Renovierung der Kirche St. Martin abgeschlossen

Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten hat Bischof Manfred Scheuer am 10. Oktober den neuen Volksaltar der Kirche St. Martin in Gnadenwald geweiht.

Bischof Manfred Scheuer hat vor kurzem den neuen Volksaltar von St. Martin in Gnadenwald geweiht. Dieser aus Glas gefertigte Altartisch nach Ideen von Architekt Simon Unterberger, Reinhard Rampold (Bundesdenkmalamt) und Klaus Lechner (Diözese Innsbruck), paßt wunderbar in das freundliche und helle Gesamtbild der Kirche. Im Volksaltar verewigte der Bischof statt einer Reliquie einen Teil des Messkleides des 1996 selig gesprochenen Pfarrers Jakob Gapp S.M. aus Wattens.

Festreden hielten Pfarrer Hermann Gutwenger, Bürgermeister Günter Strasser, Architekt DI Simon Unterberger und Sr. Maria Michaela, die zur anschließenden Agape lud. In allen Ansprachen wurde besonders den Initiatoren, nämlich den Schwestern, Adolf Wildauer, dem Bundesdenkmalamt und dem bischöflichen Bauamt, den ausführenden Firmen und Künstlern und den vielen Spendern gedankt, ohne die dieses Werk nicht so perfekt gelungen wäre. Die Schützen und die Speckbacher-Musikkapelle Gnadenwald begleiteten das Fest, zu dem nahezu ganz Gnadenwald erschienen war, mit Salut und Musik.

In einer eigens anlässlich der Renovierung erstellen Broschüre, die in der Kirche erhältlich ist, beschreibt Reinhard Rampold vom Bundesdenkmalamt das Kleinod:

Die urkundlich erstmals 1337 erwähnte Kirche St. Martin mit einer sehr bewegten Geschichte wurde in den Jahren 2009/2010 einer umfassenden Restaurierung unterzogen. Die Initiative dazu geht zurück auf den Gnadenwalder Alt-Bürgermeister Adolf Wildauer und die Tertiarschwestern, die das Klösterle betreuen. Eine Fremdenpension ist im Klösterle untergebracht, die besonders von den zahlreichen Jakobspilgern gerne in Anspruch genommen wird. Auch als „Hochzeitskirche“ ist St. Martin sehr beliebt, das sich nun in Helligkeit und Frische präsentiert.

„Nach Abschluss der Renovierungs- und Instandsetzungsarbeiten am Kirchturm, an den Fassaden und im Innenraum präsentiert sich die Benefizialkirche St. Martin als reizvolles, nicht zuletzt auch durch seine eindrucksvolle Lage vor der Kulisse des Bettelwurf-Massivs ausgezeichnetes barockes Ensemble. Die Kirche zählt durch ihre außergewöhnliche Architektur, aber auch durch die Qualität ihrer künstlerischen Ausstattung zu den schönsten Landkirchen der Region. Ihr Innenraum, ohne Vorbild und Nachfolger der Tiroler Sakralarchitektur, präsentiert sich als wohl von der barocken Profanarchitektur inspirierter Festsaal mit barockem Spiegelgewölbe. Wand- und Gewölbeflächen zeigen einen dezenten Farbton, die Stuckaturen sind bis auf die kolorierten Augen und Münder der Engelköpfe weiß, farbliche Akzente setzen die kräftigen Deckenfresken.

Harmonisch in den Raumeindruck eingebunden sind auch die Kanzel und die beiden um 1734 entstandenen Seitenaltäre der Kirche, während der Hochaltar in seiner schlichten Ausführung dem Spätklassizismus verpflichtet ist.

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Diözese Innsbruck - Aktuell