65 Priester aus aller Welt im Einsatz in der Diözese Innsbruck

Generalvikar Buemberger im Interview: Damit Integration ausländischer Priester in den heimischen Pfarren gelingt, braucht es Offenheit von beiden Seiten.

Damit die Integration von Priestern aus aller Welt in den heimischen Pfarren gelingt, braucht es Offenheit von beiden Seiten. Das hat der Innsbrucker Generalvikar Roland Buemberger im Interview mit der "Kronenzeitung" (Tirol-Ausgabe/Sonntag) betont. In der Diözese Innsbruck versehen 65 Priester aus aller Welt ihren Dienst. "Als Diözese hoffen wir, dass sich sowohl Interessierte aus unserem Land finden, den erfüllenden Dienst des Priesters zu übernehmen, dass wir aber auch weiter die bereichernde Hilfe aus der Weltkirche erfahren dürfen", so Buemberger.

Wichtig ist dem Generalvikar, ein gewisses Gleichgewicht im Blick zu haben: "Wenn die Leitung von Pfarren und die Feier der Sakramente mit der Zeit überwiegend von Priestern aus anderen Ländern getragen wird, muss uns das nachdenklich machen."

 

Die Kirche sei bunt. "Früher kamen vor allem Priester aus Europa, heute aus aller Welt", so der Generalvikar. Manche Orte und Pfarren seien jedoch immer noch überrascht, wenn sie keinen einheimischen Priester mehr bekommen. Und über manche wenige Orte und Gegenden sei er auch "befremdet", so Buemberger, "dass es auch Ablehnung und Vorbehalte gegenüber Priestern mit anderer Hautfarbe und anderer Sprachartikulation gibt". Im Allgemeinen gelte freilich: "Ein Priester, der auf die Menschen zugeht und Freude ausstrahlt, wird die Herzen der Tirolerinnen und Tiroler gewinnen."

Bereichernd sei das Lernen voneinander. "Ich bin dankbar für die vielen Priester aus der Weltkirche, die sich auf eine andere Kultur, eine neue Sprache, fremdes Essen, eine unterschiedliche Pastoral einlassen", sagte der Generalvikar. Zugleich sei es auch froh, "dass sich so viele Christinnen und Christen bei uns auf die Priester aus der Weltkirche einlassen, sie kennenlernen wollen, ihnen geduldig Tiroler Brauchtum erklären, Sprache vermitteln und Predigten korrigieren. Da wachsen Freundschaften, da wächst Kirche."

Es brauche zudem auch ein Umdenken im Priesterbild, "von einer versorgenden Hierarchie hin zu einem von vielen getragenem Miteinander", unterstrich der Generalvikar: "Das klappt in vielen Pfarren sehr gut. Dafür sage ich danke."

Eine Meldung von www.kathpress.at