für jene Frauen anfühlen, die kaum zu den Ursachen der Klimakrise beigetragen haben. Mit den gesammelten Spenden werden 70 Frauenprojekte weltweit unterstützt.  

 

Zusammenarbeit Katholische Frauenbewegung und Plattform Religions for Future 

Die Katholische Frauenbewegung schließt sich der Plattform RELIGIONS FOR FUTURE – Tirol an, die Gesellschaft, Politik und Wirtschaft zum bewussten Umgang mit unserer Umwelt aufruft mit dem Slogan: „Wähle das Leben! – Klimaschutz ist Nächstenliebe.“ Um das Bewusstsein zu schärfen und das Thema in den Mittelpunkt zu rücken, wird es im Zeitraum von 14. Februar bis 4. Oktober in vielen Gemeinden Aktionswochen geben, sichtbar gemacht durch ein Banner mit dem Slogan, das beim Benefizsuppenessen erstmals öffentlich vorgestellt wurde. Religions for Future ist ein Zusammenschluss verschiedener Religionsgemeinschaften, die die Sorge der Klimabewegung teilen und auf die Verantwortung für unser gemeinsames Haus, die Erde, aufmerksam macht. 

Erstmals gab es am Aschermittwoch auch eine Suppenausgabe im Einkaufszentrum DEZ.

 

Einblick in die Arbeit vor Ort: Vortrag und Gespräch am Donnerstag, 15. Februar 

Am Donnerstag, den 15. Februar, um 18:00 Uhr im Haus der Begegnung in Innsbruck, berichten Sunita Chaudhary und Januka Khatiwada von ihrer Arbeit mit den Frauen in Kailali, im Südwesten Nepals. Es besteht die Möglichkeit Fragen zu stellen und sie persönlich kennen zu lernen. Dolmetscherinnen für Englisch und Nepali werden helfen, die sprachlichen Barrieren zu überwinden. 

 

Informationen zu den Projekten, einen Überblick über Fastensuppen-Termine in den Regionen sowie die Möglichkeit zum online-Spenden finden Sie auf www.dibk.at/aktion-familienfastttag 

Auftakt zur "Aktion Familienfasttag" beim Stadtturm in der Innsbrucker Altstadt. Foto: Sigl