Orgel

DIE ORGELN VON EHRWALD 

Für das Jahr 1739 wird die erste Orgel für die Pfarrkirche erwähnt, gespendet vom Ehrwalder Mathias Guem. Im Jahre 1784 wurde die Kirche verlängert und eine Doppelempore errichtet. Was mit der Orgel geschah und ob sie wieder aufgestellt wurde, ist nicht überliefert.

Im Jahre 1868 bekam die Pfarrkirche eine neue Orgel, und zwar eine Brüstungsorgel auf der zweiten Empore des Orgelbaumeisters Franz Weber aus Oberperfuss. 10 Register verteilten sich auf das eine Manual (C bis f''') und 4 Register auf das Pedal (Tonumfang einer Oktave).

Für das Jahr 1928 ist eine Orgelreperatur durch die Orgelbaufirma Reinisch aus Steinach am Brenner erwähnt. Die im Krieg als Metallspende abgelieferten Prospektpfeifen wurden erneuert, ebenso drei Register (ausgetauscht?).

1962 wurde die Weber-Orgel abgebaut und zwischengelagert. Die Doppelempore wurde im Zuge der Kirchenrenovierung abgerissen.

1966 wurde eine neue Orgel der Firma Reinisch-Pirchner, bestehend aus vielen Teilen und Pfeifen der alten Orgel, auf der neuen, einfachen Empore errichtet. Auch die Windlade der alten Orgel von 1868 fand Verwendung. Wiederum verteilten sich 10 Register auf das eine Manual (C bis f''') und 4 Register auf das Pedal (C bis d''). Das Gehäuse war neu und wurde von Ing. Menardi im modernen Stil, in welchem die Kirche in den 1960er-Jahren ausgestaltet wurde, angepasst. Auch der seitliche Spieltisch war neu.

DIE ORGEL VON 2010-11 

Die heutige Orgel aus 2010-11 stammt aus der Orgelbauwerkstätte Pirchner aus Steinach am Brenner. Sie besitzt 21 Register verteilt auf Hauptwerk, schwellbares Unterwerk und Pedal. Fast alle Pfeifen des bisherigen Instrumentes sowie der Gehäuseoberbau wurden wiederverwendet, Spieltisch, Mechanik und Gebläse entstanden neu, ebenso einige Register. Des Weiteren erhielt die Orgel einen optischen Aufputz, sodass sie sich nun wunderbar in unsere Kirche mit ihren verschiedenen Stilrichtiungen einfügt. Mit diesem gelungenen Orgelumbau erfüllt das Instrument alle Zwecke zur Gestaltung der heiligen Liturgie, das ist ja schließlich ihre allererste Aufgabe, ist aber auch eine wunderbare kleine Konzertorgel geworden.

Disposition: 

Hauptwerk (C bis f''', 54 Töne) 

1. Prinzipal 8'
2. Gedeckt 8'
3. Gemshorn 8'
4. Oktav 4'
5. Holzflöte 4'
6. Quint 2 2/3'
7. Superoktav 2'
8. Mixtur III 1 1/3'
9. Trompete 8' (B/D bei c'/cis') 

Schwellbares Unterwerk (C bis f''', 54 Töne) 

10. Coppel 8'
11. Salizional 8'
12. Prinzipal 4'
13. Rohrflöte 4'
14. Nasard 2 2/3'
15. Doublette 2'
16. Terzian II 1 3/5'
17. Krummhorn 8'
Tremulant 

Pedal (C bis d', 27 Töne) 

18. Subbass 16'
19. Oktavbass 8'
20. Choralbass 4'
21. Posaune 8' 

Tritt-Koppeln 

Hauptwerk - Pedal
Unterwerk - Pedal
Unterwerk - Hauptwerk 

Rein mechanische Spiel- und Registertraktur, 2010,
frei stehender Spieltisch vor der Orgel, 2010, 

Manualwindladen (HW, UW) von 2010, Pedalwindlade von 1966

Verwendung von Pfeifen der Franz-Weber-Brüstungsorgel, 1868,
und der aus dieser hervorgegangenen um- und neu gebauten Orgel von Johann Pirchner, 1966 

Gehäuseentwurf von Ing. Josef Menardi, 1966
Entwurf für die Um- und Neugestaltung von Martin Pirchner, 2010
Farbliche Neugestaltung durch Franz Niederhauser, Thaur, 2011 

Pirchner-Orgel von 2010-11

Pirchner-Orgel von 2010-11

Weber-Brüstungsorgel von 1868

Weber-Brüstungsorgel von 1868