Das Synodale Gespräch

Das synodale Gespräch hat seinen Ursprung bei den ersten Jesuiten, den Gefährten von Ignatius.
Angesichts unüberbrückbarer Meinungsverschiedenheiten und divergierender Auffassungen, die herkömmliche Diskussionen nicht lösen konnten, suchten sie nach einer neuen Kommunikationsmethode.
Das Gebet spielte dabei eine zentrale Rolle. 

Ein Problem oder eine Fragestellung wurde vorgelegt, die jeder zunächst im Gebet erwog.
Anschließend hatte jeder Teilnehmer die gleiche Zeit, um seine Gedanken dazu zu äußern.
Nach jeder Äußerung folgte eine Phase der Stille oder des Gebets über das Gehörte. 

Das Ziel war es, Resonanz mit den anderen zu finden, um zu verstehen, warum jemand etwas so sagte.
Die Folge war eine Veränderung, nicht unbedingt der Meinung, aber möglicherweise des Verständnisses.
Dies führte zu neuen Einsichten und Erkenntnissen, die auch zu unerwarteten Lösungen führen konnten. Natürlich erfordert dies Zeit und Offenheit.   

 

 

      Hier ist die Schritt-für-Schritt-Anleitung: 

  1. Beginne mit 10 Minuten Gebet oder Stille, um sich innerlich zu sammeln.
  2. Jede Person hat 1 Minute (je nach Thema auch 2 Minuten) Zeit, um ihre Gedanken, Erfahrungen und Ideen zu der Fragestellung zu äußern. Alle anderen hören aufmerksam zu, ohne Fragen zu stellen oder zu diskutieren.
  3. Nach jeder Person folgt 1 Minute Stille. Dann kommt die nächste Person dran.
  4. Nachdem alle gesprochen haben, gibt es erneut 5 Minuten Gebet oder Stille.
  5. Starte die zweite Runde:
    Wieder hat jede Person 1 Minute Zeit, um auf das Gesagte zu reagieren und zu reflektieren: Was hat mich bewegt? Wo spüre ich den Geist Gottes?
  6. Nach jeder Person folgt 1 Minute Stille.
  7. Wenn alle Personen reagiert haben, gibt es erneut 5 Minuten Gebet oder Stille.
  8. Abschließend folgen 15 Minuten gemeinsame Beratung: Welche Erkenntnisse und Vorschläge sollen festgehalten und weitergedacht werden?

 

Diese strukturierte Vorgehensweise fördert eine tiefe Reflexion und ermöglicht es, verschiedene Perspektiven zu verstehen und gemeinsame Erkenntnisse zu gewinnen.