Neue Bibliothek im Paulinum eröffnet

Rund 5.000 Bücher aus dem Nachlass des Priesters Franz Josef Kofler haben nun einen würdigen Platz im Bischöflichen Gymnasium in Schwaz gefunden

Der gebürtige Osttiroler Priester Franz Josef Kofler war Zeit seines Lebens ein „Jäger und Sammler“, wie es Direktor Bernhard Schretter heute bei der festlichen Eröffnung der neuen „Franz-Josef-Kofler-Bibliothek ausdrückte. So sammelte Kofler, der zwischen 1926 bis 1958 am Paulinum in Schwaz Deutsch und Italienisch unterrichtete, rund 5.000 literarische Werke. Seine umfangreiche germanistische Bibliothek enthält u.a. auch etliche wertvolle Erstausgaben. Als Kofler 1961 starb, vermachte er seinen umfangreichen Bücherschatz dem Paulinum unter der Auflage, dass die Sammlung als Ganzes bestehen bleibt. Mit der heutigen Eröffnung der Franz Josef Kofler Bibliothek, die in Zukunft auch ein Ort für Literaturbesprechungen bzw. Diskussionen im Rahmen des Philosophicums sein soll, wurde seinem Vermächtnis entsprochen.  

 Lehrer, Sammler, Schriftsteller
Franz Josef Kofler hat aber nicht nur Bücher sondern mit großer Leidenschaft auch Käfer gesammelt. Besonders in den Jahren 1938 bis 1945, als er kriegsbedingt als Seelsorger im Lechtal tätig war, widmete er sich diesem Hobby, was ihm den Beinamen „Käfer-Kofler“ eintrug. Rund 50.000 Exemplare zählte seine Sammlung, welche heute als Dauerleihgabe des Paulinums am Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum verwahrt wird. 

Neben seiner Lehrtätigkeit widmete sich Kofler aber auch mit Hingabe der Schriftstellerei. Sein literarischer Nachlass umfasst ca. 700, zum Großteil unveröffentlichte, Werkmanuskripte zu Romanen, Theaterstücken, Novellen, Gedichten, Erzählungen und Sprüchen, die seit 1997 vom Brenner-Archiv Innsbruck als Leihgabe seines Neffen Alois Kofler verwaltet werden. Fünf seiner 40 Romane sind in Buchform erschienen; seine  Gedichte betrachten Ereignisse des täglichen Lebens oft mit einem Augenzwinkern. Die  autobiographische Erzählung „Rauhe Sonnseite“, in der Kofler seine Kindheitserinnerungen auf dem Osttiroler Bergbauernhof seiner Familie beschrieb, ist 1985 erstmals im Haymonverlag erschienen und wird 2011 als Taschenbuch neu aufgelegt.                                                              

Neue Bibliothek im Paulinum eröffnet