Kommentar zum Sonntag: Durch die enge Türe
Jesus ist auf dem Weg nach Jerusalem. Da fragte ihn einer, der ihm zuhörte: „Herr, sind es nur wenige, die gerettet werden?“
Jesus antwortet wie meistens wieder in Bildern. Wer eine Antwort in Bildern sucht, wird von der oberflächlichen Frage nach Zahlen und Fakten in die Tiefe des eigenen Inneren geführt. Jesu Antworten wollen nie Angst machen, sie weiten unseren Blick und unser Denken:
Die enge Tür, von der Jesus spricht, wird zum Maßstab von dem, was mir das Reich Gottes wirklich bedeutet und ob ich bereit bin, alles aufzugeben, was mich daran hindert, zum Ziel zu kommen.
Ein weiteres Bild ist die verschlossene Tür, ein Symbol für jemanden, der nicht erkannt wird. Der Abdruck des Guten, den wir auf Erden hinterlassen, wird zum Erkennungsmerkmal im Reich Gottes.
Ein weiteres Bild zeigt, dass das, was uns einst erwartet, unendlich unsere Vorstellungskraft übersteigt: Menschen aller Himmelsrichtungen werden den festlichen Saal füllen und im Reich Gottes zu Tisch sitzen. Es gibt keine Ersten und keine Letzten und keine, die ganz oben und keine, die ganz unten sind: Alle nehmen teil am Fest der Feste, das Gott bereitet hat.
Sr. M. Immaculata Siegele
Kloster Ewige Anbetung, Innsbruck
Noviziats Begleiterin, Verwaltung
