Kommentar zum Sonntag: Friede sei mit euch – heute wie damals
Der Abend des ersten Tages der Woche ist der Sonntag Abend. Die Jüngerinnen und Jünger treffen sich (womöglich), um gemeinsam Mahl zu halten und sich an Jesus zu erinnern, so wie es Christinnen und Christen auch heute noch weltweit am Sonntag tun. Wir können nicht genau sagen, wie die ersten Christ:innen das Abendmahl gefeiert haben, welche Rituale sich früher oder später entwickelt haben, aber das gemeinsame Essen stand auf jeden Fall im Mittelpunkt – so wie es auch wichtiger Teil der jüdischen Tradition war und ist. Und ein weiteres zentrales Element bringt Jesus in diesen Raum: den Frieden. Die Jünger:innen hatten Angst (sie mussten sich im Geheimen treffen), Missgunst ist vorherrschend gegenüber unbekannten Menschen. Und Jesus bringt die Friedfertigkeit. Ein weiteres Mal zeigt er ihnen seine Wundmale an seinem Körper, damit sie ihn erkennen. Die Wundmale Jesu sind wichtiger Teil vieler Erzählungen von Begegnungen mit dem auferstandenen Jesus Christus. Sie zeigen, dass der Tod nicht das Ende ist, aber, dass die Narben unseres Lebens auch nicht einfach verschwinden, sie bleiben ein Teil von uns. Zweimal sagt Jesus zu seinen Jünger:innen: Friede sei mit euch! Den Frieden hatten sie wirklich nötig und den haben auch wir heute noch mehr als nötig. Weltweit gibt es zu viele Kriegsgebiete, Menschen kämpfen um Freiheit, Nahrung, Wasser, Eigentum oder bloß um selbstgezogene Grenzen. Auch im Kleinen und in Österreich gibt es Streit, politische Machenschaften und Gewalt in der Familie oder im Freundeskreis. Wie gut tut es da, wenn eine oder einer kommt und einfach den tiefen Wunsch nach Frieden äußert? So wie der neue Papst Leo XIV. vor kurzem bei seinem ersten öffentlichen Auftritt: „Der Friede sei mit euch!“. Mit diesen Worten sendet uns Jesus damals wie heute in die Welt, um Frieden zu verbreiten.
Magdalena Collinet, BEd MA
Frauenreferentin der Diözese Innsbruck
