Geheimhaltung: Konklave-Mitarbeiter legten Eid ab

Auch all jene, die das Konklave organisatorisch unterstützen, wie Köche, Krankenschwestern oder Fahrer, sind zur strengsten Vertraulichkeit verpflichtet - Vereidigung erfolgte am späten Montagnachmittag in der Paulskapelle im Vatikan

Am Montagnachmittag legten in der Paulinischen Kapelle (Cappella Paolina) im Vatikan alle Verantwortlichen und Mitarbeiter des Konklaves, sowohl Geistliche als auch Laien, den Eid gemäß der Papstwahl-Konstitution "Universi Dominici Gregis" ab. Unter ihnen sind u.a. auch Köche, Krankenschwestern, Fahrer, Techniker, Floristen und Beichtväter - all jene, die das Konklave organisatorisch unterstützen und dabei strengste Vertraulichkeit bewahren müssen. Die Vereidigung erfolgte vor Kardinal Kevin Joseph Farrell, dem Kämmerer, in Anwesenheit von zwei Zeugen, den Apostolischen Protonotaren.

 

Damit soll sichergestellt werden, dass niemand außerhalb des Kardinalskollegiums Einblick in die geheimen Vorgänge des Konklaves erhält. Wer gegen die Regel verstößt, riskiert die höchste kirchliche Strafe - die Exkommunikation. Damit wird die immense Bedeutung der Geheimhaltung bei der Wahl eines neuen Papstes unterstrichen.

 

Die feierliche Formel, die von den Beteiligten unter Ausschluss der Öffentlichkeit und ohne Kameras gesprochen wurde, lautet: "Ich verspreche und schwöre, gegenüber jedem, der nicht zum Kollegium der Kardinalwahlen gehört, absolute Verschwiegenheit zu wahren, und zwar auf ewig."

 

Nur eine ausdrücklich vom neu gewählten Papst oder seinen Nachfolgern erteilte Sondererlaubnis könnte in Ausnahmefällen davon entbinden. Darüber hinaus verpflichtet sich jede und jeder, während der Wahl im Vatikan und besonders in der Sixtinischen Kapelle keine Aufnahmen von Stimmen und Bildern anzufertigen.

Geheimhaltung: Konklave-Mitarbeiter legten Eid ab
Symbolfoto: Cincelli/dibk.at

Vatikan schaltet zur Papstwahl Telefonnetz ab

Abschaltung ab Mittwoch 15 Uhr bis zur offiziellen Verkündung der Wahl eines neuen Papstes vom Balkon des Petersdoms

Der Vatikan geht vom Netz. Während der am Mittwoch beginnenden Papstwahl schaltet der Kirchenstaat all seine Mobilfunk- und Telekommunikationsanlagen ab. Das teilte das Governatorat der Vatikanstadt laut dem Portal "Vatican News" am Montagnachmittag mit. Ab Mittwoch um 15 Uhr bis zur offiziellen Verkündung der Wahl eines neuen Papstes vom Balkon des Petersdoms bleibt das Netz demnach außer Betrieb.

 

So solle jegliche elektronische Kommunikation unterbunden werden, damit das Konklave unter strengster Geheimhaltung ablaufen könne, wie es das Kirchenrecht vorschreibe. Lediglich das Gebiet von Castel Gandolfo, das ebenfalls zum Vatikan gehört, sei von der Maßnahme nicht betroffen, hieß es. Inwiefern die Netzabschaltung Touristen betrifft, die sich im Territorium des kleinsten Staates der Welt aufhalten, ist nicht bekannt. Der gesamte Petersplatz gehört zur Vatikanstadt.

 

Derzeit bereiten sich die Kardinäle in Rom intensiv auf die Wahl vor. Ab Dienstagmorgen können sie ihre Unterkünfte im Vatikan beziehen. Das Konklave beginnt am Mittwoch mit einer Messe im Petersdom, am Nachmittag ziehen die 133 Wahlberechtigten zu einer ersten Abstimmung in die Sixtinische Kapelle ein.

 

Eine Meldung von www.kathpress.at