Wallfahrt nach Maria Lavant: Weggemeinschaften bilden

Bischof Hermann Glettler: Die Nöte der heutigen Zeit erlauben kein bloßes Nebeneinander oder sogar Gegeneinander

Christen sind nach den Worten von Bischof Hermann Glettler immer aufeinander angewiesen. Es sei notwendig, "Weggemeinschaften des Glaubens" zu bilden, um sich gegenseitig zu stärken und auf die Gegenwart Gottes hinzuweisen, sagte der Innsbrucker Diözesanbischof am Sonntag bei der Dekanatswallfahrt nach Maria Lavant. Zuversicht und Bereitschaft zur Kooperation seien Schlüssel zum Erfolg. "Wir können es uns angesichts der vielen Nöte und Herausforderungen unserer Zeit nicht leisten, nur nebeneinander oder sogar gegeneinander zu agieren. Nur gemeinsam sind wir erfolgreich", unterstrich Glettler.

 

Das Leben sei niemals "Gott-los", denn Jesus lebe und offenbare sich gerade in den prekären Momenten, deutete der Bischof die Evangelienstelle der Apostel, die nach ausbleibendem Erfolg beim Fischen auf Geheiß des auferstandenen Jesus - den sie zunächst nicht erkannten - ein zweites Mal auf den See fuhren und dort reichen Fang machten. "Österliche Verrücktheit" habe zur Wende beigetragen, sagte Glettler. Vergleichbar sei dies mit einem "Gespräch mit jemandem, das schon ewig ansteht", dem Handreichen an eine Person, "bei der es scheinbar nur Abweisung gibt" oder auch, "wenn Menschen in Not nicht nochmals beschämt, sondern angehört und aufgenommen werden".

 

Die Wallfahrt nach Maria Lavant wird vom Dekanat Lienz alljährlich am 1. Mai ausgetragen, traditionell unter großer Beteiligung der Bevölkerung. Nach Corona-bestimmten Einschränkungen fand die Veranstaltung heuer wieder in gewohntem Rahmen und mit Bischof Glettler als Festprediger statt. Neben einer von St. Andrä startenden Fußwallfahrt gab es diesmal auch eine Gruppe von Firmkandidatinnen und Firmkandidaten, die den Lavanter Kirchbichl mit dem Fahrrad ansteuerten.

 

Eine Meldung von www.kathpress.at 

Foto: Josef Baittrok