Auf Initiative von Papst Franziskus findet seit 2014 jedes Jahr in der Fastenzeit weltweit die Aktion „24 Stunden für den Herrn“ statt. Dabei wird die stille eucharistische Anbetung in den Fokus gestellt. Als der heilige Pfarrer von Ars einen einfachen Landwirt, der regelmäßig vor dem Allerheiligsten saß fragte, was er denn da immer tue, antwortete dieser: "Ich schaue IHN an und ER schaut mich an.“ Stille Anbetung ermöglicht uns Zeit und Raum für Gotteserfahrung: auf Gottes Stimme hören und gleichzeitig uns IHM hinbringen - unsere Anliegen, unsere Brüchigkeit, unser Unversöhntes.
Tipps für die Organisation:
Benötigt wird
- eine Liste mit Beterinnen und Beter, im Idealfall zwei Personen parallel, vor allem nachts.
- Anfrage von Priestern für festgelegte Beichtzeiten, Zeiten und Namen der Priester sollten in der Kirche bekannt gemacht werden
- Aufhängen des Plakats als Einladung mit Eintrag von Ort und Zeit
- Auflegen der Predigt von Papst Franziskus, 24 Stunden vor dem Herrn, 2023.
Möglicher Ablauf:
Freitag, 31. März Tag der Versöhnung, Diözese Innsbruck:
Am Abend Beginn mit einer Heilige Messe
Während der Nacht stille Anbetung mit Beter/innenliste und falls notwendig eine diskrete Bewachung;
Samstag, 1. April:
Am Morgen Heilige Messe
Danach wieder Aussetzung und Fortsetzung der Anbetung
Zu Beginn jeder Stunde kann eine kurze Zeit der "gestalteten Anbetung" stattfinden;
In einer Willkommenshaltung könnten tagsüber Vorbeigehende oder Touristen angesprochen und eingeladen werden.
Zum Abschluss: feierliche Vesper oder Vorabendmesse
Downloads:
Das Plakat zum Ausfüllen für die Pfarre: 24 Stunden für den Herrn Tag der Versöhnung ohne Datum
Das Plakat für ein frei wählbares Datum: 24 Stunden für den Herrn Tag der Versöhnung ohne Datum
Der Text der Predigt von Papst Franziskus Predigt Papst Franziskus 24 Stunden für den Herrn

Versöhnung kennt keine Grenzen
Die Box "Familien feiern Feste" enthält 32 Impulskarten zu den christlichen Festen des Jahres und verschiedenen Lebensthemen.
Unter dem Titel "Nimm meine Hand" bietet die Karte "versöhnen" Bilder für Kinder, spirituelle Impulse und Schritte auf dem Weg der Versöhnung.
Infos auf: familien-feiern-feste.net

... Geschwister haben sich zum Streiten gern
Nimm meine Hand! Wie schön, dass wir uns wieder versteh‘n!
Versöhnen heißt Ansehen geben und aufgerichtet werden
„So musst du mit mir nicht reden. Es stimmt, dass ich etwas falsch gemacht habe, aber so musst du mich nicht anschreien“. Mein damals etwa sechsjähriger Sohn stampft die Treppe herunter und kontert so meinem Wutausbruch, in dem sich meine damalige Belastung Luft verschafft hat. Mir fiel es in diesem Moment nicht schwer, mich für diese Art und Weise der Zurechtweisung zu entschuldigen, ihn in den Arm zu nehmen und um Verzeihung zu bitten. Was geschah, war ein inniger Moment des Ansehens und des angesehen Werdens, in dem ich meine Situation schildern und er seine Verletzung benennen konnte. Er hat mir mein „Ansehen“ zurückgegeben und ich ihm seines. Beide konnten wir einander wieder in die Augen schauen. Dass auf der Sachebene im Vorfeld etwas verkehrt lief, war klar und daher nebensächlich.
Versöhnen heißt Ansehen geben und aufgerichtet werden. Vor Jahren bekam ich ein Buch des Künstlers Litzenburger mit dem Titel: „Wer bin ich, wenn mich niemand anschaut?“ Das ist die Grundfrage eines jeden Menschen. Darin scheitern Beziehungen: zum Partner/zur Partnerin, zu den Kindern, zu Nachbarn oder auch im Arbeitskontext. Menschen haben das Gefühl, nicht gesehen zu werden in ihrem Tun, ihrer Not, ihren Bedürfnissen und Möglichkeiten. Das Gefühl der Isolation, des Absonderns – oder theologisch gesprochen – der Sünde ist die Folge.
...Alfred Natterer im Leitwort zu den Lebenswelten Nr. 1/2017
Rituale helfen
Auf dem Fußballplatz
Bis mein Sohn heuer der U9 eines Fußballvereines beitrat, hatte ich mit Fußball wenig zu tun. Jetzt ist es auf einmal viel. Ein Samstag im Herbst, das Wetter noch warm. Die Mannschaft meines Sohnes hat arg verloren. Einige Burschen aus der Mannschaft kämpfen mit den Tränen. Viele sind zornig und enttäuscht, dass sie so abserviert wurden. Nach dem Abpfiff laufen die meisten zum Spielfeldrand. Doch noch ist das Spiel nicht aus. Der Trainer schickt sie zurück zum Handschlag und zum Elfmeterschießen mit der gegnerischen Mannschaft.
Ordnung und Haltung
Ich bin froh um dieses Ritual. Dieser Handschlag stellt die richtige Ordnung nach dem emotionalen Auf und Ab des Spieles wieder her. Indem ein Kind dem „gegnerischen“ Kind die Hand reicht, wird es wieder zum Spielkamerad, wieder zum achtjährigen Bub oder Mädchen. Der Handschlag bekommt eine symbolhafte Bedeutung: Durch ihn endet die „Kampfhaltung“. Überdies stärkt das Ritual die Gemeinschaft der Spielenden über die eigene Mannschaft hinaus. Für das eine oder andere Kind bedeutet das Ritual nach einer Niederlage Überwindung, doch das Immer-Wiederkehrende daran verändert die Haltung ohne Worte und nachhaltig.

Der Handschlag macht aus Gegnern wiederum SpielkameradInnen
nie unversöhnt ins Bett
Einfach auszusprechen, schwer zu praktizieren. Und entscheidend ist, dass nach einem Streit am Ende des Tages immer wieder Frieden geschlossen werde.
Der Übergang vom Tag zur Nacht ist für Kinder ohnehin nicht leicht. Es gäbe noch so viel zu erleben und zu entdecken. Und dennoch stellt gerade diese Zeit eine große Chance zur Verfügung, den Tag gut abzuschließen und Dinge abzulegen, noch einmal dankbar auf Ereignisse zurückzublicken, einander teilhaben lassen ...
- tief atmen, den Atem spüren. still werden
- was war heute besonders schön?
- wofür möchte ich dir/Gott danke sagen?
- was liegt mir noch am Herzen?
Abendgebet
Geschichte vorlesen

Achtsamkeit füreinander hilft beim Uebergang vom Tag zur Nacht