22. März 2020 - 4. Fastensonntag (Lesejahr A)

Zuhause Gottesdienst feiern

Anleitung, Unterlagen, Vorschlag für den Ablauf, Anregungen für den Tag 

Hier finden Sie

  • Überlegungen zur Frage, was es heißt, Gottesdienst zu feiern und wer feiert.
  • Tipps zur Vorbereitung
  • Anleitung zur Durchführung - Vorschläge und Anregungen zum Ablauf für den jeweils kommenden Sonntag / Feiertag
  • Web-Links, Hinweise und weiterführende Infos

 

Was heißt Gottesdienst feiern?

Form und Gestaltung des Gottesdienstes sollen ermöglichen, dass sich die Wirklichkeit Gottes und die Wirklichkeit der Menschen begegnen. In Worten, Zeichen und Handlungen wird zum Ausdruck gebracht, was das Leben der Menschen ausmacht und wie Gott zu den Menschen ist. 
Lesen Sie hier weiter: Wenn Himmel und Erde sich berühren ... 

 

4. Fastensonntag - Vorbereitung

Einladung, dass sich die Anwesenden entlang von drei Fragen Gedanken machen. Dazu können Notizen angefertigt werden.

1. Was feiern wir? (Was) Können wir in dieser Situation überhaupt feiern?

  • 4. Fastensonntag / Laetare (lat. „Freue dich!“) - Ostern ist schon nahe
  • Frühlingsbeginn – es grünt und sprießt, Tage werden länger, es ist wärmer
  • ____________ (bitte ergänzen)

2. Was aus unserem Leben bewegt uns? 

  • Welche Sorgen, Unsicherheiten und Ängste bedrücken uns?
  • Was gibt uns dennoch Hoffnung, bringt Freude und Zuversicht

3. Was aus dem Leben Gottes bewegt uns? 

Für die Beantwortung der dritten Frage brauchen wir die Bibel:

Sehen wir uns die Texte aus der Bibel an, die die Kirche für den heutigen Tag vorsieht:

  • Evangelium – Johannes 9,1-41 (Kurzfassung siehe: Schott Messbuch)
  • Erste Lesung (Altes Testament) – 1. Buch Samuel 16,1b.6-7.10-13b
  • Zweite Lesung (Neues Testament) – Epheser 5,8-14

Fragen wir uns:

  • Was richtet auf / stärkt uns?
  • Was richtet aus / gibt uns Orientierung?
  • Was richtet uns / gibt uns zu denken?

Wir wählen einen der Texte aus, den wir bei der Feier lesen/hören möchten.

ANMERKUNG: Der Ablauf der Feier versteht sich als Vorschlag - bitte verändern Sie ihn nach eigenem Ermessen und ergänzen Sie Elemente und Symbole, die Ihnen wichtig sind, sodass es eine Feier wird, die Ihnen entspricht. 

 

Ablauf der Feier

Wer ist da? Wer kann welche Aufgabe übernehmen?

  • Leitung / den Ablauf gewährleisten = L: ____________ (Namen einsetzen)
  • den Bibeltext vorlesen = B: ____________
  • die Gebete sprechen = G: ____________
  • Musik / Lied(er) anstimmen = M: ____________ z. B. aus dem Gotteslob (GL), wenn vorhanden.

Eröffnung 

L: + Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes.
A (alle): Amen. 

L: Wir feiern heute den 4. Fastensonntag. Dieser Sonntag trägt den Namen „Laetare“, was so viel bedeutet wie „Freue dich!“. Trotz allem dürfen wir uns schon auf das nahende Osterfest freuen – erinnern wir uns daran! Die vergangene Woche war voll von Bildern und Eindrücken, die unser Leben zutiefst beeinflussen. Gott hat uns Augen gegeben, um zu sehen, was in der Welt los ist. Er gibt uns auch den Mut und die Zuversicht, den Dingen, die auf uns zukommen, ins Auge zu sehen. So finden wir auch die Kraft, mit dem Herzen zu sehen und aus unserem Glauben heraus verantwortungsvoll mit den gegenwärtigen Herausforderungen umzugehen.

In dieser unsicheren Zeit vertrauen wir auf Gott. Wir rufen zu Jesus Christus:

Lied: Meine engen Grenzen (Gotteslob 437,1-4)

oder gebetet:
G: Meine engen Grenzen, meine kurze Sicht, bringe ich vor dich. Wandle sie in Weite.
A: Herr, erbarme dich.
G: Meine ganze Ohnmacht, was mich beugt und lähmt, bringe ich vor dich. Wandle sie in Stärke.
A: Christ, erbarme dich.
G: Mein verlorenes Zutrauen, meine Ängstlichkeit bringe ich vor dich.
A: Herr, erbarme dich.
G: Meine tiefe Sehnsucht nach Geborgenheit bringe ich vor dich.
A: Christ, erbarme dich. 

L: Vertrauen wir uns Gott an, indem wir beten:
G: Guter Gott, in deinem Sohn, der als Mensch auf der Erde gelebt hat, schenkst du der Welt Hoffnung, Versöhnung und Frieden. Stärke unseren Glauben, sodass wir auch heuer mit Freude dem Osterfest entgegen gehen können. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Freund und Bruder.
A: Amen. 

