24. Jänner – Tag der Elementarpädagogik

Was bedeutet dieser Tag für die katholische Kinderbetreuung in Tirol (KAKITA)?

Am Tag der Elementarpädagogik steht die Frage im Mittelpunkt: Was brauchen Kinder für ein freudvolles und gesundes Aufwachsen? Was können wir als Erwachsene, die in der elementaren Bildung tätig sind, zur Entfaltung der Kinder beitragen?

 

Wir als KAKITA, also die Anbieter von katholischer Kinderbildung und -betreuung in Tirol, können diese Frage so beantworten:

 

1. Wir möchten jungen Familien, von denen viel verlangt wird und deren Unterstützungssysteme (z.B. Großeltern, Geschwister) nicht selten weit weg sind, zu allererst einen Ort bieten, an dem sie mit ihren Kindern von Herzen willkommen sind, der ihren Alltag tatkräftig in vieler Weise unterstützt. Dazu gehören familienfreundliche Öffnungszeiten, leistbare Elternbeiträge, gesundes und gutes Essen oder ein offenes Ohr bei Kummer und Sorgen.

 

2. Wir möchten allen Kindern die bestmöglichen Bildungschancen in unseren Kinderkrippen, Kindergärten und Horten eröffnen. Dazu schaffen wir unterschiedlichste und kreative Angebote, die allen Kindern zugänglich sind und achten besonders auf die Chancengleichheit für Kinder mit Behinderung oder Förderbedarf. Deshalb betreiben wir i-Kindergärten und i-Horte (inklusiv), in denen besonders gut ausgebildete Pädagog:innen für die Kinder mit besonderen Bedürfnissen da sind.

 

3. Wir möchten die Menschen, die mit uns in unseren Einrichtungen einen Teil ihres Lebens verbringen, in ihrer Gesamtheit des Menschseins wahrnehmen und mit ihnen in tragfähige Beziehungen treten. Das gilt für die Kinder sowie ihre Eltern und Familien und natürlich auch für unsere Mitarbeiter:innen. Deshalb sind wir offen für Menschen jeder Herkunft, Konfession oder sonstigen Kategorien, die wir Menschen oft schaffen. Wir verstehen unser Tun nicht nur als Bildungsauftrag, sondern auch als sozialen Auftrag mit dem Ziel, mehr Begegnungen zu schaffen und Verständnis füreinander.

 

Als KAKITA-Einrichtung (= Katholische Kindertageseinrichtung) stellen wir uns natürlich auch die Gretchenfrage: „Wie hast du’s mit der Religion?“ Also: Was bedeutet die Religion für uns im Alltag mit den Kindern, Eltern und Mitarbeiter:innen in unseren Kinderkrippen, Kindergärten und Horten? Wir möchten diese Frage entspannt angehen.

 

Jeder Mensch hat eine individuelle Auffassung von Gott oder Göttlichem oder dem Geist bzw. Sinn der Welt. Jeder Mensch findet dafür andere Worte. Auch wenn wir fünf unterschiedliche Katholik:innen fragen, werden wir verschiedene Antworten nach der Frage nach Gott bekommen. Für uns als Pädagog:innen gehört das zum Alltag dazu, dass Menschen nunmal verschieden sind. Auch die Ablehnung eines Gottes ist eine mögliche Art, im Leben mit dieser Frage umzugehen.

 

Unsere Aufgabe in den Kinderbildungseinrichtungen sehen wir darin, offen für die unterschiedlichen Weisen der Beantwortung der Gottesfrage zu sein. Wir möchten über Gott oder das, was Menschen darunter verstehen, sprechen. Wir integrieren die Gottesfrage in unseren Bildungsplan. Wir leben einen natürlichen Umgang mit Gott vor. Wir stülpen nichts über, aber wir sparen auch nichts aus.

 

Wichtig ist, dass wir mit den Eltern – genauso wie über alle anderen Bildungsbereiche – auch über unsere Haltung und unseren Alltag in Sachen Religion sprechen. Beim Elternabend erklären wir z.B., dass wir immer wieder anbieten, eine Kerze anzuzünden oder eine Klangschale zu schlagen und ein Gebet zu sprechen… dass wir u. a. biblische Geschichten in unserem Bücherschatz haben und diese, wenn die Kinder wollen, vorlesen. Wir ermuntern Eltern, die eigene Religion in unseren Einrichtungen sichtbar zu machen und auch ihre religiösen Rituale und Feste mit uns zu teilen (z.B. ein Gebet aus einer anderen Religion mitzubringen, das wir immer wieder gemeinsam sprechen können).

 

Die Erfahrung zeigt: Wenn die katholische Kinderbildungseinrichtung alle Familien und ihre Kinder willkommen heißt, ein tatsächlich unterstützendes Bildungs- und Betreuungsangebot für die Familien anbietet, nicht wertend, sondern freundlich und respektvoll auf die Menschen zugeht, dann wird auch die offen und achtsam gelebte Religion in den katholischen Kinderkrippen, Kindergärten und Horten von den Eltern wertgeschätzt. Die Frage nach Gott und die unterschiedlichsten Antworten darauf sollten uns immer verbinden, nie entzweien – von ganz klein an.

 

Deshalb sehen wir die Elementarpädagogik als einen ganz wertvollen Beitrag, den wir als Kirche zum gelingenden Leben junger Familien und somit auch zum guten Leben der nächsten Generationen leisten können.

24. Jänner – Tag der Elementarpädagogik