Bei Wahl des neuen Papstes läuten die Kirchenglocken in Österreich
Wenn weißer Rauch aus der Sixtinischen Kapelle und das Geläut des Petersdoms die Wahl eines neuen Papstes verkünden, werden in Österreich die Glocken in allen katholischen Kirchen 15 Minuten lang läuten. Das sehen die Vorgaben der Österreichischen Bischofskonferenz vor, wie deren Generalsekretär, Peter Schipka, am Montag gegenüber Kathpress mitteilte. Anders solle nur dort vorgegangen werden, wo der jeweilige Diözesanbischof andere Anweisungen gibt.
Besonders wichtig ist die Nennung des Namens des neuen Papstes im Hochgebet bei der Eucharistiefeier, die ab dem Tag seiner Wahl und der Bekanntgabe seines Namens wieder bei jeder Messe zu erfolgen hat. Die Namensnennung war nur in der Sedisvakanz - also seit dem Tod von Papst Franziskus am Ostermontag - entfallen.
Am Sonntag nach der Beendigung des Konklaves, so die Bischofskonferenz, wird die Nachricht von der Wahl des neuen Papstes in den Gottesdiensten den Gläubigen offiziell verkündet, "verbunden mit dem Dank an Gott und dem Gebet für den neu gewählten Heiligen Vater", wie es heißt.
Die Glocken treten dann noch ein zweites Mal in Erscheinung: Am Tag der Amtseinführung des neuen Papstes sollen sie zum Beginn der Feierlichkeiten im Vatikan auch in ganz Österreich abermals geläutet werden - erneut für eine Viertelstunde, so die Leitlinie der Bischöfe. Zudem sollen am Tag der Amtseinführung Kirchen und kirchliche Gebäude mit gelb-weißen Kirchenfahnen beflaggt werden.

"Konklave-Kalender": Der Zeitplan für die Papstwahl 2025
133 der 135 zur Wahl eines neuen Papstes berechtigten Kardinäle ziehen nach aktuellem Stand am Mittwoch, 7. Mai, ins Konklave ein. Das Kirchenrecht sieht täglich bis zu vier Wahlgänge vor. An bestimmten Punkten sind Unterbrechungen eingeplant. Der Zeitplan könnte sich jedoch ändern, wenn die Kardinäle zum Beispiel die von der Papstwahl-Konstitution "Universi Dominici Gregis" vorgesehenen Reflexionspausen verlängern oder verkürzen. Das Konklave endet, sobald ein Kandidat die Zwei-Drittel-Mehrheit erreicht und die Wahl annimmt.
Während klar ist, dass die Kardinäle am Mittwoch um 16.30 Uhr die Sixtina betreten werden, ist zum exakten zeitlichen Ablauf der folgenden möglichen vollen Wahltage offiziell noch nichts verlautbart. Wird aber wie beim Konklave 2013 verfahren, ist für die Kardinäle zwischen 6.30 und 7.30 Uhr ein Frühstück im Gästehaus Santa Marta vorgesehen. Um 7.45 Uhr begeben sie sich in den Apostolischen Palast, wo sie in der Paulinischen Kapelle zwischen 8.15 Uhr und 9.15 Uhr gemeinsam eine Messe feiern. Ab 9.30 Uhr beginnen in der Sixtinischen Kapelle die beiden ersten Wahlgänge des Tages. Nach der Mittagspause ab 12.30 Uhr und einem gemeinsamen Mittagessen im Gästehaus kehren die Kardinäle am späteren Nachmittag erneut in die Sixtina zu den beiden nächsten Wahlgängen zurück.
An den vollständigen Wahltagen gilt: Bleibt ein Wahlgang erfolglos, schließt sich sofort der zweite an; erst danach werden die Stimmzettel - zusammen mit einer dunklen Rauch-Kartusche - verbrannt. Das könnte jeweils gegen 11.30 Uhr und rund um 19 Uhr der Fall sein. War die Wahl erfolgreich, werden die Zettel sofort - mit einer weißen Rauchpatrone - verbrannt; das wäre gegen 10.30 Uhr bzw. 17.30 Uhr. Eine minutengenaue Prognose darüber, wann Rauch aus dem weltbekannten Kamin auf der Sixtina steigen wird, ist freilich unmöglich.
Mittwoch, 7. Mai:
Unter der Leitung von Kardinaldekan Giovanni Battista Re feiern die Kardinäle um 10 Uhr im Petersdom die Messe "Pro eligendo Romano Pontifice" ("Für die Wahl des römischen Papstes."). Um 16.30 Uhr ziehen die wahlberechtigten Kardinäle in Prozession von der Capella Paolina in die Sixtinische Kapelle ein. Nach der Eidesleistung und der Formel "Extra Omnes" (alle hinaus) werden die Tore der Sixtina verschlossen. Es folgt eine Meditation durch den ehemaligen Prediger des Päpstlichen Hauses, Kardinal Raniero Cantalamessa. Daran schließt sich der erste Wahlgang an.
Donnerstag, 8. Mai: vormittags 2. und 3. Wahlgang, nachmittags 4. und 5. Wahlgang.
Freitag, 9. Mai: vormittags 6. und 7. Wahlgang, nachmittags 8. und 9. Wahlgang.
Samstag, 10. Mai: vormittags 10. und 11. Wahlgang, nachmittags 12. und 13. Wahlgang.
Sonntag, 11. Mai: Wahlunterbrechung. Pause zum Gebet und zum Austausch unter den Kardinälen. Kurze Ansprache von Kardinal-Protodiakon Dominique Mamberti, dem ranghöchsten der Kardinaldiakone.
Montag, 12. Mai: vormittags 14. und 15. Wahlgang, nachmittags 16. und 17. Wahlgang.
Dienstag, 13. Mai: vormittags 18. und 19. Wahlgang, nachmittags 20. Wahlgang. Danach zweite Wahlunterbrechung mit Gebetspause sowie Austausch unter den Kardinälen und kurze Ansprache des ranghöchsten Kardinalpriesters im Konklave, Vinko Puljic.
Mittwoch, 14. Mai: vormittags 21. und 22. Wahlgang, nachmittags 23. und 24. Wahlgang.
Donnerstag, 15. Mai: vormittags 25. und 26. Wahlgang, nachmittags 27. Wahlgang. Danach dritte Wahlunterbrechung mit Gebetspause sowie Austausch unter den Kardinälen; kurze Ansprache des ranghöchsten Kardinalbischofs im Konklave, Pietro Parolin.
Freitag, 16. Mai: vormittags 28. und 29. Wahlgang, nachmittags 30. und 31. Wahlgang.
Samstag, 17. Mai: vormittags 32. und 33. Wahlgang, nachmittags 34. Wahlgang.
Sonntag, 18. Mai: Vierte Wahlunterbrechung mit einem Tag des Gebets, der Reflexion und des Dialogs.
Montag, 19. Mai, und danach: 35. Wahlgang und etwaige weitere Wahlgänge in Form einer Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten, die im 34. Wahlgang die höchste Zahl der Stimmen erhalten haben. Diese beiden Kardinäle dürfen aber selbst nicht mehr mitwählen. Weiterhin ist zur gültigen Wahl eines neuen Papstes eine Zwei-Drittel-Mehrheit der anwesenden Kardinäle erforderlich.
Von www.kathpress.at