Scheuer betont Bedeutung der Gastfreundschaft in der Ökumene

Bischof Manfred Scheuer segnete die neuen Räumlichkeiten des "Thomas-Kollegs" der Erzdiözese Wien, das orthodoxen Studenten Wohnmöglichkeit und Betreuung bietet.

(KAP) Die Bedeutung der Gastfreundschaft für den ökumenischen Dialog hat der Innsbrucker Diözesanbischof Manfred Scheuer unterstrichen. Scheuer, der innerhalb der Bischofskonferenz für Ökumene zuständig ist, war zur Segnung der neuen Räumlichkeiten des "Thomas-Kollegs" der Erzdiözese Wien in die Hauptstadt gekommen. Das von Domkapitular Rudolf Prokschi geleitete Kolleg bietet orthodoxen und orientalisch orthodoxen Studierenden, die Stipendien der Österreichischen Bischofskonferenz erhalten haben, Wohnmöglichkeit, Betreuung und Gemeinschaft, hieß es in einer Aussendung der Stiftung "Pro Oriente" am Dienstag.
Derzeit beherbergt das "Thomas-Kolleg" fünf Theologiestudenten aus dem Ökumenischen Patriarchat, der rumänisch-orthodoxen Kirche, der syrisch-orthodoxen Kirche, der armenisch-apostolischen Kirche, der malankarisch-orthodoxen Kirche Indiens sowie extern eine bei den Schulschwestern in der Clementinengasse untergebrachte Theologiestudentin aus der russisch-orthodoxen Kirche. Bei der Segensfeier waren auch Repräsentanten der in Wien ansässigen ostkirchlichen Gemeinden anwesend, an der Spitze Metropolit Arsenios (Kardamakis).
Scheuer erinnerte daran, dass Gastfreundschaft für die Ökumene der "wahrscheinlich nachhaltigste Weg zu gegenseitigem Verständnis" sei. Der Innsbrucker Bischof zitierte eine Äußerung des vatikanischen "Ökumene-Ministers", Kardinal Kurt Koch, demzufolge "das Wichtigste im Bereich der Ostkirchen-Ökumene heute die Vergabe von Stipendien katholischer Einrichtungen für orthodoxe Studierende" ist. Zugleich verwies Scheuer gemeinsam mit dem Wiener Generalvikar Nikolaus Krasa auf "die neue Dimension der Qualität in der Administration des 'Thomas-Kollegs' sowie des Studienfonds".
Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil ist das "Thomas-Kolleg" eine Einrichtung der Erzdiözese Wien zur "Förderung nachhaltiger ökumenischer Beziehungen mit den Kirchen des christlichen Ostens". Durch die Aufnahme und Betreuung von jungen Priestern, Ordensleuten und Theologiestudierenden aus den Ostkirchen schafft das Kolleg die Rahmenbedingungen für Freundschaften über konfessionelle Grenzen hinweg, zugleich soll das Interesse für die Ökumene geweckt werden. 

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