"Tiroler Tageszeitung" erinnert an Glaubensmärtyrer der NS-Zeit

Wehruntauglicher Arnold Wallnöfer wurde eingezogen, da er sich gegen das NS-Verbot von kirchlichen Prozessionen aussprach, und starb 1944 an der französischen Front

Die "Tiroler Tageszeitung" (TT) hat am Sonntag an Arnold Wallnöfer, einen Glaubensmärtyrer der NS-Zeit, erinnert. Anlass dafür war, dass Kriminalisten den entsprechenden Akt im Zuge der Aufarbeitung des Archivs im Keller der Bundespolizeidirektion Innsbruck fanden und ihn an den Sohn Karlheinz Wallnöfer übergaben, der sich seit langem um das ehrende Gedenken an seinen Vater bemüht. Die Diözese Innsbruck hatte Arnold Wallnöfer bereits vor einigen Jahren in einer Broschüre als Märtyrer der katholischen Kirche gewürdigt, teilte Archivar Martin Kapferer am Montag gegenüber Kathpress mit.

 

In dem aufgefundenen Ermittlungsakt aus dem Jahr 1946 ging es um den Tatbestand Denunziation, berichtete die TT unter dem Titel "Für den Glauben geopfert". Einem Kollegen von Wallnöfer wurde vorgeworfen, den sehr religiösen Gartenarchitekten der Stadt Innsbruck ans Messer geliefert zu haben. Dieser hatte gegen das von den Nazis verhängte Verbot von Prozessionen protestiert und wurde deshalb beim Tiroler Gauleiter Franz Hofer denunziert. Der wehruntaugliche Wallnöfer sollte zuerst ins Konzentrationslager kommen, wurde dann aber einberufen. Dem Gauleiter habe damit gerechnet, "dass mein schwerkranker Vater an der Front nicht überleben würde", erzählte der 83-Jährige Sohn der Zeitung.

 

An der Front in Frankreich wurde Wallnöfer mehrmals versetzt und musste als Fernsprecher auch Schützengräben ausheben. "Am Pfingstmontag 1944 sank er in seiner Dienststelle in Chartres tot zusammen. Er starb an Angina Pectoris", berichtete die TT. Arnold Wallnöfer wurde nur 42 Jahre alt.

 

Eine Meldung von www.kathpress.at 

Foto: Familie Wallnöfer