Dank, Abschied und Ausblick bei den Innsbrucker Jesuiten

Ignatiusfest 2025: Festgottesdienst mit Bischof Manfred Scheuer in der Jesuitenkirche am Donnerstag, 31.7.

Am 31. Juli 2025 feierten die Innsbrucker Jesuiten das Ignatiusfest mit einem festlichen Gottesdienst, zelebriert von Bischof Manfred Scheuer, dem früheren Bischof von Innsbruck und heutigen Diözesanbischof von Linz. In seiner Begrüßung erinnerte Scheuer an die geistliche Tiefe des Tages: „Der Heilige Ignatius lehrt uns das Wirken Gottes in der Welt und im eigenen Leben zu betrachten.“

 

Ein besonderer Moment war die Verlesung des Evangeliums durch Diakon Daniel Weber, der im September gemeinsam mit drei weiteren Kandidaten zum Priester geweiht wird.

 

Abschied von Pater Christian Marte SJ 

Im Zentrum des Festes stand die Verabschiedung von Pater Christian Marte SJ, der nach sieben Jahren als Rektor des Jesuitenkollegs Innsbruck als Superior nach Wien wechselt. Sein Nachfolger wird Pater Toni Witwer SJ, ebenfalls gebürtiger Vorarlberger, der zuletzt als Superior in Graz tätig war.

Dank, Abschied und Ausblick bei den Innsbrucker Jesuiten
Fotos: Cincelli/dibk.at
Predigt über Gelassenheit, Mut und Weisheit

Die Predigt von Pater Marte war geprägt vom „Gelassenheitsgebet“ von Reinhold Niebuhr, das als Visitenkarte vor dem Gottesdienst verteilt wurde. Drei zentrale Bitten stehen darin im Mittelpunkt:

-          Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die man nicht ändern kann: „Wir bitten, weil wir wissen, dass vieles unsere Kraft übersteigt – Beispiele sind Ukraine, die Geiselnahmen in Israel und der Militäreinsatz in Gaza.“

-          Mut, Dinge zu ändern, die man ändern kann: „Das Zauberwort ist Spielraum – habe ich von meinem ehemaligen Provinzial gelernt.“

-          Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden: „Mit dem Alter kommt die Weisheit, manchmal kommt aber das Alter ganz allein.“ (Gelächter im Kirchenraum)

Pater Marte sprach offen über Herausforderungen: „Ich bin nicht immer zufrieden: In der Welt, aber auch im Jesuitenorden.“ Und doch betonte er die Hoffnung auf Gerechtigkeit und die Kraft Gottes, die Gelassenheit ermöglicht.

Predigt über Gelassenheit, Mut und Weisheit

Predigt über Gelassenheit, Mut und Weisheit

Würdigung durch Stadt und Gefängnisseelsorge

Die Stadt Innsbruck würdigte Pater Marte durch Vizebürgermeister Georg Willi mit persönlichen Worten: „Deine Zeit hier war eine Zeit des Aufbauens. Du bist ein Netzwerker, der Menschen zusammengeführt hat. Du bist ein Reformer – innerhalb der Kirche und außerhalb. Du lebst das, was du von anderen erwartest.“

 

Auch die Gefängnisseelsorge verabschiedete sich von Pater Marte. Andreas Liebl, Koordinator der Seelsorge, würdigte dessen siebenjährige Tätigkeit mit bewegenden Beispielen und überreichte ihm als Zeichen des Dankes eine Stola.

Würdigung durch Stadt und Gefängnisseelsorge

Würdigung durch Stadt und Gefängnisseelsorge

Vielfältige Gäste aus Kirche, Gesellschaft und Politik

Zahlreiche Gäste aus Kirche, Gesellschaft und Politik nahmen am Fest teil, darunter die ehemaligen Landeshauptmänner Günther Platter und Herwig van Staa, Vertreter:innen der Diözese Innsbruck, Ordensgemeinschaften sowie Mitglieder der ukrainischen Gemeinde.

 

Ausblick auf die Zukunft des Jesuitenordens in Innsbruck 

Nach dem Gottesdienst gab Pater Marte einen Ausblick auf die zukünftige Arbeit des Jesuitenordens in Innsbruck. Ein besonderes Highlight war die Möglichkeit, einen Blick auf das Innere einer Zeitkapsel zu werfen, die bei Restaurierungsarbeiten entdeckt wurde.

 

Bei der anschließenden Agape im Jesuitenkolleg tauschten sich die Besucher:innen in entspannter Atmosphäre aus und ließen das Fest in Gemeinschaft ausklingen.

Vielfältige Gäste aus Kirche, Gesellschaft und Politik

Vielfältige Gäste aus Kirche, Gesellschaft und Politik