Immer mehr Frauen lehren an Katholisch-theologischen Fakultäten

Weibliche Lehrstuhlinhabende in Innsbruck, Graz, Linz, Wien und Salzburg zwar immer noch deutlich in der Minderheit, im akademischen Mittelbau jedoch fast schon Geschlechterparität

Immer mehr Frauen lehren an Katholisch-Theologischen Fakultäten (KTF). Das ergab eine Umfrage von Kathpress an den staatlich anerkannten Studienstandorten Innsbruck, Graz, Linz und Wien (vom Dekanat Salzburg liegen keine Daten vor) anlässlich des Weltfrauentags. Es zeigte sich, dass weibliche Lehrstuhlinhabende zwar immer noch deutlich in der Minderheit sind, im akademischen Mittelbau jedoch fast schon Geschlechterparität herrscht. Und auch bei den Studierendenzahlen - die im letzten Jahrzehnt österreichweit zurückgingen - haben zwar Männer bei der Fachtheologie zahlenmäßig die Nase vorn, bei der Religionspädagogik dominieren jedoch die Frauen.

 

Die Kathpress vorgelegten Zahlen im Detail: An der traditionsreichen, eng mit dem Jesuitenorden verbundenen Katholisch-Theologischen Fakultät in Innsbruck lehren und forschen aktuell 15 Universitätsprofessoren und 2 Universitätsprofessorinnen: Katherine Dormandy am Institut für Christliche Philosophie, die zugleich Sprecherin von "Sophia forscht", dem Frauenforschungsnetzwerk der Fakultät ist, und die Religionspädagogin Martina Kraml vom Institut für Praktische Theologie. Eine Vertretungsprofessur an der Hochschule für Philosophie in München im Bereich Medienethik übt außerdem derzeit Claudia Paganini aus. Wie das Dekanat mitteilte, sind weiters zwei von drei Tenure-Track-Stellen, die derzeit noch zum Mittelbau zählen, aber in den nächsten Jahren Prof. werden, mit Frauen besetzt ("Tenure-Track" bedeutet, nach einer befristeten Bewährungszeit die Chance auf eine unbefristete Professur zu erhalten, Anm.).

 

Vor zehn Jahren, mit Stichtag 1. März 2014, war unter den 20 Innsbrucker Theologie-Professuren nur eine einzige von einer Frau besetzt.

 

Im akademischen Mittelbau sind aktuell 16 von 31 Stellen weiblich besetzt; hier war das Verhältnis auch vor einem Jahrzehnt mit 10 von 19 ausgeglichen.

 

Bei den Studienrichtungen ist die Geschlechterverteilung unterschiedlich: Im Bereich Religionspädagogik sind Frauen in der Überzahl: 46 von 76 BA/MA-Studien absolvieren hier Frauen (2014 waren es 103 von 163). Anders im Diplomstudium Fachtheologie: Hier studieren unter 102 Personen nur 27 Frauen (2014: 59 von 161 Studierenden). Auch das Doktoratsstudium Katholische Theologie war und ist männlich dominiert.

 

Eine Meldung von www.kathpress.at 

Die Jesuitenkirche am Karl-Rahner-Platz. Foto: Cincelli/dibk.at