Glettler: Mit Freude und Dynamik in die Zukunft

Designierter Bischof von Innsbruck: „Komme als Lernender nach Tirol, um Kultur, Bräuche und das Leben der Menschen kennen zu lernen“ - Dank an Diözesanadministrator Jakob Bürgler für die Leitung der Diözese in der Sedisvakanz - Großes Interesse am Dialog mit christlichen Konfessionen, anderen Religionsgemeinschaften und Fernstehenden

Mit einem herzlichen Dank an den Diözesanadministrator Jakob Bürger startete Hermann Glettler in seine erste Pressekonferenz als designierter Bischof der Diözese Innsbruck am Mittwoch, 27. September im Haus der Begegnung in Innsbruck. Bürgler habe "die Diözese mit Feinfühligkeit und großem Engagement geleitet" und dabei auch viele Hürden gemeistert. Dass er die Entscheidung des Papstes für einen Nicht-Tiroler so gelassen nehme, zeuge „von einer beeindruckenden menschlichen Größe und einer tiefen geistlichen Verwurzelung."

Mit launigen Worten kommentiert Glettler seine eigene Reaktion auf die Ernennung zum Bischof: "Die Freude über das Bischofsamt braucht noch etwas, aber der erste Schrecken ist überwunden.“ Nach den ersten Versuchen, dagegen zu reden, habe er dann doch zu dieser Ernennung Ja sagen können. „Ich vertraue darauf, dass auch bei dieser Entscheidung Gott seine Hände mit im Spiel hatte. Gott kennt mich, meine Begabungen und meine Sünden., trotzdem beruft er mich: Das ist Barmherzigkeit“, so Glettler. Der designierte Bischof ermutigte alle Menschen, auf den Ruf Gottes zu hören und auf ihre Weise auf diesen Ruf zu antworten. Auch wenn das oft bedeute, „die Komfortzone des Lebens zu verlassen“.

Nach Tirol komme er als Lernender, betont der gebürtige Steirer: „Ich muss die Kultur, die Bräuche und das Leben der Menschen hier erst kennen lernen“. Ihm sei klar, dass er mit dem Tiroler Dialekt eine weitere Fremdsprache lernen müsse, aber er sei sehr neugierig auf Tirol und die Menschen in diesem Land. Nach den ersten Stunden im Land habe er schon sehr viele herzliche Begegnungen erlebt, freut sich Glettler.

In der Diözese Graz-Seckau war Glettler zuletzt als Bischofsvikar für die Bereiche Caritas und Evangelisation verantwortlich. Beides gehört für den neuen Bischof von Innsbruck eng zusammen. „Eine wirkliche Verkündigung des Evangeliums lässt sich nicht leben ohne die liebevolle Aufmerksamkeit für Notleidende und Menschen, die an den Rand gedrängt sind“, so Glettler.

Seinen Weg als Bischof sieht Glettler mitten im Volk Gottes und vom Volk Gottes getragen. Er wolle ein Bischof sein, der um das Leben der Menschen bescheid wisse und der sich auch korrigieren lassen wolle. Er will aber keiner Ortskirche vorstehen, die nur um sich selber und um innerkirchliche Themen kreise; so Glettler. „Als lebendiges Volk Gottes nehmen wir teil an allem, was es an Freude und Gelingen, aber auch an Verwundungen in unserer Gesellschaft gibt.“ Insgesamt blicke er mit großer Freude in die Zukunft, so Glettler.

Ausdrücklich wandte er sich an alle Menschen, die sich aus Enttäuschung oder Frustration von der Kirche abgewandt haben, eine andere spirituelle Heimat gefunden haben oder nie einen Bezug zur Kirche hatten. Er trete gerne in Dialog und freue sich über jedes Zeichen menschlicher Verbundenheit, so Glettler.

Ein besonderes Anliegen ist dem künftigen Bischof der ökumenische Dialog und das Gespräch mit anderen Religionsgemeinschaften. Ausdrücklich grüßte Glettler die israelitische Kultusgemeinde und die Muslime in Tirol. „Friede und Versöhnung kann es nur geben, wenn wir uns alle als Teil einer großen Menschheitsfamilie sehen und gemeinsam das Wohl aller vor Augen haben“, so Glettler.

Am Ende seines Statements bat der künftige Bischof um Unterstützung für sein künftiges Wirken in der Diözese Innsbruck. Es gehe dabei nicht um die Kirche, sondern um das Reich Gottes und um ein neues, vom Geist erfülltes und solidarisches Leben. Dankbar sei er für alle Zeichen des Willkommens, die ihm in diesen Tagen und künftig entgegen gebracht werden.

Weitere Informationen zum neuen Bischof auf www.dibk.at/hermannglettler

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