AUF DIE INNERE STIMME HÖREN UND GEFÜHLEN RAUM GEBEN - ÜBUNG 6
HINTERGRUND
Manchmal wissen wir rational, was die „richtige“ Entscheidung sein könnte, aber wir spüren trotzdem Unruhe oder Zweifel. Umgekehrt kann eine Option, die vielleicht nicht perfekt scheint, sich emotional genau richtig anfühlen. Deine Gefühle sind wichtige Wegweiser bei Entscheidungen – sie können dir Hinweise geben, die dein Verstand allein nicht erfassen kann. Diese Übung hilft dir, deine innere Stimme bewusster wahrzunehmen, indem du deinen Körper und deine Emotionen beobachtest.
ZIEL DER ÜBUNG:
- Du lernst, deine Emotionen und körperlichen Reaktionen als wichtige Signale bei Entscheidungen wahrzunehmen.
- Du erkennst, welche Optionen sich stimmig anfühlen und welche Unruhe oder Widerstand auslösen.
- Du findest ein Gleichgewicht zwischen rationalen Überlegungen und emotionalen Impulsen.

SCHRITT-FÜR-SCHRITT-ANLEITUNG
1. Einen ruhigen Ort finden
- Suche dir einen Ort, an dem du ungestört bist. Das kann ein stilles Zimmer, ein Lieblingsplatz im Freien oder einfach ein Bereich sein, an dem du dich wohlfühlst.
- Schalte dein Handy aus oder stelle es auf lautlos, damit du dich ganz auf dich selbst konzentrieren kannst.
2. Dich entspannen und vorbereiten
- Setz dich bequem hin, schließe die Augen und atme tief ein und aus. Wiederhole dies ein paar Mal, bis du dich entspannt fühlst.
- Richte deine Gedanken auf die Entscheidung, die du treffen möchtest. Denke an die verschiedenen Alternativen, die dir zur Verfügung stehen.
3. Jede Option durchfühlen
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Nimm dir nacheinander jede Alternative vor. Stelle dir vor, du hättest dich bereits für diese Option entschieden.
- Was würdest du konkret tun?
- Wie würde dein Leben damit aussehen?
- Welche Veränderungen würde diese Entscheidung mit sich bringen?
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Achte dabei ganz bewusst auf deinen Körper und deine Emotionen:
- Fühlst du dich leicht und frei, oder spürst du Druck und Schwere?
- Macht die Vorstellung dich ruhig, freudig, ängstlich oder unruhig?
Verweile ein paar Minuten bei jeder Option, bevor du zur nächsten übergehst.
4. Deine Beobachtungen notieren
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Öffne nach der Übung die Augen und schreibe sofort auf, was du gespürt hast:
- Welche körperlichen Reaktionen hattest du? (z. B. ein Kribbeln, Druck auf der Brust, Entspannung)
- Welche Emotionen sind aufgetaucht? (z. B. Freude, Sorge, Aufregung, Unwohlsein)
- Fühlte sich die Option insgesamt stimmig an oder eher unruhig?
Mache dies für jede Alternative, damit du später die Reaktionen vergleichen kannst.
5. Deine Gefühle reflektieren
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Schau dir deine Notizen an und frage dich:
- „Welche Option fühlt sich am meisten nach mir selbst an?“
- „Welche Entscheidung löst positive Gefühle aus, auch wenn sie schwierig erscheint?“
- „Welche Option fühlt sich blockiert oder unangenehm an, und warum könnte das so sein?“
Überlege, wie deine Emotionen und dein Körper dir helfen können, rationalen Überlegungen mehr Tiefe zu verleihen. Vielleicht findest du neue Aspekte, die du noch nicht bedacht hattest.
Vertiefung
- Alternative Methode: Wenn du Schwierigkeiten hast, dich zu konzentrieren, sprich deine Gedanken laut aus oder mache eine Sprachaufnahme. Das Hören deiner eigenen Worte kann dir zusätzliche Klarheit verschaffen.
- Zusatzaufgabe: Wiederhole die Übung an einem anderen Tag, um zu prüfen, ob sich deine Gefühle verändert haben oder konstant bleiben.
FAZIT
Diese Übung hilft dir, die Weisheit deiner Gefühle und deines Körpers in die Entscheidungsfindung einzubeziehen. Sie ergänzt rationales Denken um eine intuitive Komponente und zeigt dir, welche Alternativen mit deinem Inneren im Einklang stehen. Deine innere Stimme kann dir wertvolle Hinweise geben – vertraue darauf, dass sie dir hilft, einen Weg zu wählen, der wirklich zu dir passt.