Stichwort: Casa Santa Marta

Hospiz, Gästehaus, Papstwohnung

Die Kardinäle, die in den kommenden Tagen einen neuen Papst wählen, beziehen an diesem Dienstag im vatikanischen Gästehaus Santa Marta ihre Zimmer. Weil dieses aber für 133 wählende Kardinäle zu klein ist, müssen einige von ihnen auf "Alt Santa Marta" ausweichen. Zugeteilt werden ihnen die Zimmer per Los. In allen Gebäuden gelten die gleichen Sicherheits- und Geheimhaltungsvorschriften wie in der Sixtinischen Kapelle.

 

Weltweit bekannt wurde das vatikanische Gästehaus Santa Marta, als Papst Franziskus sich entschied, die Papstwohnung im Apostolischen Palast nicht zu beziehen. Er wolle lieber im Gästehaus wohnen - unter anderen Menschen. Zuletzt hatte er dort im zweiten Stock ein eigenes Appartement mit der Nummer 201.

 

Das fünfstöckige Gebäude von Santa Marta, dessen Grundriss an ein H erinnert, liegt an der südlichen Vatikanmauer. Zwischen dem neuen Komplex und der östlich gelegenen Audienzhalle befindet sich Alt Santa Marta. Papst Johannes Paul II. (1978-2005) hatte den Komplex in den 1990er Jahren als Gästehaus um- und ausbauen lassen. Wenn kein Konklave ist, wohnen in Santa Marta Gäste des Papstes und der Kurie.

 

Ursprünglich war das Domus Sanctae Marthae 1884 von Papst Leo XIII. als Hospiz zur Aufnahme und Pflege von Cholerakranken gegründet worden. Betreut wurde es von Vinzenzschwestern. Später fungierte Santa Marta teils als Krankenhaus, teils als Pilgerherberge.

 

Die Wohneinheiten des heutigen Gästehauses haben jeweils ein eigenes Bad, sind aber sonst schlicht gehalten. Im Unterschied zu sonstigen vatikanischen Räumlichkeiten gilt die innenarchitektonische Atmosphäre als kühl und spröde. Im Erdgeschoss gibt es eine Kapelle, aus der anfangs die Morgenmessen von Papst Franziskus übertragen wurden. Außerdem gibt es kleine Verkaufsstände und Geschäfte.

 

Eine Meldung von www.kathpress.at 

Stichwort: Casa Santa Marta
Symbolfoto Vatikanische Gärten: Cincelli/dibk.at