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Schon fast 25 Jahre ist es alt, das aktuelle Positionspapier des DAHOP Innsbruck. Derzeit befindet sich der Arbeitskreis im Prozess der Neufassung des Papieres, um die Positionen, Anliegen und Überlegungen der heutigen Zeit aufzugreifen. Auf dieser Seite sollen nun einige Auszüge aus dem immer noch gültigen Gedankengut des DAHOP aufgegriffen werden. Wir freuen uns, wenn Sie Rückfragen haben und mehr wissen wollen. Kontaktieren Sie uns gerne unter dahop@dibk.at.
Heimat
"Es gilt, Vorurteile abzubauen, Diskriminierungen zu mindern und eine christliche Haltung der Akzeptanz, Toleranz und Nächstenliebe einzuüben. Homosexuelle suchen Heimat auch innerhalb der Kirche. Sie suchen Orte, an denen sie leben und glauben können mit und in ihrem Sosein. Dies soll ihnen gerade in den christlichen Kirchen nicht verwehrt bleiben."
"Zur Seelsorge gehört ebenfalls die Beratung und Begleitung von Angehörigen. Die Eltern haben ebenfalls Bedürfnisse sich auszutauschen und konkrete Hilfestellungen zu bekommen, um zu einer Annahme ihres Sohnes, ihrer Tochter zu gelangen."
"Entwicklungsvariante"
"Homosexualität hat nichts mit Gesundheit oder Krankheit, mit Abnormität oder Perversion zu tun. Sie ist eine Entwicklungsvariante und eine Ausdrucksform der menschlichen Sexualität. "Die heutigen humanwissenschaftlichen Kenntnisse lassen eineindeutig erkennen, dass die homosexuelle Orientierung neben der Heterosexualität durchaus als eine eigene anthropologisch gegebene Grunddisposition menschlicher Sexualität betrachtet werden muss und als solche keine wie auch immer geartete Affinität zu psychopathologischen Entwicklungen aufweist." (Rauchfleisch. in Lexikon für Theologie und Kirche. Bd. 5, Freiburg i. Br. 1996, 254.)
So können aufgrund der sexuellen Orientierung hetero- wie homosexueller Art keinerlei Aussagen über psychische Gesundheit oder Krankheit gemacht werden.
Die Entstehungsbedingungen der Homosexualität sind - ebenso wie die der Heterosexualität - bis heute nicht vollständig aufgeklärt. Eine homosexuelle Ausrichtung wird nicht frei gewählt. Die homosexuelle Orientierung ist - wie die heterosexuelle Orientierung auch - eine tief in der Persönlichkeit verwurzelte Ausrichtung, die das Selbstbild ebenso wie die mitmenschlichen Beziehung betrifft."
Seelsorge, Beratung und Begleitung
"Seelsorge in der Nachfolge Jesu Christi ist als (Heils-)Dienst und Sorge um den ganzen Menschen in all seinen Dimensionen zu verstehen. Sie ist Sorge darum, dass Menschen in der Freiheit der Kinder Gottes leben könne und nach dem Wunsch Jesus Christ "das Leben haben und es in Fülle haben" (Joh 10,10). Dabei ist die bedingungslose Zuwendung zu den Menschen bereits Verkündigung der Botschaft von der bedingungslosen Zuwendung Gottes.
Homosexuelle Frauen und Männer müssen in der Kirche volle Bejahung finden. Sie haben einen selbstverständlichen Platz und ein Heimatrecht in der Kirche. Die unmittelbare Begegnung zwischen homosexuellen und heterosexuellen Menschen und das persönliche Kennenlernen ist ein erster Schritt zu mehr Verständnis und echter Akzeptanz. Dazu bedarf es eines Klimas, in dem offen und mit Respekt über Homosexualität und homosexuelle Menschen gesprochen werden kann.
Diskriminierung abbauen und sich für Liebe einsetzen
"Eine Kirche, die um ihren Aufrag weiß, Anwalt diskriminierter Minderheiten zu sein, weist jegliche Diffamierung und Diskriminierung als unmenschlich und unchristlich zurück.
Leider trägt die öffentliche kirchliche Verurteilung homosexueller Beziehungen zwangsläufig zu verstärkter gesellschaftlicher Tabuisierung, Diskriminierung und Ausgrenzung bei. Die Kirche wäre glaubwürdiger, wenn sie in ihren eigenen Reihen mit gutem Beispiel voranginge.
Jemanden lieben, heißt ihm sagen: Gut, dass es dich gibt! Die Annahme und Bejahung des Menschen durch Gott hängt nicht von seiner sexuellen Orientierung ab. Sie gründet vielmehr in Gottes freier Zuwendung, in seiner bedingungslosen Liebe - uns in Jesus Christus endgültig zugesprochen."