Aleximesse: Eine Bitte um Berührungspunkte

Am Mittwoch gedachte die Diözese Innsbruck ihres zweiten Stadtpatrons – des Schutzpatrons der Bettler

Am Mittwoch, 17. Juli, feierte die Diözese Innsbruck die traditionelle Aleximesse im Innsbrucker Dom zu St. Jakob. Den Gottesdienst für den zweiten Stadtpatron von Innsbruck leitete Bischof Hermann Glettler, der den Heiligen Alexius als „stillen Stadtpatron“ bezeichnete, der für diejenigen da ist, „die schwer zu kämpfen haben“. Der Heilige Alexius gilt als der Schutzpatron der Pilger, Bettler, Obdachlosen, Kranken und hilft weiterhin gegen Erdbeben, Blitz und Unwetter, Pest und Seuchen – so waren auch Bewohner und Mitarbeiter:innen des Alexihauses der ISD eingeladen.

 

In seiner Predigt stellte der Innsbrucker Bischof den Stadtheiligen als „frommen Aussteiger“ vor, der sich als Bettler lebend 17 Jahre lang dem Spot der Menschen freiwillig ausgesetzt hatte: „Das ist unser Stadtpatron.“ In einer Welt, in der die Unterschiede oft immer größer werden, sei es richtig, den Heiligen Alexius „um Berührungspunkte zu bitten, um ein Aufbrechen der abgeschlossenen Blasen“. Die Stiege seines Elternhauses, unter der der aus reicher Familie stammende Alexius in Edessa lebte, sei ein Symbol, sowohl für die Möglichkeit des auf- wie des Abstieges, so Bischof Hermann. Man könne sie bewusst gehen: „Wenn wir alle gemeinsam gehen wollen, müssen wir auch ein paar Stufen hinunter gehen!“

 

Anschließend an den Gottesdienst fand eine Agape statt.

 

Heiliger Alexius in Kürze 

Alexius lebte im 4. Jahrhundert als Bettler jeweils 17 Jahre lang vor der Kirche in Edessa und unerkannt unter der Treppe seines Elternhauses. Von den Menschen als „Mensch Gottes“ verehrt. Nach seinem Tod hinterließ er ein Schreiben über sein Leben. Darin erklärte er, dass er von seiner Ehe geflohen sei, um in Armut Gott zu dienen. Der Hl. Alexius stellt heute den Schutzpatron der Bettler, Pilger und Kranken, sowie gegen Erdbeben, Unwetter, Pest und Seuchen. Mit den schweren Erdbeben am 17. Juli 1670 wurde er auch zum zweiten Stadtpatron von Innsbruck ernannt. "Heute brauchen wir die Hilfe dieses besonderen Heiligen, um die Kluft zwischen den sozialen und milieubedingten Welten, in denen wir alle hausen, zu überwinden. Und sein Fürbittgebet für mehr Empathie und soziale Verantwortung", schreibt Bischof Hermann Glettler auf Instagram.

 

Nach einem schweren Erdbeben am Alexiustag, dem 17. Juli 1670, erwählte die Innsbrucker Bürgerschaft den hl. Alexius zum zweiten Stadtpatron neben dem hl. Jakobus und gelobte eine jährliche Prozession und einen Festgottesdienst an seinem Festtag. Der Heilige wurde schon um 1600 an einem Seitenaltar der Siebenkapellenkirche verehrt, nach der Profanierung der Kirche unter Joseph II. wurde das Altarbild in die Dreiheiligenkirche übertragen.

Aleximesse: Eine Bitte um Berührungspunkte
Fotos: Cincelli/dibk.at