Wort Gottes 

B: [liest die ausgewählte Bibelstelle laut vor, die anderen hören zu]

Alle: [kurzes Gespräch]

  • Was lernen wir über Gott/ über Jesus?
  • Was irritiert uns angesichts der aktuellen Situation?
  • Entdecken wir darin eine gute Botschaft, etwas Hoffnungsvolles?

Unsere Antwort: Dank und Bitte 

L: Wofür können/wollen wir Gott in dieser Situation danken?

Guter Gott, ich danke dir für ____________ (von einzelnen Anwesenden frei formuliert/gesprochen)

Lied dazu bzw. zwischen den Dank-Worten: Laudate omnes gentes (GL 386)
oder gesprochen: Dank sei dir! 

L: Schütten wir Gott unser Herz aus – tragen wir ihm unsere Bitten zu:

  • Für die, die es am schlimmsten trifft: ____________ (bitte ergänzen)
  • Für die Verantwortungsträger/innen: ____________
  • Für die Kirchen: ____________
  • Für unsere Gemeinde, die sich momentan nicht wie gewohnt versammeln kann: ____________
  • Für uns selbst: ____________

Antwort jeweils dazwischen: Wir bitten dich, erhöre uns!

Dank-/Loblied:

  • Gotteslob (GL) Nr. 856,1: Du bist das Licht der Welt
  • oder ein anderes Dank-/Loblied

Abschluss 

L: Guter Gott, wir danken dir, dass du uns in Jesus Christus nahe gekommen bist, und dass du all unsere Sorgen und Nöte teilst.
Wenn uns der Mut verlässt, schenk du uns Zuversicht.
Wenn uns Krankheit schwächt, sei du unsere Stärkung und Heilung.
Wenn uns Sorgen und Fragen quälen, lass uns in dir die Antwort finden.
Wenn uns die Hoffnung schwindet, schenk du uns Vertrauen in die Zukunft.
Wenn der Tod uns ängstigt, sei du uns nahe.
Darum bitten wir dich durch Jesus Christus, unseren Freund und Bruder.
A: Amen. 

Segenslied

  • Bewahre uns Gott (GL 453)

oder Segensgebet

L: Barmherziger Gott, segne und behüte uns,
sei mit uns in schweren Zeiten.
Sei unsere Hilfe und unsere Kraft,
schenke uns ein friedvolles und zuversichtliches Herz.
A: Amen. 

 

Miteinander essen und trinken!

Wir stärken uns anschließend beim gemeinsamen Mahl und danken denen, die es zubereitet haben.
Wenn wir gemeinsam am Tisch sitzen, sind wir versöhnt - mit Gott und untereinander.
Am Beginn des Essens kann das Vater unser gebetet werden. 

Oder
wir feiern den Gottesdienst am Morgen und beginnen mit einem festlichen Frühstück. Anschließend bereiten wir uns gemeinsam auf den Gottesdienst vor (siehe: Vorbereitung anhand von drei Fragen) und sprechen das Vater unser zum Abschluss unserer Feier. 

 

Weitere Unterlagen

PDF-Datei zum Ausdrucken: 2020-03-22_4.Fastensonntag_GD-Vorlage_daheim

 

Gedanken zum Evangelium von Burgi (Umhausen / Ötztal)

Da hat Jesus einen Menschen geheilt, der seit seiner Geburt blind war. Welche neuen Möglichkeiten tun sich plötzlich für diesen Mann auf, was wird das wohl für die Zukunft bedeuten? Eigentlich müsste dieses Wunder für alle ein Grund zur Freude sein. So recht will man das Ganze aber nicht wahr haben. Stattdessen wird der Blinde einem Verhör unterzogen. Sogar die Eltern distanzieren sich. Alle waren dabei wie Jesus diesen Mann sehend gemacht hat. Trotzdem wollen sie nicht glauben, dass gerade ein Wunder geschehen ist.

Täglich erleben wir Ereignisse, Unglaubliches spielt sich ab. Zufälle die uns sprachlos machen. Wir können und wollen vieles nicht wahrhaben. Dazu eine kleine Geschichte: Eines Tages geriet ein Mann bei seinem Spaziergang in einen Sumpf und begann langsam zu sinken. Dreimal kamen Passant/innen vorbei und wollten ihn heraus ziehen. „Nein ich brauche eure Hilfe nicht, Gott wird mir helfen!“ rief er. Schließlich ging der Mann unter und starb. Als er dann vor Gott stand, machte er ihm Vorwürfe, weil er ihn nicht gerettet habe. Und Gott sprach zu ihm: „Ich habe dir dreimal Leute vorbei geschickt, die dich retten sollten, aber du hast nicht gewollt.“

Gott will mehr als nur unsere Krankheiten heilen. Er will unsere ganze Persönlichkeit zurück bringen in heilvolle Ordnung. Dass wir seine Angebote sehen und annehmen. Mit diesen guten Aussichten seien wir ermutigt und bereit um Heilung für Leib und Seele zu beten.

 

Betrachtung zum Evangelium - Bibelpastoral der Diözese Innsbruck

4. Fastensonntag Hinführung