Laudato si

Aufschrei 

Frauen-Sorge um das gemeinsame Haus  

Mit Laudato Sí in eine bessere Zukunft 

 

Klimawandel und Umweltzerstörung sind von Menschen gemacht.

Wir Menschen sind es auch, die gemeinsam eine ganzheitliche Ökologie in globaler Solidarität schaffen können.

Setzen wir uns ein. Jetzt.

Die sozio-ökologische Krise hat ein Geschlecht – sowohl in ihren Ursachen, als auch in ihren Konsequenzen: „Schwester Erde schreit auf“ (LS 2) – und ihre Schwestern, die Frauen, tun es mit ihr. Denn sie sind in vielerlei Hinsicht anders als Männer von Umweltzerstörung betroffen.

Geschlechtergerechtigkeit ist im Zusammenhang der sozialen und ökologischen Krise eine entscheidende Frage für die Glaubwürdigkeit christlichen Lebens.

 

 

Macht euch die Erde untertan… - aber nicht so wie bisher! 

Der ausufernde Kapitalismus und ausbeuterische Strukturen bedrohen das soziale und ökologische Gleichgewicht.

Frauen sind über weite Strecken von diesem Macht- und Wirtschaftssystem ausgeschlossen. Sie sind im Gegensatz zu Männern in wirtschaftlichen und politischen Entscheidungsgremien unterrepräsentiert und können ihre Sichtweise nicht einbringen.

Frauen und Männer unterscheiden sich in ihrem Konsumverhalten. Die Nutzung von Mobilität, Energie, Informations- und Kommunikationstechnologien und der damit verbundene CO2-Ausstoß sind geschlechterspezifisch.

Die Verluste des Systems, die Kosten (Rechte von ArbeiterInnen, Umweltzerstörung) werden der Allgemeinheit überlassen oder den Frauen in der Alltagsbewältigung zugemutet.

 

Die Not der Schöpfung ist die Not der Menschen, insbesondere der Frauen 

70% der weltweit von Armut betroffenen Menschen sind Frauen. Die ökologische Krise trifft sie mehrfach aufgrund gesellschaftlicher Diskriminierung und problematischer Geschlechterrollen.

  1. Frauen in Afrika, Asien und Lateinamerika, die bis zu 90 % der Grundnahrungsmittel in Subsistenzwirtschaft produzieren, leiden unter höherer Arbeitsbelastung bei sinkenden Erträgen.
  2. Steigende Nahrungsmittelpreise, verursacht durch geringere Erträge und Spekulationsgeschäfte, werden für Menschen mit geringem Einkommen zu einem finanziellen Problem. Das betrifft auch im globalen Norden vorwiegend Frauen.
  3. Schwangere Frauen sind stärker anfällig für Malaria und andere Erkrankungen, die sich auch negativ auf die ungeborenen Kinder auswirken.  Aufgrund ihrer gesellschaftlichen Stellung leiden Frauen, Kinder und ältere Menschen oft als erste unter Mangelernährung.
  4. Frauen spüren durch ihre spezifische körperliche Verwundbarkeit, durch zusätzliche familiäre Pflegearbeit und den verstärkten landwirtschaftlichen Arbeitsaufwand sie gesundheitlichen Konsequenzen des Klimawandels besonders stark.
  5. Katastrophen und Konflikte, die durch den Klimawandel zunehmen, haben gravierende Auswirkungen auf Frauen (Zunahme sexueller Gewalt, höhere Sterberaten durch Benachteiligung bei der Vorwarnung vor Naturkatastrophen).

 

Um das gemeinsame Haus zu einem lebensfreundlichen Haus für alle zu machen, braucht es Gerechtigkeit für Frauen und Männer:

Was können wir tun? 

  • Brechen wir mutig Geschlechterrollen auf, die zu Ausbeutung und Diskriminierung führen.
  • Reduzieren wir klug unseren Verbrauch durch einen Konsum, der die tatsächlichen Kosten der Produkte berücksichtigt.
  • Ergänzen wir die ökologischen Projekte und Nachhaltigkeitsstrategien unserer Unternehmen um die Perspektive der Frauen.
  • Machen wir unsere Sorge für das gemeinsame Haus und die Anliegen der Frauen sichtbar und leisten wir Bildungs- und Bewusstseinsarbeit.
  • Unterstützen wir Frauen in ihrem Engagement in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft. Motivieren wir uns gegenseitig dazu, uns einzumischen.

 

Wie das geht? 

Tun wir es gemeinsam in Bündnissen und Netzwerken nützen wir Synergien und pflegen Kontakte – auch mit EntscheidungsträgerInnen!

Schöpfen wir Kraft: innere Ruhe und geteilte Spiritualität ermöglichen uns, authentisch und mutig im Engagement verbunden zu bleiben mit unserem Feuer und unserer Kraft.

Beispielhaft Tun: Wir überzeugen mit der Qualität unserer Arbeit und mit guten Argumenten, aber auch mit Präsenz und Persönlichkeit: Mischen wir mit!

Kooperation ist unsere Stärke: Ermutigen wir einander, mitzureden, uns einzumischen.

Träumen wir von einer gerechteren Welt: Setzen wir uns ein. Bleiben wir mit langem Atem dran. Freuen wir uns über kleine Erfolge und gesetzte Schritte. Und rechnen wir mit Hilfe von oben.

Nehmen wir uns die Freiheit: vorlaut, offen, ehrlich, humorvoll, gewaltfrei und wertschätzend leisten wir konstruktiven Widerstand. Erheben wir unsere Stimme! Jetzt.