Eine Million Unterschriften für den Lebensschutz

Die EU-weite Bürgerinitiative "One of us" hat schon mehr als eine Million Unterschriften gesammelt. Die Bürgerinitiative fordert, dass keine EU-Gelder an Projekte oder Initiativen gehen, bei denen menschliche Embryonen zerstört werden

(KAP) Die EU-weite Bürgerinitiative "One of us" hat schon mehr als eine Million Unterschriften gesammelt. Das haben die Verantwortlichen in einer Aussendung am Donnerstag mitgeteilt. Die Bürgerinitiative fordert, dass keine EU-Gelder an Projekte oder Initiativen gehen, bei denen menschliche Embryonen zerstört werden; dies gilt etwa für die embryonale Stammzellforschung, das Klonen von Menschen oder Entwicklungshilfeprogramme, die ausdrücklich die Abtreibung als Mittel der Familienplanung einbeziehen.
Mit dem Vertrag von Lissabon können Bürger erstmals eine Initiative auf EU-Ebene einbringen. Dafür sind EU-weit eine Million Unterschriften nötig, damit EU-Kommission und -Parlament das Anliegen verbindlich behandeln müssen. Eine weitere Erfordernis ist, dass in zumindest sieben Länder eine bestimmte Mindestzahl an Unterstützungen erreichen wird; in Österreich sind das 14.500 Stimmen, in Deutschland etwa 75.000. Elf Länder haben dieses jeweilige Limit bisher erbracht: Österreich, Deutschland, Polen, Italien, Ungarn, Slowakei, Litauen, Niederlande, Spanien, Frankreich und Rumänien. In Österreich wurden bisher mehr als 30.000 Unterstützungserklärungen gesammelt.
Die Österreich-Verantwortliche von "One of Us", Gudrun Kugler, betonte am Donnerstag gegenüber "Kathpress", dass dieses vorläufige Ergebnis ein Ansporn für intensives Weitersammeln sein müsse. "Wir haben trotz mancher Hürden einen Meilenstein für ganz Europa erreicht. Nun bleibt das nächste Ziel, auf 1,2 Millionen Stimmen zu kommen, um jedenfalls zu erwartende ungültige Stimmen auszugleichen", so Kugler.
Am Sonntag, 22. September, soll europaweit nochmals besonders auf die Initiative aufmerksam gemacht und vor allem rund um die Gottesdienste um Unterschriften geworben werden. Wie Kugler betonte, sei die Initiative konfessionesübergreifend von katholischer, evangelischer und orthodoxer Seite getragen. Prominentester katholischer Unterstützer der Initiative ist Papst Franziskus, der in einer Ansprache im Sommer direkt darauf Bezug genommen hatte. Die österreichischen katholischen Bischöfe haben im Juni - nach ihrer Sommervollversammlung - in einer Erklärung zur Unterzeichnung aufgerufen.
Die Initiative "One of us" kann noch bis 1. November unterzeichnet
werden.
www.oneofus.eu 

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