80 Jahre „Tiroler Sonntag“ – Kraft fürs Leben
Es war der Tag, an dem offiziell der Zweite Weltkrieg zu Ende ging: Am 2. September 1945 erschien in Innsbruck erstmals das „Kirchenblatt der Apostolischen Administratur Innsbruck-Feldkirch“. Heuer feiert die Kirchenzeitung der Diözese Innsbruck ihren 80. Geburtstag.
„Nun ist es da und will als guter Hausfreund bei euch bleiben“ – mit dieser Zeile beginnt die Geschichte der ersten Kirchenzeitung Österreichs. Der damalige Bischof von Innsbruck, Paulus Rusch, wollte dem Glauben rasch neue Kraft geben. Papier war Mangelware, doch die französische Besatzungsmacht stellte der Kirche Kontingente zur Verfügung. „Mit dem wenigen Papier, das es gegeben hat, haben sie dann in Innsbruck und Umgebung die Zeitung herausgebracht“, erzählt Chefredakteur Gilbert Rosenkranz.
Die Kirche im Gau Tirol-Vorarlberg hatte schwer gelitten. Hunderte Gläubige wurden wegen ihres Bekenntnisses verfolgt oder hingerichtet – darunter auch der erste Redakteur der Kirchenzeitung, Ludwig Stratmann, der zwei Jahre im Konzentrationslager Dachau interniert war.

Heute erreicht der Tiroler Sonntag mit rund 8.500 wöchentlichen Exemplaren mehr Leser:innen, als in der Olympiahalle Zuschauer Platz finden. Die Zeitung berichtet über das kirchliche Leben in Tirol und weltweit, über Gesellschaft, Familie und Gesundheit. „Wir haben den Luxus, dass wir das Motto Kraft fürs Leben haben“, betont Redakteurin Lydia Kaltenhauser die positive Themensetzung.
Eine Besonderheit: Kinder und Jugendliche bringen den Tiroler Sonntag im Rahmen der Erstkommunionvorbereitung direkt in die Haushalte. In der Pfarre Fiss sind es etwa sieben Kinder, die auf diese Weise 80 Exemplare zustellen. „Dieses Netz der Verbundenheit ist sensationell“, freut sich Rosenkranz.
Interessierte können den Tiroler Sonntag vier Wochen lang kostenlos kennenlernen. Bestellungen unter:
