Universität und Diözese ehren Roman Siebenrock zum Abschied

Langjähriger Innsbrucker Theologe hielt Abschiedsvorlesung - Bischof Hermann: Dank für vielfältiges Engagement an Universität und in der Kirche

Die Universität und die Diözese Innsbruck haben den Innsbrucker Theologen Prof. Roman Siebenrock anlässlich seiner Emeritierung geehrt. Am 10. Juni fand dazu ein Festakt an der Universität samt Abschiedsvorlesung des seit 2006 an der Innsbrucker Katholisch-Theologischen Fakultät lehrenden Dogmatik-Professors statt. Der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler dankte Siebenrock für sein vielfältiges Engagement in Kirche und Universität. "Der leidenschaftliche Herzschlag Gottes war und ist das Thema der theologischen Forschung und Lehre von Prof. Siebenrock", so Glettler. Ohne Berührungsängste sei Siebenrock stets ein "Vermittler, Übersetzer, ein Fragender und ein von Gott Ergriffener" gewesen.

 

Der Dekan der Fakultät, Prof. Wilhelm Guggenberger, würdigte Siebenrock als herausragenden Theologen und Menschen, der sich durch besondere Kollegialität und Hilfsbereitschaft auszeichne. Jesuiten-Provinzial P. Bernhard Bürgler wiederum dankte Siebenrock für dessen Einsatz und Wirken für die Jesuiten. Im Rahmen des Festakts wurde außerdem die Festschrift "Mit dem Herzen denken. Konturen einer leidenschaftlichen Theologie der Welt" übergeben. U.a. enthält die Festschrift den Abschiedsvortrag von Prof. Siebenrock.

 

In diesem bilanzierte der Theologe sein akademisches Leben, das stets im Lichte zweier großer Persönlichkeiten - des Jesuiten Karl Rahner (1904-1984) und des Heiligen John Henry Newman (1801-1890) - sowie von Ereignissen wie dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65) gestanden habe. Diesbezüglich sei er der Überzeugung, dass das Konzil "ein Geschenk des Geistes an Kirche und Menschheit" darstelle, "da es uns auf den Dialog mit der ganzen Menschheitsgeschichte nicht nur verpflichtet, sondern den Dialog als Königsweg von Kirche und Menschheit in dieser neuen Epoche der Geschichte ansieht", so Siebenrock. Entsprechend sei auch das dialogische Moment in seiner eigenen Theologie stark ausgeprägt. "Katholizität ist anstrengend, weil sie uns unsere Feinde nimmt". Sie trage auf, mit allen und überall ins Gespräch zu kommen und hinzuhören. Pluralität gehöre notwendig dazu, insbesondere in der Theologie mit ihren verschiedenen Modellen, betonte der Theologe.

 

Roman A. Siebenrock wurde 1957 im deutschen Mengen geboren. Nach dem Studium der Philosophie, Erwachsenenpädagogik und Theologie kam er 1985 ans Karl-Rahner-Archiv Innsbruck. 1993 promovierte er bei Peter Hünermann, 2001 habilitierte er für Fundamentaltheologie und wurde 2006 Professor für Dogmatik in Innsbruck. Siebenrock gilt als einer der besten Kenner des großen Konzilstheologen wie auch als Experte für Kardinal John Henry Newman. Ende September tritt Roman Siebenrock offiziell in den Ruhestand, wird aber weiterhin das Doktoratskolleg "Catholic Theology in a Globalized World" leiten. (Festschrift: Quast-Neulinger, Michaela / Bauer, Christian / Eckholt, Margit / Gmainer-Pranzl, Franz (Hrsg.): Mit dem Herzen denken. Konturen einer leidenschaftlichen Theologie der Welt (Für Roman Siebenrock). Freiburg/Breisgau: Herder, 2022)

 

Eine Meldung von www.kathpress.at 

Fotos: Dietmar Regensburger/Kath.theol. Fakultät Innsbruck