Pastoraljahr Jubiläum

Seit mehr als 20 Jahren machen sich Jahr für Jahr junge Menschen im Rahmen des Pastoraljahres auf, die verschiedenen Felder der kirchlichen Seelsorge kennen zu lernen und ihre eigenen pastoralen Fähigkeiten zu entwickeln.

Seit dem Jahr 1990 bietet die Theologische Fakultät der Universität Innsbruck Theologen die Möglichkeit, einen Lehrgang zu besuchen und sich so das theoretische und vor allem auch praktische Rüstzeug für ihre pastorale Arbeit in den Gemeinden zu holen. Das Jubiläum bot Anlass, alle Absolventen und Lehrenden zu einem Festakt zu laden.

 Miteinander steht im Vordergrund
Mit der Errichtung des Universitätslehrganges „Pastoraljahr“ hätte man 1990 Neuland betreten, meinte Lehrgangsleiter Franz Weber bei der gestrigen Jubiläumsfeier. Mittlerweile haben 388 Theologinnen und Theologen aus Nord – und Südtirol sowie Vorarlberg diese Ausbildung absolviert und die prägenden Erfahrungen der Ausbildung mit in ihr berufliches und privates Leben genommen. Erwecke die Kirche derzeit in der Öffentlichkeit oft den Eindruck einer inneren Polarisierung verschiedener Gruppen, so bemühe man sich im Pastoraljahrlehrgang um ein respektvolles Miteinander. Es gehe darum, sich auf Augenhöhe zu begegnen. 

Studienleiter Wilhelm Guggenberger sieht die Ausbildung als wichtige Brücke zwischen der akademischen Bildung und der Berufspraxis; zwischen dem realen Leben in den Gemeinden und der theologischen Lehre.  „Seelsorger sollen am meisten dazu ausgebildet werden, den Dialog mit dem nächsten zu führen“, zitierte Generalvikar Jakob Bürgler das II. Vatikanum. Bürgler zeigte sich davon überzeugt, dass die Zukunft der Kirche nur in einem versöhnten Miteinanderin den Pfarren gelingen könne. Beim Festakt zu Gast war auch der Feldkircher Pastoralamtsleiter Walter Schmolly.

Neue Herausforderungen für Seelsorger
Unter dem Titel „Neuer Wein und neue Schläuche?!“ referierte Festredner Christoph Jacobs aus Paderborn über die gesellschaftlich bedingten Rollenveränderungen in den Pfarren und die damit einhergehenden neuen Herausforderungen für die Seelsorge. Der Umbruch würde hohe Anforderungen an die menschlichen, theologischen und pastoralen Qualitäten des Seelsorgers stellen. „Wir müssen von Grund auf neu lernen, um was es für uns geht“, so Jacobs. „Denn“, ist Jacobs überzeugt, „die Zukunft ist geprägt von der Gottesfrage und nicht von der Kirchenfrage.“ 

Am Bild: Das Leitungsteam des erfolgreichen Lehrgangs v.li.: Mag.Dr. Johannes Panhofer, Geschätsführer, Msgr. Dr.  Peter Ferner, Regens des Priesterseminars, Dr. Sigrid Strauss, Ausbildungsleiterin für Theologiestudierende am Ausbildungs- und Begegnungszentrum der Diözese Innsbruck, Lehrgangsleiter Dr. Franz Weber.
Nicht im Bild: Dipl.Rel.Päd Lioba Hesse, Ausbildungsleiterin für die Diözese Feldkirch 

leitungsteam_web%5B1%5D.jpg
Diözese Innsbruck - Aktuell